Aschersleben -
Malina und Marvin schnuppern an den Kräutern und versuchen die richtigen Worte zu finden, die den frischen Geruch beschreiben. Süß? Erfrischend? Ein bisschen nach Zitrone?
Museumspädagogin Susanne Wiermann nickt zustimmend. „Das hilft, wenn man sich mal nicht so konzentrieren kann“, erklärt die Fachfrau. Und so sind Minze und Zitronenmelisse auch Bestandteil eines Tees, den die Museumspädagogin für das Projekt „Wunder: Kräuter“ gekocht hat.
„Der ist für den Kopf, der daneben“, zeigt sie auf Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, „für den Bauch.“ Die Jungen und Mädchen, die am Montag am Ascherslebener Museums-Ferienprogramm teilnehmen, nutzen alle ihre Sinne: schmecken, sehen, riechen, tasten.
Teilnehmer des Aktionstages kommen nicht nur aus der Region
„Wir wollten einfach ein schönes zusätzliches Angebot“, erklärt Museumsleiterin Luisa Töpel, warum die Einrichtung nun schon zum zweiten Mal ein Ferienprogramm gestaltet. „Zumal viele Leute dieses Jahr im Land bleiben - oder Kinder ihre Großeltern in Aschersleben besuchen.“ Und so kommen die Teilnehmer des Aktionstages dieses Mal nicht nur aus Drohndorf und Aschersleben, sondern eben auch aus Hessen.

Alte Apothekergläser im Wunderschrank des Ascherslebener Majoranwerkes.
Bei dem Programm lässt sich Susanne Wiermann von der aktuellen Ausstellung inspirieren, die in Wunderkammern verschiedene Jubiläen der Stadt aufbereitet. Etwa zehn Jahre Landesgartenschau oder die Städtepartnerschaften zu Peine und Kerava.
Aber auch 130 Jahre Majorananbau, für den es ein Schränkchen voller Apothekerflaschen mit Pfeffer, Thymian, Ingwer und Zimt, aber natürlich auch mit Majoran gibt. Unten im Museumshof liegen dagegen frische Kräuter bereit.

Wie schmeckt selbstgemachte Kräuterlimonade? Die Kinder probierten es aus.
„Ich habe eine kleine Bar aufgebaut“, zeigt die Museumspädagogin auf Tees und eine Kräuterlimonade. Dazu gibt es Butterbrote, die sich die Kinder mit Kräutern belegen können, und - dafür hat Susanne Wiermann einfach Minzeblätter in Schokolade getaucht - selbstgemachte After Eights. „Dann gibt es für jeden auch noch ein Lavendelsträußchen.“ Gegen die Motten im Schrank.
An der Bar gibt es Kräuterlimonade, Butterbrote und Minzeblätter
Doch nicht nur die Kräuterwelt wird den Ferienkindern hier nähergebracht. Natürlich auch das Museum selbst. Denn auch in der Abteilung für Ur- und Frühgeschichte sind schon Kräuterspuren zu entdecken.
Wiermann, die Archäologin ist, zeigt einen Totenschädel. Etwa 5.000 Jahre alt und mit einer Operationswunde, die der Ur-Ascherslebener aus der Jungsteinzeit gut überstanden hat. „Weil schon die Menschen damals Heilkräuter verwendet haben, damit wurde das Blut gestillt, Wunden saubergehalten.“
Es gab Baumrinden, die wirkten wie Aspirin, Blätter, die desinfizierten. Nur die leckeren Schoko-Minze-Blätter, die gab es damals ganz sicher noch nicht. (mz)
August 04, 2020 at 09:28PM
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Ferienkinder entdecken im Museum Aschersleben Geschmack von Kräutern: Kräuterlimonade an der Bar - Mitteldeutsche Zeitung
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Kräuter
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