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Corona weltweit: EU-Kommission genehmigt Impfstoff - Süddeutsche Zeitung

Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer zugelassen. Das teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag mit. "Heute fügen wir dem Kampf gegen Covid-19 ein wichtiges Kapitel hinzu", sagte von der Leyen.

Am Nachmittag hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA eine bedingte Marktzulassung für das Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer empfohlen. Die EU-Kommission ist nun der Empfehlung der EMA gefolgt. Die EMA habe den Impfstoff sorgfältig geprüft, sagte von der Leyen. Die Prüfung habe ergeben, dass das Vakzin sicher und wirksam gegen das Coronavirus sei. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte nach der EMA-Empfehlung von einem "Meilenstein in der Pandemiebekämpfung" gesprochen. Der Impfstoff von Biontech und Pfizer ist der erste Impfstoff gegen das Coronavirus, der in der EU genutzt werden darf. Somit können Impfungen gegen das Coronavirus auch in der Europäischen Union in wenigen Tagen beginnen.

Nach der Zulassung des Impfstoffs soll Deutschland die erste Lieferung von Impfdosen der Firma Biontech am 26. Dezember bekommen. Erwartet würden 151 125 Impfdosen, teilte die Berliner Gesundheitsverwaltung mit. Die ersten Dosen des Impfstoffs sollen an diesem Sonntag gespritzt werden. Bis dahin soll das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Impfchargen prüfen und freigeben.

Als erstes sollen die über 80-Jährigen, Personal und Bewohner von Pflegeheimen sowie auch Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko geimpft werden. Nach den klinischen Studien gibt Biontech die Wirksamkeit des Impfstoffs mit 95 Prozent an.

Im Januar könnten nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums drei bis vier Millionen Dosen zur Verfügung stehen. Im ersten Quartal rechnet Spahn mit 11 bis 13 Millionen Impfdosen. Da das Präparat zweimal verabreicht werden muss, würde diese Menge in etwa für 5,5 bis 6,5 Millionen Menschen reichen. Insgesamt hat sich der Bund über einen EU-weiten Schlüssel und nationale Vereinbarungen bisher mehr als 300 Millionen Dosen gesichert - von Biontech und anderen Herstellern.

Biden lässt sich vor laufender Kamera impfen

Der designierte US-Präsident Joe Biden hat sich vor laufender Kamera gegen das Coronavirus impfen lassen. Der 78-Jährige ließ sich am Montag (Ortszeit) in Newark im US-Bundesstaat New Jersey eine Spritze mit dem Mittel der Firmen Biontech und Pfizer verabreichen. Auch seine Frau Jill wurde geimpft.

Das Impfprogramm in den USA läuft seit Anfang Dezember. Biden appellierte danach an alle Amerikaner, sich ebenfalls impfen zu lassen, sobald ein Impfstoff für sie verfügbar sei. "Es gibt nichts, worüber man sich sorgen müsste", versicherte er. Auch der scheidende Vizepräsident Mike Pence hat sich bereits impfen lassen. Die früheren Präsidenten Barack Obama, George Bush und Bill Clinton haben sich bereit erklärt, sich öffentlich spritzen zu lassen, um ihr Vertrauen in die Sicherheit der Mittel zu demonstrieren und Ängste in der Bevölkerung zu mindern.

Neue Virus-Variante ansteckender für Kinder?

Die neue Variante des Virus ist britischen Wissenschaftlern zufolge möglicherweise für Kinder ansteckender als bisherige. "Es gibt einen Anhaltspunkt, dass sie eine höhere Neigung hat, Kinder zu infizieren", sagt Neil Ferguson vom Imperial College London, ein Mitglied der Expertengruppe Nervtag, die die Regierung berät. Zwar sei der genaue Mechanismus noch unklar. "Aber wir sehen es anhand der Daten." Seine Kollegin Wendy Barclay zufolge betreffen einige Mutationen die Art, wie das Virus in eine Zelle eindringt. Dies könnte bedeuten, dass "Kinder möglicherweise genauso anfällig sind für dieses Virus wie Erwachsene".

Zahlreiche Länder stellen Flugverkehr mit Großbritannien ein

Wegen der neuen Variante des Coronavirus ist die Einreise von Flugpassagieren aus Großbritannien an deutschen Flughäfen am Sonntagabend zunächst gestoppt worden. Seit Mitternacht sind in Deutschland Flüge aus dem Vereinigten Königreich untersagt. Auch zahlreiche andere Staaten haben den Flugverkehr mit Großbritannien gestoppt.

Ein entsprechendes Verbot erließen am Sonntagmorgen zunächst die Niederlande. Belgien und Italien schlossen sich im Laufe des Tages an, Deutschland am frühen Sonntagabend. Frankreich, Bulgarien, Irland, Polen, die Niederlande, die Schweiz, Kanada, Argentinien, Peru, Kolumbien und Chile verhängten ebenfalls ein Verbot von Flügen aus Großbritannien.

Die Schweiz verbietet Ausländern die Einreise aus Großbritannien und Südafrika. Zudem müssen Personen, die seit dem 14. Dezember aus den beiden Staaten eingereist sind, für zehn Tage in Quarantäne. Die Regierung hat zudem das vom Bundesamt für Zivilluftfahrt per Mitternacht verhängte Flugverkehrsverbot zwischen der Schweiz und den beiden Staaten bestätigt. Für Personen aus dem Vereinigten Königreich oder Südafrika, die sich in der Schweiz befinden, sowie für Schweizer in den beiden Ländern wird eine Ausnahmeregelung für die Heimreise geprüft. In der Schweiz wurde die Virus-Mutation bislang nicht nachgewiesen. Allerdings landeten allein am Flughafen in Genf am Wochenene etwa 10000 Touristen aus Großbritannien. Der Flughafen Zürich verzeichnete am Wochenende 18 Flugverbindungen von und nach Großbritannien, 9 Starts und 9 Landungen.

Weil Frankreich alle Grenzen dichtgemacht hat, sind auch der wichtige britische Hafen Dover am Ärmelkanal sowie der Eurotunnel geschlossen. Frankreich setzte auch den Warenverkehr auf diesen Routen für vorerst 48 Stunden aus, wie unter anderem die britische BBC berichtet. Wegen der Schließung vor allem der französischen Grenzen auch für Waren aus dem Vereinigten Königreich hat der britische Premier Boris Johnson für Montag ein Krisentreffen der Regierung einberufen. Dabei soll geklärt werden, wie der Warenfluss gewährleistet werden kann.

Die Niederlande haben ihren coronabedingten Einreisestopp für Reisende aus Großbritannien auch auf Passagiere von Fähren ausgedehnt. Das bedeute, dass aus Großbritannien kommende Fähren mit Passagieren an Bord nicht mehr die Niederlande ansteuern könnten, berichtete die Nachrichtenagentur ANP in der Nacht zum Montag unter Berufung auf die Regierung. Die zunächst bis zum 1. Januar geltende Regelung betreffe aber nicht Fahrer von Lastwagen.

Am Sonntagabend wurde bekannt, dass die neue Corona-Variante auch Italien bereits erreicht hat. Das dortige Gesundheitsministerium teilte mit, dass die Mutation bei einem Patienten nachgewiesen worden sei. Der Patient sei zusammen mit einer weiteren Person in den vergangenen Tagen aus Großbritannien zurückgekehrt und mit dem Flugzeug in Rom gelandet; er befinde sich nun in Quarantäne. Auch in Australien ist die neue Variante des Virus aufgetaucht. Der Bundesstaat New South Wales bestätigte, dass der sich schnell ausbreitenden neue Coronavirus-Stamm bei einem Cluster im Norden Sydneys entdeckt wurde.

Britische Supermarkt-Kette: Schon bald Engpässe bei Obst und Gemüse

Der britische Supermarkt-Riese Sainsbury's befürchtet durch die Unterbrechung des Frachtverkehrs schon bald Lieferengpässe. Sollte Frankreich seine Grenzen wegen der in Großbritannien grassierenden neuen Coronavirus-Variante weiter geschlossen lassen, könnten bestimmte Salat-, Gemüse- und Obstsorten knapp werden. "Wenn sich nichts ändert, werden in den kommenden Tagen Kopfsalat, einige Blattgemüse, Blumenkohl, Brokkoli und Zitrusfrüchte in den Regalen fehlen", erklärte die zweitgrößte Supermarktkette des Vereinigten Königreichs am Montag. Sainsbury's forderte die Regierungen in London und Paris auf, für eine sofortige Abfertigung von Lebensmittellieferungen an den Häfen zu sorgen.

Um eine Verbreitung der neuen Corona-Variante aus Großbritannien zu verhindern, hat Frankreich nicht nur den Reise-, sondern auch den Frachtverkehr gestoppt. Damit können keine Lastwagen den englischen Hafen Dover verlassen, um neue Ware zu holen. So ist wenige Tage vor dem endgültigen Ausstieg der Briten aus der EU der Haupthandelsweg zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa unterbrochen. Der britische Einzelhandelsverband teilte mit, viele Geschäfte hätten vor Weihnachten Vorräte angelegt, so dass es zu keinen unmittelbaren Problemen komme. Dazu erklärte Sainsbury's, alles für "das große britische Weihnachtsessen" sei schon in großen Mengen im Land.

Reisende aus Großbritannien stranden an deutschen Flughäfen

In Hannover betrafen die Notmaßnahmen am Abend 62 Passagiere eines Flugs aus London. Es wurden Vorbereitungen für Notübernachtungen am Flughafen getroffen. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, eine Frau wolle nach London zurückfliegen, alle anderen müssten sich einem sogenannten PCR-Test unterziehen. Einer der Passagiere stellte sich als Covid-19-positiv heraus. Labortests sollten nun klären, ob der Passagier sich mit der neuen, besonders ansteckenden Variante des Coronavirus infiziert habe, teilte die Region Hannover am Montag mit. Der betroffene Fluggast und die Begleitpersonen würden nun in einem Quarantäne-Transport zu ihrem Zielort gebracht. Dort müssten sie "separiert" werden.

Der Berliner Korrespondent der englischen Wochenzeitung The Economist, Tom Nuttall, war offensichtlich ebenfalls an Bord einer Maschine aus Großbritannien in Berlin gelandet und berichtete auf Twitter Ähnliches. Die Polizei habe den Passagieren mitgeteilt, dass sie getestet würden: Wer ein negatives Ergebnis habe, werde nicht zurückgeschickt.

Das in Deutschland erlassene Landeverbot gilt auch für Flüge aus Nordirland. Ausgenommen seien Post-, Fracht- oder Leerflüge und "Flüge mit medizinischem Personal im Interesse der öffentlichen Gesundheit", wie es in einer Verfügung des Bundesverkehrsministeriums heißt. Eine Ausnahme gelte auch für Flüge zur Rückführung von Maschinen, die in Deutschland stationiert seien "sowie ihrer Crews aus dem Vereinigten Königreich".

Die Regelung gilt zunächst bis zum 31. Dezember. Eine weiterreichende Regelung für die Zeit ab dem 1. Januar soll am Montag auf den Weg gebracht werden. Dann soll auch ein Einreisebeschränkung für Südafrika beschlossen werden - von dort gab es ebenfalls Berichte über eine neue Virusform.

Die in Großbritannien entdeckte neue Corona-Variante ist laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bislang nicht in Deutschland nachgewiesen worden. Wichtig sei nun, dass ein Eintrag nach Deutschland unterbunden werde, sagte Spahn am Sonntagabend in der ARD.

Israel: Erstmals Mensch nach Wiederinfektion mit Coronavirus gestorben

In Israel ist erstmals ein Mensch gestorben, nachdem er sich zum zweiten Mal mit dem Coronavirus infiziert hatte. Das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv bestätigte, der 74-Jährige habe sich bei seiner Neuerkrankung mit einer mutierten Corona-Variante angesteckt. Eine Wiederinfektion mit dem Coronavirus gilt weltweit als selten.

Medienberichten zufolge war der Mann aus Bnei Brak bei Tel Aviv im Sommer zum ersten Mal an Corona erkrankt. Nach einer Behandlung im Krankenhaus sei er genesen; mehrere Corona-Tests seien damals negativ gewesen. Rund drei Monate später habe sich der Einwohner eines Seniorenheims dann erneut infiziert. Er sei mit Atemnot ins Schiba-Krankenhaus gebracht worden und dort später verstorben.

Angesichts der Ausbreitung einer neuen, ansteckenderen Variante des Coronavirus in Großbritannien und anderen Ländern versammelte sich Israels Corona-Kabinett am Montag zu Beratungen über neue Einreisebeschränkungen.

Einigung auf milliardenschweres Corona-Hilfspaket steht

In den USA machen Republikaner und Demokraten nach langem Ringen den Weg für milliardenschwere Corona-Hilfen frei. "Endlich haben wir den parteiübergreifenden Durchbruch, den das Land benötigt", sagte der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, am Sonntag (Ortszeit). Insgesamt werde das Paket rund 900 Milliarden Dollar betragen, das am Montag im Kongress verabschiedet werden soll.

Das Paket sollte genügend Unterstützung finden, um beide Kammern des Kongresses schnell zu passieren, so Schumer weiter. Es wäre der zweitgrößte Wirtschaftsimpuls in der Geschichte der USA, nachdem im März eine Finanzspritze in Höhe von 2,3 Billionen Dollar zur Abschwächung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie verabschiedet worden war.

Das Hilfspaket sieht unter anderem Zahlungen von 600 Dollar pro Person vor plus ein Zuschuss von 300 Dollar pro Woche zum Arbeitslosengeld. Laut Insidern sei für die amerikanischen Fluggesellschaften ein Betrag von 15 Milliarden Dollar vorgesehen. Das öffentliche Verkehrssystem und die staatlichen Highways würden demnach jeweils mit zehn Milliarden Dollar gefördert werden.

Allerdings klammert der Gesetzentwurf zwei der zwischen Republikanern und Demokraten umstrittensten Punkte aus: Die Republikaner forderten einen Rechtsschutz für Unternehmen vor Coronavirus-Klagen und die Demokraten beharrten auf mehr Hilfen für staatliche und lokale Behörden. Aber das neue Paket helfe den Behörden indirekt, indem es Milliarden für Schulen, Coronavirus-Tests und andere Ausgaben vorsehe, erklärte Schumer. Der Deal sei erst die Grundlage für weitere Hilfen in 2021.

Das Hilfspaket ist an ein reguläres Haushaltsgesetz für das neue Fiskaljahr im Volumen von 1,4 Billionen Dollar angedockt. Die Frist für die Verabschiedung des neuen Haushalts wäre am Sonntag um Mitternacht abgelaufen, aber der Kongress hatte eine Verlängerung eines Überbrückungshaushaltes um einen Tag durchgewunken und damit einen Stillstand des öffentlichen Lebens verhindert.

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