Stand: 08.02.2021 18:36 Uhr
Sturmböen aus östlichen Richtungen haben am Montag in Lübeck und Travemünde die Trave über die Ufer treten lassen. In Kiel und Flensburg schwappte die Ostsee leicht über die Hafenkante.
Für die Ostsee galt bis in den Abend hinein eine Sturmflutwarnung. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist für die gesamte Lübecker und die Kieler Bucht auch in der Nacht zum Dienstag noch mit Wasserständen von 80 Zentimetern bis 1,10 Meter über dem mittleren Wasserstand zu rechnen.
Lübeck zeigt sich Hochwasser-erprobt
In Lübeck und Travemünde lagen die Wasserstände am Montagmittag bei etwa 6,10 Metern, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Das waren etwa 1,10 Meter mehr als der normale Wasserstand. Dadurch wurden die Uferpromenade in Travemünde und die Straße An der Obertrave in Lübeck an einigen Stellen überspült. Die Salzspeicher am Holstentor standen im Wasser. Einige überflutete Straßen wurden gesperrt, Autos wurden abgeschleppt. Die Anwohner zeigten sich Hochwasser-erprobt: Sie dichteten die Eingänge von Restaurants und Wohnhäusern ab.
Lage in Kappeln an der Schlei entspannt
In der Kieler und Flensburger Förde trat das Wasser teilweise über das Ufer. Die Stadt Kiel sperrte die nördliche Kiellinie - wegen Glättegefahr durch das übertretende Wasser. In Kappeln an der Schlei blieb die Lage nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein entspannt. Dort besteht schon seit einigen Jahren die Sorge, dass die naturgeschützte Halbinsel Schleimünde überspült wird, die auch für den Küstenschutz eine Bedeutung hat.
Schneeverwehungen vor allem im Norden
Schneeverwehungen gab es vor allem im Kreis Schleswig-Flensburg. Nach Angaben der Leitstelle Nord mussten verschiedene Feuerwehren mehrfach Autos und auch Fahrzeuge des Rettungsdienstes aus Schneewehen ziehen. Etwa 15 Autos waren rund um Flensburg betroffen.
Die Polizei empfiehlt: Auto stehen lasssen
Die Polizei empfiehlt, wenn möglich, aufs Autofahren zu verzichten. Auf der A7 floss der Verkehr am Montagnachmittag wieder, nachdem es am Montagmorgen bei Tarp (Kreis Schleswig-Flensburg) einen Unfall gegeben hatte. Ein Wagen war in die Leitplanke gefahren - die Autobahn war kurzzeitig gesperrt. In Holt (Kreis Schleswig-Flensburg) landete ein Pkw auf dem Dach, auch in Breklum (Kreis Nordfriesland) wurde ein Auto komplett umgeworfen. Die Feuerwehr musste den Fahrer befreien, ebenso den Verunglückten in Holt. Außerdem hatte die Polizei 16 weitere Einsätze.
Landesfeuerwehrverband ruft zum Schneeräumen auf
Der Landesfeuerwehrverband rief die Schleswig-Holsteiner zum Schneeräumen auf: Aufgrund der Schneefälle und Minustemperaturen könnten schlechte oder gar nicht geräumte Wege verhindern, dass die Rettungskräfte schnell und sicher zum Einsatz kommen. Wenn es brennt und die Feuerwehr löschen muss, stehlen zugeschneite Unterflur-Hydranten - also flach in die Straße eingebaute Hydranten - außerdem kostbare Zeit.
Elbfähre fährt wieder - andere Fähren nur eingeschränkt
Der starke Ostwind behinderte auch einige Fähren im Land. Auf der Föhr-Amrum-Linie der Wyker Dampfschiffs-Reederei (WDR) fielen im Laufe des Montags wegen Niedrigwassers einige Verbindungen aus oder verschoben sich. Nach Angaben des WDR Disponenten fiel das Niedrigwasser an der Nordsee mit bis zu zwei Metern unter normal so tief aus wie seit sechs Jahren nicht mehr.
Nach Ausfällen am Wochenende fuhr die Elbfähre Wischhafen laut Betreiber hingegen wieder. In Kiel fuhren die Förde-Fähren einige Anleger nicht an.
Unwetterwarnung vor starkem Schneefall ab Montagabend
Wegen des Wintereinbruchs fuhren zwischen Hamburg und Kiel, Hamburg und Lübeck sowie Hamburg und Westerland am Montag keine Fernzüge. Störungen im Regionalverkehr meldete die Bahn nicht.
Vorbei ist es mit dem Winter in Schleswig-Holstein noch nicht. Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung vor starkem Schneefall herausgegeben, die ab Montagabend gilt.
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