
Armin Laschet und Markus Söder: Ökologie und Ökonomie verbinden
Foto:Clemens Bilan / Getty Images
Die Union kommt nicht zur Ruhe. Nach der holprigen Kür des Kanzlerkandidaten liegen CDU und CSU in Umfragen weit abgeschlagen hinter den Grünen – nun herrscht Streit über die Nominierung des Rechtsauslegers Hans-Georg Maaßen in Thüringen für die Bundestagswahl.
Von derlei Entwicklungen zumindest öffentlich unbeeindruckt, versuchen führende Unions-Politiker den Anspruch aufs Kanzleramt im Herbst zu untermauern. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder sagte der »Welt am Sonntag«: »Die Union hat beste Chancen, das Kanzleramt wieder zu erobern.« Die Kernfrage laute, wem es am besten gelinge, Ökologie und Ökonomie zu verbinden.
»Die Kerninspiration für mehr Klimaschutz dürfen wir nicht den Grünen überlassen«, sagte Söder in dem Interview. »Die Grünen denken nur an radikalen Umweltschutz, ohne die Folgen für Arbeitsplätze im Blick zu haben. Die FDP hat vor allem radikale Marktinteressen im Blick, ohne die Nachhaltigkeit stärker zu bedenken. Nur die Union kann beides verbinden und kann damit am Ende erfolgreich sein.« Die Union müsse ihre Ideen für mehr Klimaschutz nach vorn stellen und hier Schrittmacher werden.
Günther schließt Kanzlerkandidaten-Wechsel aus
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sieht trotz des Machtkampfs zwischen Söder und Kanzlerkandidat Armin Laschet gute Chancen für die Union bei der Bundestagswahl. »Die Auseinandersetzung um die Kanzlerkandidatur war alles andere als hilfreich«, sagte der CDU-Politiker der »Augsburger Allgemeinen«. Allerdings sei bis zur Bundestagswahl im September noch genügend Zeit, um eine Regierungsmehrheit unter Führung der Union zu erringen. »Die derzeitige Stimmung schreckt mich nicht.«
Natürlich müssten CDU und CSU alles dafür tun, »dass wir es schaffen, eine Mehrheit zu erringen und wieder den Bundeskanzler zu stellen«, so Schäuble. »Ich glaube aber, wir haben gute Chancen dazu, wenn wir die richtigen inhaltlichen Themen setzen und in der Union geschlossen dafür kämpfen.«
Söder habe »unbestritten« Qualitäten. Es lieg »in der einzigartigen Struktur der Union«, dass die Kandidatenkür nicht einfach war. CDU-Chef Armin Laschet sei der richtige Mann in einer solchen Krisensituation, sagte Schäuble: »Armin Laschet hat bewiesen, dass er solche Krisen als Chance nutzen kann.«
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther stellte sich demonstrativ hinter den Kanzlerkandidaten Laschet. Zwar sei die Basis der Partei mit der Entscheidungsfindung unzufrieden gewesen, es habe auch Austritte gegeben, sagte der CDU-Politiker dem »Tagesspiegel am Sonntag«. Einen Austausch des Kandidaten schließt er aber aus: »Das ist fernab jeder Vorstellungskraft.«
Den im Rennen um die Kanzlerkandidatur unterlegenen CSU-Chef Söder kritisierte Günther für seine Sticheleien und Aussagen, Laschet sei ein »Helmut Kohl 2.0«. »Das ist eben das CSU-Verständnis von ›Akzeptieren ohne Groll‹«, sagte Günther. Aber Laschet habe gegen Söder unter Beweis gestellt, dass er Führungsstärke habe und dass er sich durchsetzen könne: »Das ist ja für einen Kanzler nicht das Schlechteste.«
Günther glaubt, dass es für die CDU bald aufwärts gehen werde: »Armin Laschet hat an allen wichtigen Wegmarken gezeigt, dass er ein echtes Zugpferd im Wahlkampf ist.«
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