Search

Messerattacke in Würzburg: Was über den Messerangriff in Würzburg bekannt ist - ZEIT ONLINE

Am Freitagnachmittag griff ein Mann in der Würzburger Innenstadt mehrere Menschen mit einem Messer an. Was ist bisher über die Tat bekannt? Die Polizei ermittelt, zum Motiv des Täters fehlen noch gesicherte Informationen.

Alle Fragen im Überblick:

Was ist in Würzburg passiert?

Am Freitag um 17 Uhr betrat ein Mann ein Woolworth-Kaufhaus in der Würzburger Innenstadt. Der Polizei zufolge hat er sich in der Hauswarenabteilung von einer Verkäuferin beraten lassen, er soll nach einem Messer gesucht haben. Anschließend nahm er ein großes Messer aus einer Auslage und griff zuerst die Verkäuferin und anschließend weitere Personen in dem Kaufhaus an. Drei Frauen, darunter die Verkäuferin, starben. Anschließend verließ er das Kaufhaus, ging in eine nahegelegene Bank und später auf die Straße und griff weitere Menschen an. Er verletzte dabei sechs weitere Frauen schwer und einen männlichen Jugendlichen leicht. Es gibt keine Hinweise dafür, dass der Angreifer und seine Opfer einander kannten.

Nur wenige Minuten nach 17 Uhr erreichte die Polizei der erste Notruf. Zwei Minuten später waren bereits erste Einsatzkräfte vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt bewegte sich der Angreifer mit dem Messer in der Hand und einigen Videos in den sozialen Medien zufolge barfuß durch die Straßen der Innenstadt. Passantinnen und Passanten versuchten dabei, ihn in Schach zu halten – teilweise mithilfe von Stühlen aus nahegelegenen Cafés. Die zuerst eingetroffenen Einsatzkräfte verhinderten mit einem gezielten Beinschuss, dass der Mann weiter fliehen konnte, und nahmen ihn fest. Während einer Pressekonferenz teilten Vertreter der Polizei und Justiz mit, dass ein Ermittlungsrichter mittlerweile Haftbefehl erlassen hat. Der Angreifer befindet sich in einer bayerischen Vollzugsanstalt.

Was ist über den Täter von Würzburg bekannt?

Den Behörden zufolge handelt es sich bei dem Mann um einen 24 Jahre alten somalischen Staatsbürger, der im Mai 2015 als Asylbewerber nach Deutschland kam. Er erhielt subsidiären Schutz und hielt sich somit legal in Deutschland auf. Er lebte unter anderem in Chemnitz, im Erzgebirgskreis und in Düsseldorf. Seit 2019 lebte er in Würzburg, zuletzt in einer Obdachlosenunterkunft.

Dem unterfränkischen Polizeipräsidenten Gerhard Kallert zufolge war der Täter vor der Tat in diesem Jahr zweimal in psychiatrische Einrichtungen eingewiesen worden. Das erste Mal, nachdem er während eines verbalen Streits in der Obdachlosenunterkunft zu einem Messer gegriffen und damit gedroht hatte. Dabei hat er allerdings niemanden angegriffen. Das zweite Mal ereignete sich kürzlich im Juni, als er auf Würzburgs Straßen verhaltensauffällig geworden war. Den Ermittlern zufolge hat er einen anderen Verkehrsteilnehmer belästigt und dabei ein "verstörtes Verhalten" gezeigt. Aus der psychiatrischen Klinik wurde er allerdings nach einem Tag wieder entlassen, weil keine Eigen- oder Fremdgefährdung festgestellt wurde.

Anfang des Jahres hat es einen Hinweis von einem anderen Asylbewerber gegeben, demzufolge der Täter Jahre zuvor am Telefon erklärt hatte, als 12-Jähriger in Somalia Straftaten begangen zu haben. Das konnten die Ermittler nicht bestätigten. Zudem wäre er zu diesem Zeitpunkt noch nicht strafmündig gewesen.

Wodurch waren die Messerangriffe motiviert?

Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann muss das noch geklärt werden. Es gibt sowohl Hinweise dafür, dass eine psychische Erkrankung eine Rolle gespielt hat, aber auch dafür, dass eine politische Gesinnung die Tat motivierte. Der 24-Jährige war zuletzt mehrfach psychisch auffällig geworden. Sowohl der Kaufhausdetektiv als auch Polizeibeamte hätten gehört, dass der Täter "Allahu Akbar" gerufen habe, sagte Herrmann. Auch bei der Vernehmung hätten sich "weitere vorsichtige Hinweise" auf eine islamistische Gesinnung ergeben. Herrmann fügte aber hinzu: "Hinweise auf radikale Gesinnung und auf psychische Probleme schließen sich nicht aus." Ermittler fanden in dem Obdachlosenheim, in dem der mutmaßliche Angreifer zuletzt lebte, "Hassbotschaften", wie der Leitende Kriminaldirektor Armin Kühnert sagte. Worum es sich dabei handelt, sagte er nicht. Das Material sei sichergestellt, aber noch nicht ausgewertet worden. Auch Nachrichten auf einem entdeckten Handy müssten noch untersucht werden, was wegen der dabei genutzten Fremdsprache etwas dauere. 

Adblock test (Why?)

Artikel von & Weiterlesen ( Messerattacke in Würzburg: Was über den Messerangriff in Würzburg bekannt ist - ZEIT ONLINE )
https://ift.tt/35RDfqf
Deutschland

Bagikan Berita Ini

0 Response to "Messerattacke in Würzburg: Was über den Messerangriff in Würzburg bekannt ist - ZEIT ONLINE"

Post a Comment

Blogger news

Powered by Blogger.