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Maybrit Illner: Impf-Zoff – Schwesig: „Wir können nicht viel für unsere Kinder tun“ - BILD

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Impf-Zoff bei Maybrit Illner Schwesig: „Wir können nicht viel für unsere Kinder tun“

Manuela Schwesig am Donnerstagabend bei „maybrit illner“
Manuela Schwesig am Donnerstagabend bei „maybrit illner“Foto: ZDF

Durch Deutschland rollt eine neue, hochansteckende Infektionskrankheit: das Urlaubsfieber! Maybrit Illner meldet sich aus dem ZDF-Panikraum: „Mit dem Virus im Gepäck – wie riskant wird der Sommer?

Die Gäste

Manuela Schwesig (47, SPD). Die Ministerpräsidentin von MeckPomm will härtere Regeln für Heimkehrer aus Risikoregionen.

Christian Lindner (42, FDP). Der Partei- und Fraktionschef fordert eine klare Linie, ob Jugendliche geimpft werden sollen.

Prof. Helga Rübsamen-Schaeff (72). Die Virologin, Chemikerin und Managerin schlägt Alarm: „Die vierte Welle wird kommen!“

Lisa Federle (59). Die Ärztin ist Deutschlands tüchtigste Pandemiebeauftragte und immer noch sauer, weil ihr vorbildliches „Tübinger Modell“ vom Bund gnadenlos gecancelt wurde.

Thomas Mertens (71). Der Chef der Bundesimpfkommission Stiko wartet auf wichtige Studienergebnisse.

Tilo Wagner. Der Journalist aus Lissabon prophezeit: „Wegen Delta wird das kein normaler Sommer werden!“

Magenta-Moderator Johannes B.Kerner (56) musste passen: Stimme weg!

Politik, Wissenschaft, Medien: Wer rüttelt heute am Zoff-o-Meter? Karl Lauterbach, der Silberrücken unter der deutschen Pandemikern, kommt erst hinterher wieder dran, bei Markus Lanz.

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Massivster Vorwurf

Ärztin Federle zieht gleich den ersten Einlauf auf: „Ganz schlimm finde ich, was in England läuft, und auch in Ungarn, dass die bei der EM dort dicht an dicht sitzen!“ wettert sie. „Das wird uns einholen!“

Ihr Ärger: „Ich finde das ein Unding, dass wir die ganzen Kinder und Jugendlichen eingesperrt haben, und jetzt geht’s so zu! Das können wir unserer jungen Generation nicht mehr erklären!“

Eindringlichste Warnung

„Wenn ich die Bilder sehe, denke ich: Hoffentlich geht’s gut“, assistiert der FDP-Chef, dessen Bart wieder einen Millimeter länger und eine Stufe grauer ist.

Lindners Sorge: „Ich weiß nicht, warum wir nicht eine abgestimmte Strategie in Europa haben, unter welchen Bedingungen Reisen und Freizügigkeit möglich sind. Wir haben uns jetzt mit einem hohen Preis etwas erarbeitet, und jetzt dürfen wir nicht wieder zurückfallen!“

Christian Lindner
Christian LindnerFoto: ZDF

Fundierteste Kritik

„Wir alle atmen auf und sind froh, dass wir jetzt einen Sommer der Zuversicht haben“, meldet sich Schwesig angebräunt auf ihrem Monitor. „Aber gleichzeitig fragen sich alle: Wie lange geht das gut, und sind wir vorbereitet auf die Delta-Mutante?“

„Wir hatten im letzten Jahr strengere Regeln, wenn man aus Risikogebieten zurückkam, als in diesem Jahr“, stellt die Ministerpräsidentin fest. „Dabei haben wir in diesem Jahr die ansteckende Delta-Mutante. Das passt nicht zusammen!“

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Unwillkommenste Botschaft

Prof. Rübsamen-Schaeff hat bedenkliche Infos dabei: „Wir haben in NRW den Fall eines doppelt geimpften Mannes aus einem Altersheim, der trotzdem an der nächsten Infektion verstorben ist“, warnt sie.

Ihr Problem: „Man hat gedacht, wenn ich eine Impfquote von 60 Prozent erreicht habe, dann habe ich die berühmte Herdenimmunität. Aber Delta als eine sich sehr schnell ausbreitende Mutante braucht wahrscheinlich eine höhere Durchimpfung!“

Prof. Rübsamen-Schaeff
Prof. Rübsamen-SchaeffFoto: ZDF

Vernünftigste Entscheidung

„Ich hatte gerade eine Reise nach London zu offiziellen Gesprächen mit Regierungsvertretern in Vorbereitung“, berichtet Lindner. „Ich habe diese Reise zurückgestellt, weil man das auch auf digitalem Wege machen kann.“

Alarmierendste Zahl

„Das Delta-Virus ist da“, erklärt Prof. Rübsamen-Schaeff, „das brauchen wir uns gar nicht erst aus dem Ausland zu holen. Die Hälfte der jetzigen Infektionen sind schon Delta, und Herr Wieler (Robert-Koch-Institut) hat das Gefühl, es dauert noch eine Woche, dann haben wir hundert Prozent!“

Düsterste Prognose

Aus Lissabon wird Tilo Wagner zugeschaltet. Die Portugiesen fürchten, dass dieser Sommer noch schlechter sein könnte als der letzte, berichtet er. Und damals seien die Übernachtungen der ausländischen Touristen um 60 Prozent zurückgegangen.

Korrespondent Tilo Wagner
Korrespondent Tilo WagnerFoto: ZDF

Ehrlichste Empfehlung

„Wir wollen, dass mindestens der Standard eingehalten wird, den wir letztes Jahr hatten“, fordert Schwesig. „Wenn jemand aus einem Risikogebiet kommt, war die Regel: fünf Tage Quarantäne und ein zweiter Test!“

Ihr Rat: „Ich kann nur empfehlen, in diesem Jahr möglichst auf solche Reisen zu verzichten. Gerade Urlaubsreisen kann man gut in Deutschland machen, und am besten in Mecklenburg-Vorpommern.“ Heiterkeit in der Runde!

Unernsteste Reaktion

„Wir werden mit dem Virus leben müssen“, sagt Ärztin Federle voraus, „und zwar auf längere Zeit. Wir reden jetzt hier über Delta. Vielleicht sitzen wir in zwei Monaten hier und reden über Omega!

„Das griechische Alphabet ist lang“, lacht Illner.

„Aber nach Omega kommt nichts mehr“, beruhigt Lindner. Uff!

Lisa Federle
Lisa FederleFoto: ZDF

Gefährlichste Diskussion

Die Professorin fürchtet, „dass wir irgendwann in eine Diskussion kommen: Wie viel Freiheit genießen wir auf Kosten von wie vielen Menschen, die krank sind oder sterben?“

„Die Menschen brauchen irgendwo auch noch eine Hoffnung und eine Zuversicht“, mahnt die Ärztin. „Bei mir in der Praxis sitzen Menschen, die finden keinen Psychologen mehr, weil die alle überfüllt sind. Die haben Depressionen und teilweise suizidale Gedanken. Und das sind dann auch potentielle Tote!“

„Wir stoßen an Grenzen der Akzeptanz“, bestätigt der Chefliberale. „Die Menschen sind müde. Weshalb ich zur Vorsicht mahne, jetzt wieder die Schraube anzuziehen!“

Beklemmendste Info

„Jetzt müssen Vorbereitungen für die Aufimpfung getroffen werden. Medikamentierung. Teststrategien in den Schulen. Lollitests. Pooltests. Impfangebote für Kinder und Jugendliche entwickeln“, zählt Lindner auf.

Und: Die Quote der abgesagten Termine für Zweitimpfungen etwa in Mecklenburg-Vorpommern liege bei 40 Prozent, beklagt Lindner. Das Schlimme sei, dass der verschmähte Impfstoff dann so kurzfristig auch nicht mehr für andere genutzt werden könne und verfalle. Puh!

Skurrilstes Beispiel

„Wir haben jetzt genug Impfstoff“, beteuert Schwesig. Von nun an gebe es für alle sogar eine „Happy hour“ von 18 bis 21 Uhr.

Lindner ist nicht sicher, dass das die Impfmuffel wirklich lockt: „Ich bin heute durch die Stadt gefahren, da hatte jemand lauter Masken auf sein Auto geklebt“, berichtet er, „und da stand drauf: rollendes Mahnmal gegen die Maskenpflicht!“

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Aufschlussreichste Mitteilung

Danach spielt Illner ein Interview ein, das sie vor der Sendung führte. „Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es noch gar keine kontrollierten Studien“, erklärt Prof. Martens von der Ständigen Impfkommission der Bundesregierung Stiko.

„Bei dem jetzt zugelassenen Impfstoff für die Altersgruppe der 12- bis 15-jährigen“ wiederum, so der Impf-Papst weiter, „werden wir ungefähr noch drei bis vier Wochen brauchen, um die Ergebnisse über die möglichen Nebenwirkungen zu erhalten.“

Wichtigste Aussage

„Natürlich wissen wir, dass es, wenn man die Kinder und Jugendlichen nicht impft, vermehrt Infektionsfälle geben wird“, fasst der Professor zusammen. „Aber die Auswirkung auf die Hospitalisierung (Krankenhauseinweisungen) sowohl in dieser Altersgruppe als auch in der Gesamtbevölkerung und auch der Todesfälle ist sehr gering.“

Und das wiederholt der Stiko-Chef dann noch einmal: „Bisher ist die Auswirkung der generellen Impfung aller gesunden Kinder in dieser Altersgruppe auf den weiteren Verlauf der Pandemie in Deutschland gering.“

Tiefster Stoßseufzer

„Kein gutes Gefühl“, gesteht Schwesig, Mutter eines 14-jährigen Sohnes. Auch ihre Kinderärztin habe ihr geraten, mit seiner Impfung noch zu warten.

„Wir Eltern sind doppelt geimpft, aber wir können nicht viel für unsere Kinder tun“, fügt die Ministerpräsidentin beklommen hinzu.

Ehrlichste Ansage

Im Endspurt rackert sich Federle noch mal ab: „Wir haben so viele Dinge falsch gemacht“, gesteht sie. „Wenn jetzt was schiefläuft, wenn wir Kinder impfen, und es gibt nicht geahnte Risiken, dann machen wir uns an den Kindern schuldig.“

Denn, so die Ärztin: „Wir impfen die Kinder in erster Linie, um uns selber abzusichern. Deswegen müssen wir das ganz sorgfältig abwägen!“

Interessantestes Schlusswort

Federles Vorschlag kurz vor Abpfiff: „Wenn wir tatsächlich mit dem Virus über längere Zeit leben müssen, müssen wir darüber nachdenken, ob wir die Sommerferien, wo es warm ist, verkürzen und dafür die Winterferien, wo sich das Virus durch die Kälte viel, viel mehr ausbreitet, verlängern.“

Zitat des Abends

Ich würde meinen Patienten immer das raten, was ich auch selber machen würde – Lisa Federle

Fazit

Besorgte Fragen, qualifizierte Antworten. Profi-Infotainment ohne Lockdownsucht und Schlaumeierismen, stattdessen knusprige Kontroversen zwischen Faktendrama und Hysterienspiel: Das war ein Talk der Kategorie „Tunnelbohrung“.

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