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Getreide, Kräuter und schöne Blumen - Augsburger Allgemeine

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Der Frauenbund Fristingen bindet seit jeher zu Mariä Himmelfahrt Kräuterbuschen. Dafür treffen sich die Frauen zwei Tage vorher. Was sie alles in die Sträuße packen

Für Elvira Struck ist es längst nicht nur eine lieb gewonnene Tradition. Ihr ist es ein wichtiges Brauchtum. Deshalb hängt bei der Fristingerin jedes Jahr ein frischer Kräuterbuschen nach der Segnung in der Kirche im Haus – bis es im Folgejahr einen frischen Buschen gibt. „Für mich ist diese Tradition etwas Besonderes. Zudem ist es ein Symbol für Schutz und Segen. Und wenn man weiß, was alles drin ist, umso schöner“, sagt Elvira Struck. Und sie weiß es ganz genau. Denn gemeinsam mit Ulrike Knötzinger organisiert sie im Namen des Frauenbundteams in

Fristingen das gemeinsame Kräuterbuschenbinden. Im Dillinger Stadtteil übernehmen die Frauen diese Aufgabe schon seit jeher. Dieses Mal ist die Gruppe etwas reduzierter, aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Abstandsregelungen haben sich die Frauen am Donnerstagabend deshalb im Freien vor der ehemaligen Schule getroffen. „Auf einem Tisch wird alles ausgebreitet, und im Rundlauf werden dann die Buschen gesteckt. So kann auch genug Abstand gehalten werden“, sagt Struck.

Waren es in den Jahren zuvor immer rund hundert Buschen, werden die Fristinger Frauen dieses Mal etwas weniger binden. Eben auch, weil nicht abzuschätzen ist, wie viele Menschen überhaupt in die Kirche kommen wollen und dürfen. Denn wie immer werden die Buschen zu

Mariä Himmelfahrt am Samstag, 15. August, gebunden. Die Kräuterweihe gehört zu den volkstümlichen Bräuchen der römisch-katholischen Kirche. Dieser Brauch ist schon seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Zum Hochfest am 15. August werden Kräuter zu einem Strauß gebunden. Im Gottesdienst wird dieser dann geweiht und die Gläubigen nehmen ihn mit nach Hause. So läuft es auch in Fristingen ab. Je nachdem, was die „Ausbeute“ hergibt, kommen so viele verschiedene Pflanzen in den Kräuterbuschen wie möglich. Elvira Struck erklärt: „In Absprache mit den Landwirten gehen wir los und holen reifes Getreide. Weizen, Hafer und Dinkel sind wichtig. Das Getreide wird dann geputzt und die Blätteransätze werden weggemacht.“ Der Mittelpunkt der Buschen seien aber ein Rohrkolben oder eine Wetterkerze. Um sie herum wird dann gebunden. Erst Getreide, dann verschiedene Kräuter. „Was wir eben kriegen“, sagt die Fristingerin. Weidensalbei, Frauenmantel, Melisse, Lavendel, Johanniskraut … Je nach Brauchtum und Gegend können bis zu 99 Kräuter in einem Buschen sein. „Wir schmücken die Sträuße dann noch mit Blumen aus. Kleine Rosen sind immer schön, oder auch Sonnenblumen.“

Damit die Kräuterbuschen an Mariä Himmelfahrt auch noch frisch sind, treffen sich die Frauen zwei Tage vorher. Dann wird alles ins Wasser gestellt. „Das hält dann schon eine ganze Weile. Viele hängen die Buschen auch zum Trocknen auf.“ Bis zum nächsten Jahr.

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August 14, 2020 at 05:32AM
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