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Corona-News: Zweiter Impfstoff steht kurz vor US-Zulassung - t-online

Der Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna hat die entscheidende Hürde für eine baldige Notfallzulassung in den USA genommen. Ein erstes Serum wird bereits seit dieser Woche eingesetzt. Alle Infos im Newsblog.

Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 74,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 1,6 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland gibt es laut Robert Koch-Institut mehr als 1,4 Millionen Infizierte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt hier bei mehr als 24.100 (Stand: 18. Dezember).



Beraterkreis der US-Arzneibehörde empfiehlt Moderna-Impfstoff

Ein Beratungskreis der US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna gegeben. Auf Basis der bisher verfügbaren Informationen seien die Vorteile des Präparats im Einsatz bei Menschen ab 18 Jahren größer als die Risiken, erklärten 20 Fachleute bei einem per Video-Schalte abgehaltenen Treffen am Donnerstag. Es gab eine Enthaltung zu dieser Frage. Die Abstimmung gilt als wichtiges Signal für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs durch die FDA in den nächsten Tagen und einen möglichen Einsatz bereits Anfang nächster Woche. Es wäre die weltweit erste solche Zulassung des Mittels.

Vergangene Woche hatte die FDA bereits einen ersten Impfstoff von Pfizer aus den USA und Biontech aus Mainz zugelassen. Bei diesem hatten die Berater am Donnerstag den Einsatz abgenickt, die Behörde hatte am Freitag die Notzulassung entschieden und seit Montag wird der Impfstoff in den USA eingesetzt.

Modernas Mittel hat in Testreihen mit mehreren zehntausend Teilnehmern eine hohe Wirksamkeit von rund 94 Prozent bewiesen. Das Mittel braucht zwei Dosen innerhalb von vier Wochen und es gab in den Tests nur geringe Nebenwirkungen - allerdings fehlt es wegen der nur wenige Monate langen Erprobungszeit noch an längerfristigen Daten zu dessen Sicherheit und zu Detailinformationen zu anderen Bevölkerungsgruppen.

US-Behörde: Mehr Drogentote in den USA wegen Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie hat in den USA nach Einschätzung der US-Gesundheitsbehörde CDC zu einer Zunahme der Zahl der Drogentoten geführt. In den zwölf Monaten bis Ende Mai dieses Jahres habe es mehr als 81.000 Todesfälle infolge einer Überdosis gegeben, teilte CDC mit – mehr als je zuvor in einem solchen Zeitraum. Brüche im Alltag wegen der Pandemie hätten Süchtige besonders hart getroffen, sagte CDC-Direktor Robert Redfield der Mitteilung zufolge. "Während wir den Kampf zur Beendigung dieser Pandemie fortsetzen, ist es wichtig, die verschiedenen Gruppen nicht aus den Augen zu verlieren, die auf andere Weise betroffen sind."

CDC teilte mit, die Zahl der Todesfälle durch Überdosierungen sei zwar schon in den Monaten vor der Pandemie angestiegen. Statistiken deuteten aber darauf hin, dass sie während der Corona-Krise noch stärker zugenommen habe. Das sei anscheinend besonders auf den Missbrauch synthetischer Drogen wie Fentanyle (Opioide) zurückzuführen. Todesfälle durch Überdosen mit diesen Stoffen hätten in diesen zwölf Monaten um mehr als 38 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zugelegt. Todesfälle im Zusammenhang mit Kokain-Überdosen hätten um mehr als 26 Prozent zugenommen.

Nordirland kündigt sechswöchigen Lockdown an

In Nordirland gilt ab dem 26. Dezember ein sechswöchiger Lockdown. Viele Menschen dürften den Schritt erwartet haben, sagt der Vize-Ministerpräsident der britischen Provinz, Michelle O'Neill. Das Gesundheitssystem dort ist stark belastet: In den vergangenen Tagen war auf Fernseh-Aufnahmen zu sehen, wie Patienten in Rettungswagen auf dem Parkplatz eines nordirischen Krankenhauses behandelt wurden.

Portugal verhängt an Silvester ab 23.00 Uhr Ausgangssperre

Portugal kündigt drastische Maßnahmen zur Virus-Eindämmung auch zum Jahreswechsel an. Am Silvesterabend gelte ab 23.00 Uhr eine Ausgangssperre, sagt Ministerpräsident Antonio Costa nach Besprechungen mit seinen Ministern. Man müsse die Silvesterfeiern komplett unterbinden. Auch an den ersten drei Januar-Tagen gebe es Ausgangssperren.

EU will zweiten Impfstoff Anfang Januar zulassen 

Die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA will schon am 6. Januar über die Zulassung des Impfstoffs von Moderna entscheiden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die Zulassung des Wirkstoffs von Biontech und Pfizer wird bereits am 21. Dezember erwartet.

Damit zieht die EMA ihre Entscheidung um eine Woche vor. Die in Amsterdam ansässige Behörde teilte mit, Moderna habe vorzeitig weitere Daten geliefert, sodass eine außerordentliche Sitzung für den 6. Januar angesetzt worden sei, "um die Prüfung möglichst abzuschließen". Ursprünglich war die Moderna-Entscheidung für den 12. Januar vorgesehen.

Dresden verbietet Silvesterfeuerwerk 

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) plant ein generelles Verbot aller Silvesterfeuerwerke in der Stadt. Das habe er am Donnerstag in einer Sitzung des Stadtrates angekündigt, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Einzelheiten soll es in einer Allgemeinverfügung geben, die in den kommenden Tagen erlassen werden soll. Bundesweit ist ohnehin bereits der Verkauf von Feuerwerk untersagt worden, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern war jedoch nicht zugleich flächendeckend mit verboten worden.

Lauterbach fordert Lockdown bis Inzidenz von 25 

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine deutliche Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus – bis eine Marke von 25 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche erreicht ist. "Egal, wie lange das dauert", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". Nur dann bestehe ein ausreichendes Polster, damit die Gesundheitsämter mit der Kontaktverfolgung wieder hinterherkämen und nicht gleich der nächste Lockdown drohe.

"Dieser Lockdown ist der wichtigste in der gesamten Corona-Pandemie. An ihm wird sich die Bilanz im Umgang mit der Krise messen. Dieser Lockdown entscheidet darüber, wie viele Tote das Virus noch fordern wird", betonte Lauterbach. Es sei bereits absehbar, dass der Lockdown bis zum 10. Januar nicht ausreichen werde, um auf den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche zu kommen. Derzeit liegt der Wert bundesweit bei etwa 180.

Kreis Gießen verhängt Aushangssperre 

Der Landkreis Gießen verlängert wegen der anhaltenden Infektionsgefahr in der Corona-Pandemie mit einer neuen Verfügung die Ausgangssperre bis zum 12. Januar. Sie trete nach dem Auslaufen der derzeit gültigen Verfügung ab dem 23. Dezember in Kraft und könne nur aufgehoben werden, wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen an fünf Tagen in Folge unter 200 falle. Dies teilte der Kreis am Donnerstag mit. Die Beschränkungen gelten weiterhin von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr. Ausnahmen gibt es unter anderem aus beruflichen oder medizinischen Gründen.

An Heiligabend gelte die Regelung erst ab Mitternacht, an den beiden folgenden Feiertagen ab 22.00 Uhr, teilte der Kreis mit. Für Silvester gibt es keine Ausnahme. Feuerwerk ist verboten. Das Alkoholverbot im öffentlichen Raum bleibe bestehen. Maskenpflicht gelte in Fußgängerzonen, auf Parkplätzen von Verkaufsstätten, bei Treffen von Glaubensgemeinschaften, Trauerfeiern und Bestattungen. Am Donnerstag lag die sogenannte Inzidenz im Kreis bei 250.

Polen verschärft Lockdown und verhängt Ausgangssperre

Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der Corona-Pandemie hat Polen für Silvester und Neujahr Ausgangsbeschränkungen verhängt. Vom 31. Dezember ab 19 Uhr bis zum 1. Januar 6 Uhr dürften die Bürger ihre Wohnung nur aus einem triftigen Grund verlassen, etwa für den Gang zur Apotheke oder zur Arbeit, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Donnerstag in Warschau. "Es geht darum, dass wir zuhause bleiben müssen." Wer gegen die Regelung verstoße, müsse mit einem Bußgeld rechnen.

Für die Zeit vom 28. Dezember bis zum 17. Januar wird zudem der Lockdown erneut verschärft. Geschäfte in Einkaufszentren müssen schließen – mit Ausnahme von Lebensmittelläden, Apotheken und Drogerien. Auch Hotels, die in Polen bislang noch Geschäftsreisende aufnehmen durften, müssen ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Es habe zuletzt viele Inserate von Hotels mit Angeboten für vermeintliche "Dienstreisen" in der Ferienzeit gegeben, sagte Niedzielski. Nun sollen nur noch medizinisches Personal sowie Helfer von Armee, Polizei und Feuerwehr bei Bedarf in Hotels unterkommen. Die Skipisten werden ebenfalls geschlossen. Außerdem müssen sich alle Personen, die in der fraglichen Zeit mit organisierten Touren aus dem Ausland nach Polen einreisen, in eine zehntägige Quarantäne begeben.

Lettland verschärft Corona-Maßnahmen

In Lettland muss sich die Bevölkerung auf strenge Corona-Maßnahmen über Weihnachten und den Jahreswechsel einstellen. Die Regierung in Riga verschärfte am Donnerstag die geltenden Beschränkungen in dem baltischen EU-Land: Alle Einzelhändler mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs müssen von 19. Dezember bis 11. Januar schließen. Auch Anbieter von Dienstleistungen wie etwas Friseure oder Saunas dürfen nicht geöffnet haben.

Museen und Bibliotheken dürfen ebenso wie Sportklubs und Fitness- Studios ab dem 21. Dezember keine Besucher mehr empfangen. Staatliche Institutionen und Unternehmen wurden angewiesen, möglichst auf Homeoffice umzusteigen. Der Schulbetrieb wird auf Fernunterricht umgestellt. Auch wurden teils längere Weihnachtsferien festgelegt. 

Spahn bittet um Geduld bei Impfungen 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts des geplanten Corona-Impfstarts am 27. Dezember um Geduld gebeten. "Wer nicht über 80 ist und nicht im Alten- oder Pflegeheim ist, muss sich noch ein Stück gedulden", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Interview mit der "Welt". "Also bitte nicht am 27. dann alle schon irgendwie versuchen, einen Termin zu kriegen und zu ordern. Wir fangen erstmal an mit den Höchstbetagten und Gefährdeten."

An diesem Freitag will Spahn eine Verordnung zur sogenannten Priorisierung unterzeichnen, also zur konkreten Reihenfolge, welche Bevölkerungsgruppen wann mit einer Impfung drankommen können.

Kretschmer warnt vor Hysterie

In Sachsen steht ein Abriegeln von Orten mit hohen Corona-Infektionszahlen nach Darstellung der Landesregierung derzeit nicht zur Debatte. Das stellte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Rande der Landtagssitzung klar. Sachsen habe früher als andere entschieden, das Land wieder herunterzufahren, sagte er. Man werde jetzt erst einmal die Wirksamkeit der Maßnahmen abwarten.

"Zehn bis vierzehn Tage braucht es, bevor man etwas ganz Konkretes sieht. Vorher ist mit keinen weiteren Einschränkungen zu rechnen", betonte Kretschmer. Die Regierung habe über Pläne und Notwendigkeiten stets offen und transparent gesprochen. "Es gibt in diesem Land keine Ad-hoc-Maßnahmen."

Der Regierungschef äußerte die Hoffnung, dass eine Stabilisierung der Zahlen mit den jetzigen Instrumenten gelingt. "Die Zahl der Kontakte durch den Lockdown hat sich massiv reduziert." Wenn sich die Bevölkerung über Weihnachten und Silvester hinweg an die Regeln halte, werde das zu einem niedrigeren Infektionsgeschehen führen. Ein besonderes Augenmerk liege auf den Pflegeheimen.

Zugleich warnte Kretschmer vor Panikmache in einer ernsten Situation: "Gerade in einer solchen Zeit ist nichts gewonnen mit Hektik oder Hysterie. Gerade in dieser Zeit braucht es entschlossenes, aber eben sehr ruhiges und überlegtes Handeln." Die sächsische Regierung leiste das. Darauf könne sich jeder verlassen.

Biontech-Fläschchen können Extra-Impfdosen enthalten

Einige der Fläschchen mit dem Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech können nach Angaben der US-Arzneimittelbehörde FDA verwertbare zusätzliche Dosen des Vakzins enthalten. Der Inhalt der Glasgefäße sei üblicherweise für fünf Dosen gedacht, schrieb die Behörde am Mittwochabend auf Twitter. In manchen Fällen reiche das Präparat der in den USA verteilten Fläschchen aber für eine sechste oder sogar siebte Dosis. Ob auch in den für Deutschland vorgesehenen Impfstoff-Fläschchen mehr drin ist, war zunächst unklar.

Wie das US-Nachrichtenportal "Politico" schrieb, waren Apotheker in Krankenhäusern auf den überschüssigen Impfstoff in den Fläschchen aufmerksam geworden. Da zunächst Unklarheit über die Verwendung geherrscht habe, seien Hunderte von Extra-Dosen weggeworfen worden, seit am Montag in dem Land die Impfungen mit dem Präparat der Unternehmen Biontech aus Mainz und Pfizer aus den USA begannen. Dieses hatte eine Notzulassung der Arzneimittelbehörde erhalten.

Die USA haben bislang 100 Millionen Dosen dieses Vakzins gekauft. Angesichts der Impfstoff-Knappheit seien die Extra-Dosen sehr willkommen, schrieb "Politico". Sie könnten das vorhandene Angebot womöglich um bis zu 40 Prozent steigern.

"Die Impfstoffmenge, die nach dem Entfernen von fünf Dosen in dem Mehrfachdosis-Fläschchen übrig bleibt, kann je nach Art der verwendeten Nadeln und Spritzen variieren", zitierte "Politico" eine Pfizer-Sprecherin. Auf keinen Fall dürften Reste aus verschiedenen Fläschchen vermengt werden, warnte die FDA mit Blick auf das Risiko einer potenziellen Verunreinigung. 

Hanau braucht Kühlcontainer für Corona-Tote

Die Lage im Corona-Hotspot Hanau wird immer bedrohlicher. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) teilte auf Twitter mit, dass die Stadt gezwungen ist, zum ersten Mal einen Kühlcontainer für die Corona-Toten in Betrieb zu nehmen. "Es ist tieftraurig, dass wir in dieser furchtbaren Situation sind, aber es ist gut, dass wir schon sehr früh dafür Vorsorge getroffen haben" schrieb Kaminsky.

Der Container auf dem Hauptfriedhof werde für zwei Menschen gebraucht, die mit oder an den Folgen der Krankheit Covid-19 gestorben sind. Die Kühlkapazitäten in beiden Hanauer Krankenhäusern seien erschöpft, teilte Kaminsky weiter mit. Er sprach von einer weiter verschärften Pandemielage.

Der Kühlcontainer war bereits im April dieses Jahres vom städtischen Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service aufgestellt, aber bislang nicht genutzt worden. Der Main-Kinzig Kreis in dem Hanau liegt, kommt den aktuellen Zahlen des hessischen Sozialministeriums zufolge auf eine Sieben-Tage-Inzidenz von 247,2.

Impfungen in der EU starten am 27. Dezember

Wie in Deutschland sollen die Impfungen gegen das Coronavirus auch in anderen EU-Ländern am 27. Dezember starten. In manchen Staaten werde auch erst am 28. oder 29. Dezember begonnen, schrieb EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Donnerstag auf Twitter. "Das ist Europas Moment."

Voraussetzung sei die Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer, erläuterte Kommissionssprecher Eric Mamer. Die Empfehlung dafür wird für den 21. Dezember von der EU-Arzneimittelbehörde EMA erwartet. Die Kommission will dann "binnen zwei Tagen" über die Zulassung entscheiden. Das Unternehmen wolle den Impfstoff am 26. Dezember liefern, sagte Mamer. Danach müssten die EU-Staaten die Verteilung und die Impfungen organisieren.

Bis Februar 1,5 Millionen Menschen in Deutschland geimpft?

Die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar hofft, dass bis Februar 1,5 Million Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft sein werden. "Schnelles Handeln ist angesichts der Infektionsdynamik (...) dringend angesagt", sagte sie am Donnerstag in einer Debatte über die sogenannte Impfpriorisierung, also über die Frage, welche Bevölkerungsgruppen zuerst drankommen. Noch in diesem Jahr könne man mit 400.000 Impfdosen beginnen. Sie hoffe, dass im Februar bereits 1,5 Millionen Menschen mit beiden Impfungen versorgt seien, sagte Dittmar weiter.

Kassenärzte-Chef rechnet mit Scheitern des harten Lockdowns

Der Chef dd (KBV), Andreas Gassen, rechnet mit einem Scheitern des seit Mittwoch geltenden Lockdowns. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden", sagte Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). Daran werde auch eine Verlängerung des Lockdowns nichts ändern. "Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung."

Stattdessen sollte mehr für den Schutz der Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen getan werden. Außerdem müssten Menschenströme entzerrt werden, beispielsweise durch den Einsatz von mehr Bussen und Bahnen, sowie subventionierten Taxifahrten für Risikogruppen, forderte Gassen.

Ein Lieferwagen von Amazon (Symbolbild): Wegen des Lockdowns seien Arbeiter bei Amazon laut der Gewerkschaft Verdi dieses Jahr noch mehr unter Druck. (Quelle: Neundorf/Kirchner-Media/imago images)Ein Lieferwagen von Amazon (Symbolbild): Wegen des Lockdowns seien Arbeiter bei Amazon laut der Gewerkschaft Verdi dieses Jahr noch mehr unter Druck. (Quelle: Neundorf/Kirchner-Media/imago images)

Verdi berichtet über Corona-Fälle bei Amazon und fordert Eingreifen

Beim US-Onlineriesen Amazon kommt es der Gewerkschaft Verdi zufolge in Sortier- und Versandzentren zu Ansteckungen mit dem Corona-Virus. Allein in dieser Woche seien Dutzende von Infektionen in Garbsen bei Hannover, in Bayreuth und in Borgstedt in Schleswig-Holstein bekannt geworden, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Verdi forderte deshalb ein Eingreifen der Behörden.

Amazon erklärte, für den Konzern habe "die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen oberste Priorität". Allein in Deutschland habe Amazon unter anderem "mehr als 470 Millionen Einheiten Händedesinfektionsmittel, 21 Millionen Paar Handschuhe, 19 Millionen Masken, Gesichtsschutz oder anderen Mund-Nasen-Schutz" bestellt. Die Gesundheitsämter besuchten dem Konzern zufolge Amazon-Gebäude mehrfach und "bestätigen uns, dass wir (..) ein sicheres Arbeitsumfeld geschaffen haben."

Verdi beklagte dagegen, dass die Schließung von Geschäften abseits des Lebensmittelhandels den Druck auf Beschäftigte bei Amazon und anderen Online-Händlern erhöht habe. "Der Lockdown verschlechtert dort die Arbeitsbedingungen, weil das erhöhte Aufkommen an Bestellungen durch die Beschäftigten bewältigt werden muss – und das inmitten der ohnehin auftragsstarken Weihnachts- und Neujahrszeit", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Amazon weise auf die zur Verhinderung von Infektionen ergriffene Maßnahmen hin, "doch die hohe Zahl von insgesamt mehreren hundert an Covid-19 erkrankten Kolleginnen und Kollegen spricht eine andere Sprache". Der Gewerkschaft lägen "Fotos und Berichte von Beschäftigten vor, die zeigen, dass Hygiene, Abstandhalten und Sauberkeit vernachlässigt werden". Amazon erklärte dagegen, der Konzern gehe "beim Corona-Schutz teilweise über die einzelnen Länderregelungen hinaus".

Montgomery: Wird zu mehr Triage bei Überfüllung der Stationen kommen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes warnt angesichts der hohen Corona-Zahlen vor einer Zuspitzung der Lage in den deutschen Krankenhäusern. "Es wird bei zunehmender Überfüllung der Intensivstationen immer mehr zu Triage-Entscheidungen kommen und die wird leider von den Ärzten alleine getroffen werden müssen, weil die Politik uns hier im Stich gelassen hat", sagte Frank Ulrich Montgomery der "Rheinischen Post". Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen.

Ein Mediziner aus dem sächsischen Zittau hatte zuvor mit Äußerungen um eine Triage von Corona-Patienten für Aufregung gesorgt. In einem Online-Forum hatte der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums, Mathias Mengel, Berichten zufolge am Dienstagabend davon gesprochen, dass in Zittau schon mehrfach triagiert worden sei. Die Klinik bestätigte oder dementierte die Schilderungen des Arztes am Mittwoch nicht ausdrücklich. Stattdessen betont sie: Die Lage ist kritisch.

Montgomery zufolge ist die hohe Zahl der Corona-Toten nicht allein ein Versagen der Politik: "Wir waren eigentlich hervorragend aufgestellt. Aber die Bevölkerung selbst hat sich nicht vorgesehen und an die Regeln gehalten, und deswegen kommt es nun zur Überlastung des Gesundheitswesens."

Neue Rekorde bei Corona-Infektionen und -Toten in den USA

In den USA haben die Zahlen der Corona-Neuinfektionen und der Todesopfer der Pandemie neue Höchststände erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 3.784 weitere Corona-Tote gezählt, wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Zudem wurden mehr als 250.000 neue Ansteckungen mit dem Virus registriert – auch dies ist die bislang höchste Zahl.

Seit mehr als einem Monat breitet sich der neuartige Erreger wieder in besonders dramatischem Tempo in den Vereinigten Staaten aus. Derzeit befinden sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums wegen der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 rund 113.000 Menschen in den USA in den Krankenhäusern.

Die Vereinigen Staaten sind von den absoluten Zahlen her das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Insgesamt wurden in den USA bislang rund 16,9 Millionen Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der registrierten Todesopfer liegt bei etwa 307.000.

Zusätzliche Dosen aus Pfizer/BioNTech-Ampullen können verimpft werden

Die US-Arzneimittelbehörde FDA lässt die Verwendung von überschüssigen Dosen aus Impf-Ampullen des Covid-19-Impfstoffs der Partner Pfizer/BioNTech zu. "Angesichts des Notfalls im Bereich der öffentlichen Gesundheit empfiehlt die FDA derzeit, jede verfügbare volle Dosis – eine sechste oder möglicherweise sogar eine siebte – aus jeder Durchstechflasche zu verwenden, bis das Problem gelöst ist", sagte ein Vertreter der FDA.

Da der Impfstoff jedoch frei von Konservierungsstoffen sei, dürfe eine Dosis des Vakzins nicht aus Überresten mehrerer Fläschchen zusammengemischt werden. Die Impf-Ampullen sollen laut Kennzeichnung fünf volle Dosen enthalten. Medienberichten zufolge hatten Apotheker jedoch teilweise eine sechste oder sogar eine siebte Dosis entnehmen können. Ohne eindeutige Genehmigung der Hersteller mussten die zusätzlichen Impfeinheiten zunächst entsorgt werden.  

Gesundheitsminister rechnen mit Impfbeginn am 27. Dezember

Die Gesundheitsminister der Länder stellen sich auf einen Beginn der Corona-Impfungen am 27. Dezember ein. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder über die zu erwartende Zulassung und Lieferung des Biontech-Impfstoffes informiert, wie die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwochabend mitteilte. "Für die Bundesländer ergibt sich daraus der 27.12. als Starttermin für die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2. Insbesondere soll mit der Impfung in den Pflegeheimen begonnen werden."

Für den Impfstoff der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer will die Europäische Arzneimittelagentur EMA bereits am nächsten Montag (21. Dezember) grünes Licht geben – acht Tage früher als geplant. In Großbritannien, den USA und Kanada ist der Impfstoff bereits auf dem Markt – allerdings mit Hilfe von Notfallzulassungen.

Slowakei verhängt Lockdown

Die Slowakei hat den Start eines für nächste Woche geplanten Lockdowns bereits auf diesen Samstag vorgezogen. Zugleich treten ab Samstag, 5.00 Uhr, strenge Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Das gab Gesundheitsminister Marek Krajci am Mittwochabend nach einer stundenlangen Regierungssitzung bekannt. Weihnachtseinkäufe sind somit nur mehr bis Freitag möglich.

Ursprünglich sollten erst ab 21. Dezember alle Geschäfte außer etwa Supermärkte mindestens drei Wochen lang geschlossen bleiben. Eine gleichzeitige Ausgangssperre war in den bisherigen Plänen der Regierung nicht vorgesehen. Als Grund für die kurzfristige Änderung nannte Krajci die sich dramatisch verschlechternde Pandemiesituation im Land und vor allem die drohende Überlastung der Krankenhäuser.

Dänemark verschärft Lockdown über Weihnachten

Mitten im Weihnachtsgeschäft schließt Dänemark ab Donnerstag alle Einkaufszentren. Damit verschärft die dänische Regierung angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen den Teil-Lockdown, der seit Mittwoch bereits für alle Restaurants sowie zahlreiche andere Einrichtungen im Land gilt.

Alle Geschäfte mit Ausnahme von Apotheken, Lebensmittelgeschäften und Supermärkten müssen ab dem 25. Dezember bis zum 3. Januar schließen, Friseure, Fahrschulen und Ähnliches bereits ab Montag, den 21. Dezember. Ab dann werden auch alle Schulkinder nach Hause geschickt, sofern sie nicht schon dort sind. Das gab Regierungschefin Mette Frederiksen am Mittwochabend in Kopenhagen bekannt.

Seit vergangenem Mittwoch galt zunächst in Kopenhagen, Aarhus und anderen Kommunen mit hohen Infektionszahlen ein Teil-Lockdown, der kurz darauf auf weitere Landesteile ausgeweitet worden war. Seit Mittwoch gelten die Maßnahmen für ganz Dänemark: Restaurants, Cafés und Kneipen müssen ebenso bis zum 3. Januar geschlossen bleiben wie überdachte Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Fitnessstudios und Schwimmbäder. Schüler ab der fünften Klasse aufwärts wurden seitdem digital unterrichtet, öffentliche Bedienstete ohne kritische Funktion ins Homeoffice geschickt. In ganz Dänemark gilt zudem schon länger eine Begrenzung öffentlicher Versammlungen auf maximal zehn Personen.

US-Außenminister Pompeo in Quarantäne

US-Außenminister Mike Pompeo hat sich nach einem Corona-Kontakt in Quarantäne begeben. Pompeo habe Kontakt zu einer Person gehabt, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sei, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch. Ein Corona-Test sei bei Pompeo negativ ausgefallen. Er folge mit der Quarantäne aber den Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC und werde vom Ärzteteam des Außenministeriums beobachtet. Unter Verweis auf den Schutz der Privatsphäre machte das Ministerium keine Angaben zu der Person, mit der Pompeo Kontakt hatte.

Die Richtlinien der CDC besagen, dass eine Person die Quarantäne nach Tag sieben beenden kann, wenn ein negativer Test vorliegt, der frühestens am fünften Tag nach dem Corona-Kontakt erfolgte.

Von der Leyen will einheitlichen Impfstart in der EU

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat einen gemeinsamen Beginn der Impfungen gegen das Corona-Virus in der gesamten Europäischen Union vorgeschlagen. "Lasst uns so bald wie möglich gemeinsam mit dem Impfen anfangen, zusammen, als 27, mit einem Start am selben Tag", sagte von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. "Lasst uns zusammen und geeint mit der Ausrottung dieses furchtbaren Virus beginnen."

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass sie am 21. Dezember ihr Gutachten zum Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer abgeben will - acht Tage früher als zuvor geplant. Von der Leyen ließ keinen Zweifel, dass sie mit einem positiven Bescheid rechnet. "Endlich wird binnen einer Woche der erste Impfstoff zugelassen werden, damit Impfungen sofort beginnen können", sagte sie. Weitere Impfstoffe kämen nächstes Jahr hinzu.

Russland verzeichnet wegen Corona höchste Todeszahl seit zehn Jahren 

In der Corona-Pandemie verzeichnet Russland inzwischen den höchsten Wert bei Sterbefällen seit zehn Jahren. Von April bis Oktober seien 1,2 Millionen Menschen gestorben –140.000 mehr als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre, berichtete die Moskauer Wirtschaftszeitung "RBK" am Mittwoch unter Berufung auf das Statistikamt. Das wäre ein Anstieg um 13,21 Prozent für den Sieben-Monats-Zeitraum. Zuletzt sei im Hitzesommer 2010 eine sehr hohe Sterberate zu verzeichnen gewesen, berichtete das Blatt. Demnach geht die hohe Übersterblichkeit 2020 auf die Corona-Pandemie zurück.

Allerdings liegen die vom Corona-Krisenstab der Regierung vorgelegten Zahlen weiter deutlich unter den Angaben des Statistikamts in Moskau. Die Statistiker listen immer wieder viel mehr Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus auf als die Regierung. Nach offiziellen Angaben starben mit Stand Mittwoch 48.564 Menschen an Covid-19 in Russland. Dort werden vor allem jene Fälle gelistet, in denen das Coronavirus als Todesursache aufgeführt ist.

Das russische Statistikamt erfasst Medien zufolge allerdings auch die Fälle, wenn jemand mit einer Corona-Infektion stirbt, aber auf dem Totenschein etwa Herzversagen steht. Seit April habe die Behörde aufgehört, die Todesursachen monatlich aufzulisten, schrieb "RBK".

Großbritannien: Unicef greift wegen steigender Kinderarmut ein 

Erstmals ist die Kinderschutzorganisation Unicef in Großbritannien für Kinder aktiv geworden, die nicht genug zu essen haben. "Es ist das erste Mal, dass wir eine beispiellose Situation feststellen, die es erfordert, dass alle ihre Ärmel hochkrempeln und Kinder und Familien unterstützen, die es am meisten brauchen", sagte Anna Kettley von Unicef UK dem Sender Sky News. Durch die Corona-Krise hat sich die Situation für viele Familien extrem verschärft, da Hunderttausende ihre Jobs verloren. Der Organisation School Food Matters wurden daher von Unicef 25.000 Pfund zur Verfügung gestellt, mit denen im Süden Londons Frühstücksboxen für die Weihnachtsferien an Kinder ausgegeben werden sollen.

Die Organisation Food Foundation schätzte die Zahl der Haushalte, in denen ausreichende Ernährung ein Problem ist, bereits nach den ersten Wochen des Frühjahrs-Lockdowns als vier mal höher ein als noch 2018. Die anhaltende Krise dürfte das Problem noch verschärft haben. Bereits seit mehr als 70 Jahren ist Unicef in 190 Ländern gegen Kinderarmut aktiv – Großbritannien ist jedoch neu im Fokus.

Zahl der Neuansteckungen in der Schweiz steigt schnell

In der Schweiz breitet sich das Coronavirus weiter aus. Am Mittwoch kamen 5.625 neue laborbestätigte Fälle hinzu, wie das Gesundheitsamt mitteilt. Weitere 89 Menschen starben an oder mit dem Virus. Die Neuinfektionen ziehen in der Schweiz seit Tagen an. Gemessen an der Bevölkerungszahl ist die Ansteckungsrate damit zurzeit rund doppelt so hoch wie etwa in Deutschland.

Gleichzeit zögert das Land, die im internationalen Vergleich eher laxen Bestimmungen zur Eindämmung der Epidemie zu verschärfen. Am Freitag dürfte sich die Regierung zu den weiteren Plänen äußern.

Berlin: Jeder zweite Corona-Tote wohnte im Heim 

492 Heimbewohner sind in Berlin bereits an oder mit dem Coronavirus gestorben. Das sind mehr als die Hälfte der bekannten Todesfälle in der Hauptstadt. Hier lesen Sie mehr.

Israel: Impf-Start am Sonntag

In Israel wird am kommenden Sonntag mit der Impfung von medizinischem Personal begonnen. Präsident Reuven Rivlin nimmt an einer offiziellen Auftaktveranstaltung in einer Klinik in Jerusalem teil. Nach Angaben des Präsidialamtes vom Mittwoch wird der 81-Jährige dabei ebenfalls geimpft.

Die Regierung hatte den Beginn der Impfkampagne ursprünglich für den 27. Dezember geplant. Über einen früheren Beginn war bereits spekuliert worden. Die ersten Impfdosen waren vor einer Woche in das Land transportiert worden.

Die Infektionszahlen hatten in dem Land zuletzt zugenommen. Nach Daten vom Mittwoch überschritten sie eine von der Regierung gesetzte Grenze. Den Menschen in Israel drohen damit nun neue Restriktionen.

Ein Fünftel der Weltbevölkerung ohne Zugang zu Impfstoff 

Mindestens ein Fünftel der Weltbevölkerung könnte bis zum Jahr 2022 keinen Zugang zu einem Corona-Impfstoff haben. Einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" (BMJ) veröffentlichten Studie zufolge haben wohlhabendere Nationen mehr als die Hälfte der potenziellen Impfdosen für 2021 bereits für sich reserviert, obwohl sie nur 14 Prozent der Weltbevölkerung stellen.

Selbst wenn die weltweit 13 führenden Impfstoff-Hersteller ihre Produktionsziele für das nächste Jahr erreichten und ihre Impfstoffe wirksam und sicher seien, bestehe die Gefahr, dass ärmere Länder abgehängt würden, warnten die Forscher von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in ihrer Studie.

Der Studie zufolge sicherte sich Kanada vier Dosen pro Einwohner. Die USA hätten genügend Impfdosen reserviert, um jeden Bürger immunisieren zu können. Auch andere wohlhabende Staaten hätten genügend Impfstoff für ihre gesamte Bevölkerung gebunkert. Bei ärmeren Ländern wie etwa Indonesien reichten die Reservierungen hingegen gerade mal für jeden zweiten Einwohner. Die Lagerung der Impfdosen bei extrem niedrigeren Temperaturen stelle viele ärmere Länder vor eine zusätzliche Herausforderung, erklärten die Autoren.

Corona-Warn-App schon 24 Millionen mal heruntergeladen 

Ein halbes Jahr nach Bereitstellung der Corona-Warn-App hat die Bundesregierung die Menschen in Deutschland aufgerufen, die App zu laden und Testergebnisse zu hinterlegen. Mehr als 24 Millionen mal sei die App inzwischen heruntergeladen worden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Die vergangenen Tage seien noch einmal viele hinzugekommen. "Jeder, der hinzukommt, hilft", sagte Seibert.

171 von 180 Testlabore seien an die Warn-App angeschlossen. Über 5,6 Millionen Testergebnisse seien übermittelt worden, über 130.000 User hätten positive Ergebnisse über die App geteilt – dies seien allerdings erst 54 Prozent der entsprechend Getesteten.

Kostenlose Corona-Tests vor Weihnachten in Tschechien

Die Menschen in Tschechien können sich vor Weihnachten kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Das landesweite Schnelltest-Programm mit Hunderten Abnahmestellen begann am Mittwoch. Für den ersten Tag hatten sich mehr als 17.000 Personen angemeldet.

An manchen Stellen gab es Warteschlangen, andernorts noch freie Kapazitäten. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Kosten trägt die Krankenversicherung. Die verwendeten Antigen-Schnelltests liefern innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis, gelten aber als weniger genau als sogenannte PCR-Labortests. Das Programm läuft über den Jahreswechsel hinaus bis zum 15. Januar.

Achtjährige in Bayern stirbt an Corona

In Bayern ist zum ersten Mal ein Kind unter zehn Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das achtjährige Mädchen verstarb in der Neuburger Kinderklinik. Es soll nach Informationen des "Donaukurier" an einer schweren Grunderkrankung gelitten haben. Unklar ist, wo sich das Mädchen, das aus Ingolstadt stammt, mit dem Virus infiziert hat.

Laut Statistik des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gab es in Bayern bislang noch nie einen Corona-Todesfall in der Altersgruppe bis 9 Jahre. Der "Spiegel" berichtete bereits über dramatisch steigende Infektionszahlen bei Kindern und bezog sich dabei auf Zahlen des Robert Koch-Instituts. Die Infektionszahlen bei Kindern unter 14 Jahren haben sich danach verzehnfacht: von weniger als 1.000 Infektionen pro Woche Anfang September auf mehr als 10.400 in der ersten Novemberwoche. Mehr zu dem Fall lesen Sie hier.

China bestellt 100 Millionen Dosen von Mainzer Impfstoff

Der chinesische Pharmakonzern Fosun Pharma hat 100 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer bestellt. Die Hälfte davon solle bis Ende des Jahres geliefert werden, teilte Fosun Pharma am Mittwoch mit. Die Vereinbarung hat ein Volumen von 250 Millionen Euro.

Eine erste Tranche von 125 Millionen Euro wird den Angaben zufolge bei Lieferung der ersten 50 Millionen Dosen fällig, die zweite Rate solle überwiesen werden, sobald die chinesischen Behörden grünes Licht geben für den Impfstoff.

China hat bereits mehrere eigene Corona-Impfstoffe entwickelt und die entsprechenden Produktionskapazitäten hochgefahren. Konzerne aus der Volksrepublik setzen zugleich auf Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen, um die Versorgung der chinesischen Bevölkerung mit Impfstoffen sicherzustellen.

Gesundheitsminister Jens Spahn: Der Sommer sei "eine Perspektive, mit der man umgehen kann". (Quelle: Reuters/Tobias Schwarz)Gesundheitsminister Jens Spahn: Der Sommer sei "eine Perspektive, mit der man umgehen kann". (Quelle: Tobias Schwarz/Reuters)

Spahn macht Hoffnung: ab Sommer Rückkehr zur Normalität

Trotz der Aussicht auf die baldige Zulassung eines Impfstoffes werden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zufolge die Abstands- und Hygieneregeln den Alltag in Deutschland noch einige Zeit bestimmen. "Nur weil wir mit dem Impfen beginnen, sehr zeitnah jetzt nach Weihnachten, heißt das nicht, dass damit auch alle Regeln nicht mehr notwendig wären, sondern wir werden bis weit ins nächste Jahr hinein weiterhin auch diese Regeln brauchen", sagt der CDU-Politiker in einem Interview von RTL und ntv. Man könne aber zuversichtlich sein, dass es ab dem Sommer Zug um Zug eine Rückkehr in die Normalität geben könne. Der Sommer sei "eine Perspektive, mit der man umgehen kann".

Corona-Tests für Reiserückkehrer nicht mehr kostenlos

Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten mit hohen Infektionszahlen im Ausland sind seit diesem Mittwoch nicht mehr kostenlos. Dieser im Sommer eingeführte Anspruch ist am Dienstag ausgelaufen, wie eine kürzlich verkündete Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums festlegt. Bisher konnten sich solche Urlauber gratis testen lassen, um eine bei der Rückkehr nach Deutschland verpflichtende Quarantäne zu verkürzen.

Damit werden die Regelungen weiter verschärft. Wer eine "vermeidbare Reise" in Risikogebiete macht, bekommt für die Zeit der Quarantäne auch schon keine Verdienstausfallentschädigung mehr. Ausgenommen sind "außergewöhnliche Umstände", etwa die Geburt eigener Kinder oder der Tod naher Angehöriger.

RKI meldet Rekordzahlen bei Corona-Toten und mehr als 27.700 Neuinfektionen

Noch nie zuvor wurden so viele Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland gemeldet. Und auch die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche ist erneut gestiegen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Neues Rekordhoch bei Coronavirus-Neuinfektionen in den USA

Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in den USA hat ein neues Rekordhoch erreicht. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte, wurden binnen 24 Stunden mehr als 248.000 neue Ansteckungsfälle verzeichnet – die höchste Zahl im Land seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle in den USA stieg damit auf 16,7 Millionen.

Auch wurden den Angaben der Universität zufolge 2.706 neue Corona-Tote innerhalb eines Tages gezählt. Die Gesamtzahl der Todesopfer im Land stieg damit auf rund 303.400.

Die Vereinigten Staaten sind von den absoluten Zahlen her das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Seit einem Monat sind die USA mit einer dramatischen neuen Ausbreitungswelle des Virus konfrontiert. Dabei wurde an zehn der 13 vergangenen Tage die Schwelle von jeweils 200.000 erfassten Neuinfektionen überschritten.

Harter Corona-Lockdown tritt bundesweit in Kraft

In Deutschland ist ein bundesweiter harter Lockdown in Kraft getreten, der das öffentliche Leben in weiten Teilen lahmlegen wird. Viele Geschäfte müssen ab Mittwoch geschlossen bleiben, nur noch Waren des täglichen Bedarf dürfen verkauft werden. Schulen machen dicht, in Kitas soll es nur noch einen Notbetrieb geben. Im öffentlichen Raum gilt ein striktes Alkoholverbot. Hier lesen Sie mehr.

Valneva startet klinische Studien mit Impfstoffkandidat in Großbritannien

Das französische Pharmaunternehmen Valneva beginnt am Mittwoch in England mit klinischen Studien seines Covid-19-Impfstoffs, teilt das britische Wirtschaftsministerium mit. Großbritannien hat 60 Millionen Dosen des experimentellen Vakzins bestellt, die 2021 ausgeliefert werden sollen, sowie eine Option auf weitere 130 Millionen Dosen. Valneva entwickelt einen Totimpfstoff, der einen traditionelleren Ansatz bei der Herstellung als der in Großbritannien bereits zugelassene Pfizer/Biontech-Impfstoff verfolgt.

Großbritannien gibt über vier Milliarden Euro für Impfstoffe aus

Großbritannien erklärt sich nach Angaben des National Audit Office (NAO) bereit, knapp 4,1 Milliarden Euro (3,7 Milliarden Pfund) für Covid-19-Impfstoffe auszugeben. Die Regierung in London werde in den meisten Fällen auch die Haftung übernehmen. Großbritannien hat mit sieben Pharmaherstellern Lieferverträge über das Vakzin geschlossen: Pfizer/Biontech, Oxford/AstraZeneca, Valneva, Novavax, Moderna und Sanofi/GlaxoSmithKline sowie Johnson & Johnson.

Laschet: Lockdown durchhalten, bis Infektionszahlen signifikant sinken

Der Lockdown in Deutschland muss nach Einschätzung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) so lange dauern, bis die Zahl der Neuinfektionen deutlich reduziert ist. "Wir müssen so lange durchhalten, bis das Ziel erreicht ist, die Inzidenzen signifikant zu senken", sagt Laschet dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Dabei stünden nicht die wirtschaftlichen Folgen der Beschränkungen im Vordergrund. "Der Gesundheitsschutz und der Schutz des Lebens haben Vorrang. Es geht um die Verhinderung eines nationalen Gesundheitsnotstands." Es müsse erreicht werden, dass die Gesundheitsämter wieder flächendeckend in der Lage sind, Kontakte von Infizierten nachzuverfolgen. 

Costa Rica genehmigt Biontech/Pfizer-Impfstoff

Costa Rica genehmigt nach Angaben der Gesundheitsbehörde den Einsatz des von Pfizer und Biontech entwickelten Covid-19-Impfstoffs für den Notfall. Damit schließt sich das Land den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Bahrain, Mexiko, Saudi-Arabien und Singapur an, die dem Vakzin bereits die Notfallgenehmigung erteilt hatten.

Prognose: Zahl der Toten in Italien 2020 wie im Zweiten Weltkrieg

Italien könnte in diesem Jahr so viele Tote verzeichnen wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. "Dieses Jahr werden wir leider mit leichtem die Grenze von insgesamt 700.000 Toten übertreffen", sagte der Präsident der italienischen Statistikbehörde Istat, Gian Carlo Blangiardo, im Fernsehsender Rai 3. Das sei ein besorgniserregender Wert, denn zuletzt habe Italien diese Zahlen im Jahr 1944 erreicht – zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Geburtenrate des Mittelmeerlandes sank von 420.000 in 2019 auf 400.000 in diesem Jahr.

Italien wurde hart von der Corona-Pandemie getroffen. Die Gesundheitsbehörden verzeichneten bislang rund 1,86 Millionen Corona-Infektionen und mindestens 65.000 Menschen, die mit einer Infektion gestorben waren.

Am selben Tag veröffentlichte Istat auch neue Zahlen zur italienischen Bevölkerung. Für den 31. Dezember dieses Jahres erwarteten die Statistiker eine Zahl von rund 59.641 Millionen Bürgern in Italien und damit etwa 175.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die italienische Bevölkerung wird den Daten der Behörde zufolge zudem immer älter. Das Durchschnittsalter stieg von 43 (2011) auf nun 45 Jahre.

Söder: Wir müssen die Notbremse ziehen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den harten Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus als unausweichlich bezeichnet. "Wir müssen die Notbremse ziehen", sagte Söder am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München. "Wenn wir jetzt nicht konsequent runterfahren, sind die Schäden enorm groß, und das wollen und werden wir nicht verantworten." Der Regierungschef fügte hinzu: "Hier stehen wir, und wir können nicht anders."

Nach Angaben Söders wurde mit 126 Toten binnen 24 Stunden zuletzt die höchste Zahl an Todesfällen gezählt, die es wegen Corona in Bayern je gegeben habe. "Alle 17 Minuten stirbt in Bayern ein Mensch." Söder warnte erneut: "Corona gerät außer Kontrolle." Er betonte: "Die Lage wird von Tag zu Tag dramatischer, und zwar überall in Deutschland."

Söder betonte, dies sei kein Alarmismus und keine Panikmache, aber: "Corona ist die Katastrophe unserer Zeit." Er appelliere deshalb an alle, im Kampf gegen Corona mitzuziehen. "Wer Corona immer noch im parteipolitischen Klein-Klein behandelt, der macht sich mitverantwortlich dafür, dass wir die Situation nicht entkräften und verbessern können."

Bayern verlangt von Nicht-EU-Bürgern negativen Corona-Test

Für die Einreise nach Bayern müssen den Worten von Ministerpräsident Markus Söder zufolge alle Nicht-EU-Bürger einen negativen Corona-Test vorlegen. "Jetzt ist die Zeit für klare Regelungen und nicht für Ausnahmen", sagte der CSU-Chef am Dienstag in seiner Regierungserklärung im bayerischen Landtag zur Corona-Krise. EU-Bürger müssten nach ihrer Einreise in Quarantäne und könnten sich frühestens nach fünf Tagen frei testen lassen. Verstöße gegen die Quarantänepflicht würden hart bestraft – der Bußgeldkatalog sieht dafür eine Zahlung von 5.000 Euro vor.

Söder betonte, dass Reiserückkehrer aus dem Ausland im Frühjahr und im Sommer ein Hauptrisiko für die Verbreitung des Virus gewesen seien. "Deshalb sollten wir jetzt besonders vorsichtig sein." Söder appellierte an die Menschen, geplante Urlaubsreisen kritisch zu hinterfragen und besser zu Hause zu bleiben. Es sei daher auch wichtig, von Nicht-EU-Bürgern einen verpflichtenden Negativtest zu verlangen, wie es ihm Innenminister Joachim Herrmann (CSU) vorgeschlagen hatte. Ab wann die Regelung gelten soll, sagte Söder zunächst nicht.

23 Tote bei Corona-Ausbruch in Berliner Pflegeheim

In einem Pflegeheim in Berlin haben sich mehr als 150 Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. 23 der Erkrankten sind bisher gestorben. Wie die Berliner Gesundheitsverwaltung dem "Tagesspiegel" bestätigte, haben sich 108 Bewohner und 46 Mitarbeiter in dem Pflegeheim "Goldenherz" in Berlin-Mitte infiziert. Bisher sind demnach 22 Bewohner und ein Mitarbeiter an einer Covid-19-Infektion gestorben. Es ist der bisher größte Corona-Ausbruch in einer Berliner Pflegeeinrichtung.

Der Ausbruch soll schon im November nach Antigen-Schnelltests festgestellt worden sein. Nach Ablauf der Quarantäne soll es erneute Tests gegeben haben, deren Ergebnis aber noch nicht vorliegt. Der "Tagesspiegel" berichtet weiter, in dem Pflegeheim habe es schon im Mai einen Corona-Ausbruch gegeben. Dieser konnte aber in Grenzen gehalten werden.

Laschet: Bedrückende Entwicklung auf Intensivstationen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die verschärften Corona-Maßnahmen mit der "bedrückenden Entwicklung" auf den Intensivstationen gerechtfertigt. Zwischen dem 16. Oktober und dem 8. November habe sich die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen in Nordrhein-Westfalen vervierfacht, sagte Laschet am Dienstag bei einer Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags. Seit dem vergangenen Samstag hätten in NRW erstmals mehr als 1.000 Covid-Patienten auf den Intensivstationen in NRW um ihr Leben gerungen. Die Lage in NRW sei ernst, in anderen Ländern sei sie bereits dramatisch, sagte Laschet.

Schweden meldet im November höchste Zahl an Todesfällen seit Spanischer Grippe

Schweden hat vor dem Hintergrund der Corona-Krise im November die höchste Zahl an Todesfällen binnen eines Monats seit der Spanischen Grippe verzeichnet. Insgesamt starben im vergangenen Monat landesweit 8.088 Menschen, wie die staatliche Statistikbehörde (SCB) am Montag mitteilte. Die Zahl liegt etwa zehn Prozent über der durchschnittlichen Sterberate der Jahre 2015 bis 2019. "Das ist die höchste Zahl an Todesfällen, die im Monat November seit 1918, dem Jahr, in dem die Spanische Grippe ausbrach, verzeichnet wurde", sagte der SCB-Statistiker Tomas Johansson. Allerdings wurden damals mit 16.600 mehr als doppelt so viele Tote registriert. Zudem hatte Schweden vor rund hundert Jahren deutlich weniger Einwohner.

Die zweite Welle der Corona-Pandemie führte in Schweden zu einem sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden am Montag 2.406 Menschen mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt – ein Höchststand seit April. Allerdings befanden sich nur rund zehn Prozent der Patienten auf der Intensivstation, im April waren es 22 Prozent.

Schweden geht seit Beginn der Corona-Pandemie einen weniger restriktiven Weg als die meisten anderen europäischen Länder. Die Regierung verzichtete lange darauf, Einschränkungen zu verhängen und sprach stattdessen Empfehlungen für die Bürger aus. Als Reaktion auf die steigenden Neuinfektionen verabschiedete die Regierung Mitte November dann doch verbindliche Maßnahmen, unter anderem für Treffen in der Öffentlichkeit und den Verkauf von Alkohol. Treffen in privaten Wohnungen werden durch die Regelung jedoch nicht eingeschränkt und auch eine Maskenpflicht gibt es nicht.

Spahn: Ende des Sommers könnten 60 Prozent der Bürger geimpft sein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bis Ende Sommer 2021 rund 60 Prozent der Bürger in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft sein könnten. Stand heute könne im Sommer mit einer solch großen Zahl an Impfdosen gerechnet werden, dass dann weite Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten, sagte der CDU-Politiker am Montagabend im ZDF-"heute-journal". Mehr dazu lesen Sie hier.

Mehr als 300.000 Tote in den USA

In den USA ist die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen binnen 24 Stunden um mindestens 209.021 auf 16,5 Millionen gestiegen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um 1.596 auf 301.085, wie weiter aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervorgeht.

Lockdown in den Niederlanden ab Dienstag – mindestens fünf Wochen

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ruft einen mindestens fünf Wochen dauernden Lockdown aus. Von Dienstag an bis frühestens zum 18. Januar sollen alle Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben, kündigt er an. Die meisten Läden sollen bis zum 19. Januar schließen.

Museen, Zoos, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen bleiben zu. Rutte ruft die Bevölkerung auf, von unnötigen Reisen abzusehen und bis Mitte März im Land zu bleiben.

Türkei erlässt mehrtägige Ausgangssperre an Silvester und Neujahr

Die Türkei erlässt über Silvester und Neujahr eine mehrtägige Ausgangssperre. Sie beginne am 31. Dezember um 21 Uhr und ende am 4. Januar morgens um 5 Uhr, kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Montag an. In der Türkei gelten bereits Ausgangsbeschränkungen an Wochenenden und werktags ab 21 Uhr. Supermärkte sind dabei zu bestimmten Zeiten geöffnet.

Die Türkei registrierte am Montag einen neuen Höchststand an täglichen Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus – 229 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Zudem seien am Montag 29.617 Neuinfektionen registriert worden. 

Die Corona-Situation im Land ist laut Ärztevereinigung besorgniserregend. Intensivstationen in staatlichen Krankenhäusern seien überfüllt und das Gesundheitspersonal sei überlastet. Die Regierung hatte erst Ende November wieder begonnen, täglich die vollständigen Fallzahlen zu veröffentlichen.

Kleinstadt in der Eifel hat gewaltige Infektionsrate

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz sticht die Kleinstadt Roetgen bei Aachen hervor. Wie die Städteregion Aachen mitteilte, infizierten sich in der Gemeinde an der belgischen Grenze rechnerisch innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner 740 Menschen.

Das ist deshalb ein rechnerischer Wert, weil Roetgen lediglich 8.650 Einwohner hat. Derzeit sind dort 69 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, daher der hohe Inzidenzwert. Die Gemeinde teilte auf Facebook mit, dass es einen Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in dem Ort gegeben hat. 

Corona-Massentests in Österreich: Zwei Millionen Tests, 4200 Fälle

An den Corona-Massentests in Österreich haben laut Regierung rund zwei Millionen Menschen teilgenommen. Von ihnen seien rund 4.200 Menschen auch bei einem Zweittest positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Montag mit. Die 4.200 symptomlosen Infizierten seien entdeckt worden, bevor sie weitere Menschen hätten anstecken können, was der Sinn der Tests gewesen sei, betonte Anschober. Da Antigen-Schnelltests auch falsch positiv ausfallen können, wurden alle positiven Fälle im Labor auf Virus-Erbgut nachgetestet.

Österreichs Regierung hatte die umstrittene Maßnahme, landesweit Massentests mittels Antigen-Schnelltests durchzuführen, zum Ende des dreiwöchigen Lockdowns im Land Anfang Dezember angekündigt. Ziel der in Österreich freiwilligen Testaktion mit Hilfe des Bundesheeres war es, rechtzeitig vor Weihnachten unentdeckte Fälle herauszufinden. Wegen des verhaltenen Interesses warben Spitzenpolitiker mehrfach für die Tests und ließen sich medienwirksam öffentlich selbst testen. Eine zweite Runde der Tests soll laut Anschober nach den Feiertagen stattfinden, wobei man dann auch Gruppen erreichen wolle, die dem Angebot bisher ablehnend gegenüber gestanden seien.

In Deutschland lehnen Experten breite Massentests als "Strohfeuer" ab. Wie Österreichs Kanzler Sebastian Kurz damals betonte, orientierte man sich an dem Vorbild der Slowakei, das die meisten seiner 5,5 Millionen Einwohner hatte testen lassen – allerdings unter strengen Auflagen für alle, die anschließend keinen negativen Test vorweisen konnten.

Auch Niederländer müssen sich auf Lockdown vor Weihnachten einstellen

Auch die Menschen in den Niederlanden müssen sich auf einen harten Corona-Lockdown vor Weihnachten einstellen. Ministerpräsident Mark Rutte kündigte für Montagabend eine Fernsehansprache an. Erwartet wird niederländischen Medienberichten zufolge eine Schließung der meisten Geschäfte und aller Theater, Museen und Freizeitparks.

Wie in Deutschland waren auch in den Niederlanden die Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen. Am Sonntag wurden fast 10.000 Neuansteckungen verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle liegt mittlerweile bei mehr als 10.000. Ruttes Kabinett war bereits am Sonntag zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Für Montag war ein weiteres Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden aller im Parlament vertretenen Parteien geplant.

Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunksender NOS berichtete, wird mit einer Schließung aller Geschäfte gerechnet, die keine Lebensmittel oder andere Waren des täglichen Bedarfs verkaufen. Auch eine vorübergehende Schließung der Schulen ist demnach im Gespräch.

Premierminister von Eswatine stirbt nach Corona-Infektion

Der Premierminister von Eswatini (früher: Swasiland) ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das teilte die Regierung des im Süden Afrikas gelegenen Kleinstaates mit.

Der 52-jährige Ambrose Dlamini wurde Mitte November positiv auf das Coronavirus getestet. Anfangs zeigte Dlamini keine Symptome, doch dann verschlechterte sich sein Zustand und er wurde in ein Krankenhaus im benachbarten Südafrika gebracht. Dort starb er den Angaben zufolge am Sonntagnachmittag.

Nach den jüngsten Zahlen des Gesundheitsministeriums des Kleinstaats mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern sind aktuell 6.714 Infektionen registriert – 29 mehr als am Vortag. 128 Menschen sind an den Folgen der Infektion gestorben.

Kanzleramtsminister: "Lockerungen sehr, sehr unwahrscheinlich"

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat nach der Entscheidung über einen harten bundesweiten Lockdown vor der Erwartung schneller Lockerungen ab Januar gewarnt. Er habe zwar die "große Hoffnung", dass die Infektionszahlen durch die neuen Maßnahmen sinken, sagte Braun am Montag den Sendern n-tv und RTL. "Eine umfassende Lockerung halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich", fügte er aber an. Januar und Februar seien für Atemwegserkrankungen "schwierige Monate".

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) rief die Bürger eindringlich zur Beschränkung ihrer sozialen Kontakte im privaten Bereich auf. Seiner Überzeugung nach kämen "sehr viele Infektionen" aus dem unmittelbaren privaten Bereich, sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Es sei dringend erforderlich, nun über "eine längere Zeit" Kontakte im privaten Bereich zu reduzieren.

Der Lockdown werde so lange dauern, bis die Sieben-Tage-Inzidenz wieder auf einen Wert von 50 gefallen sei, ergänzte Hans. "Es hat also jeder selbst in der Hand." Je konsequenter sich die Menschen nun verhielten, "umso kürzer wird der Lockdown dauern".

Singapur lässt BionTech-Impfstoff zu

Singapur hat den Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer zugelassen. Bis Ende Dezember werde mit der Lieferung von ersten Impfdosen gerechnet, sagt Regierungschef Lee Hsien Loong. Der südostasiatische Stadtstaat rechne bis zum dritten Quartal 2021 mit genügend Impfdosen für alle seiner 5,7 Millionen Einwohner. Lee sagte, er und andere Regierungsvertreter würden zu den ersten gehören, die geimpft würden nach Mitarbeitern des Gesundheitswesens, älteren Menschen und besonders schutzbedürftigen Personen. Der Impfstoff wurde unter anderem bereits in Großbritannien, den USA, Kanada, Mexiko und Bahrain zugelassen.

Polizei beendet Hochzeitsfeier mit 20 Teilnehmern

Weil gegen die Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie verstoßen wurde, hat die Polizei eine Hochzeitsfeier in Arnstadt beendet. Die Beamten seien am Samstag wegen Ruhestörung gerufen worden, teilte die Polizei am Montag mit. Vor Ort habe sich herausgestellt, dass sich mindestens 20 Teilnehmer versammelt hatten, die weder die geltenden Abstandsregelungen einhielten noch die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung beachteten. Gegen die Feiernden wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet.

Italien erwägt Maßnahmen wie in Deutschland

Italien erwägt zu den Feiertagen einen ähnlichen Lockdown wie in Deutschland. Die Regierung in Rom könnte das ganze Land vom 24. Dezember bis mindestens 2. Januar zu einer sogenannten "roten Zone" erklären, melden italienische Medien. Damit würden Ausgangsbeschränkungen und Schließungen von Geschäften und Gaststätten ausgeweitet. Eine Entscheidung werde nach Gesprächen von Ministerpräsident Giuseppe Conte mit seinem Kabinett und wissenschaftlichen Beratern am Montag erwartet. Am Sonntag waren viele Italiener zum Einkaufen in die Innenstädte geströmt, nachdem einige Beschränkungen gelockert worden waren. Seit Samstag ist Italien das Land mit den meisten Corona-Toten in Europa. Zuvor war dies Großbritannien.

Lauterbach kritisiert geringe Impfbereitschaft bei Medizinern und Pflegekräften

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine zu geringe Bereitschaft des Gesundheitspersonals in Deutschland kritisiert, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Es überrascht mich, dass die Impfbereitschaft beim medizinischen Personal nicht deutlich höher ist und es eine so große Zurückhaltung gibt", sagte Lauterbach der Funke Mediengruppe. Vermutlich stehe dahinter die Einschätzung vieler Mediziner und Pflegekräfte, nicht zur Hochrisikogruppe zu gehören und durch Spezialkleidung gut geschützt zu sein.

Lauterbach, der selber Mediziner ist, wandte sich jedoch gegen eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Eine Impfung gegen Covid-19 müsse die freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen sein. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte kürzlich auf eine Umfrage verwiesen, wonach die Impfbereitschaft in Deutschland seit dem Frühjahr stetig gesunken ist und beim medizinischen Personal sogar geringer ist als beim Rest der Bevölkerung.

Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke (CDU), erwartet jedoch, dass die Impfbereitschaft bei Ärzten und Pflegekräften zunehmen wird, sobald Impfstoffe in Deutschland zugelassen sind. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Impfbereitschaft des medizinischen Personals steigen wird, wenn es ein konkretes Impfangebot gibt", sagte Schmidtke den Funke-Zeitungen. Sie appellierte "eindringlich gerade auch an die Menschen in den Gesundheitsberufen, die prioritär geimpft werden können, diese Möglichkeit auch zu nutzen". Es gehe dabei nicht nur um den eigenen Schutz, sondern auch um den der Patienten. Ärzte hätten bei der Eindämmung der Corona-Pandemie "eine wichtige Vorbildfunktion". Eine Impfpflicht für medizinische Berufsgruppen werde es aber nicht geben.

Kanzleramtschef Braun: Kitas und Schulen öffnen als Erstes wieder

Kanzleramtschef Helge Braun hat zugesagt, dass Schulen und Kitas nach einem Ende des Lockdowns als Erstes wieder geöffnet werden. "Das haben wir immer gesagt. Das ist das Letzte, was wir schließen, und das Erste, was wir öffnen", sagte der CDU-Politiker in der Sendung "Frühstart" von RTL/n-tv. "Bildung hat Priorität, und dabei bleibt es auch." Zugleich machte Braun aber wenig Hoffnung auf weitreichende Lockerungen zu Beginn des neuen Jahres.

"Meilenstein" bei Impfstoff-Hersteller Curevac

Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac ist auf dem Weg zur Zulassung seines Corona-Impfstoffes einen Schritt weiter. Nach Angaben des Unternehmens von Montag hat die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie mit voraussichtlich mehr als 35 000 Teilnehmern begonnen. Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac nach Angaben eines Sprechers Ende des ersten Quartals 2021. Curevac-Chef Franz-Werner Haas sprach nach dem Start der dritten Phase von einem "Meilenstein in der Entwicklung unseres Impfstoffkandidaten CVnCoV".

In Phase I war der Impfstoff 250 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren verabreicht worden, um seine Verträglichkeit und Immunogenität zu überprüfen. In der zweiten Phase werden seit Spätsommer 690 Probanden in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft. Ziel der dritten Phase ist es, Wirksamkeit und Sicherheit des neuen sogenannten mRNA-Impfstoffs gegen das Virus zu beweisen.

Altmaier fordert Bürger zum Verzicht von Geschenkkäufen vor Lockdown auf

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ruft die Bürger dazu auf, am heutigen Montag und am Dienstag auf den Einkauf von Weihnachtsgeschenken wegen der Infektionsrisiken ganz zu verzichten. "Ich wünsche mir und ich hoffe, dass die Menschen nur das Allernötigste besorgen, was sie wirklich brauchen an Lebensmitteln", so Altmaier im Politik-Talk der Zeitung "Bild". Es sei nicht die Zeit für "Shoppingabenteuer", Gutscheine seien die beste Lösung. Keiner könne sagen, wann die Geschäfte nach Weihnachten wieder öffnen. "Je schneller wir diese Infektionen unter Kontrolle bekommen, desto besser ist es für alle."

Politiker warnen vor zu vollen Innenstädten

Kanzleramtsminister Helge Braun hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, die zwei verbleibenden Tage mit geöffneten Geschäften nicht für ausgiebige Weihnachtseinkäufe in den Innenstädten zu nutzen. Die Corona-Infektionszahlen seien jetzt so hoch, "dass wir unmittelbar die Kontakte reduzieren müssen", sagte der CDU-Politiker in der ARD. Die verbleibenden zwei Tage am Montag und Dienstag vor dem Lockdown sollten nicht so genutzt werden, dass es in den Innenstädten übervoll werde. 

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) forderte die Bürger am Sonntagabend bei "Bild Live" auf, "an den kommenden beiden Tagen keinen Black Friday zu veranstalten, sondern nur die nötigsten Einkäufe zu tätigen." Man solle in diesem Jahr auf geplante Weihnachtseinkäufe verzichten. Zum Beginn des am Sonntag beschlossenen Lockdowns werden vom Mittwoch an auch die meisten Geschäfte geschlossen. Ausnahmen gelten für Geschäfte, die den täglichen Bedarf decken. Dazu zählen zum Beispiel Lebensmittelläden, Apotheken und Fahrradwerkstätten.

Bei Weihnachtsgeschenken könne es in den nächsten beiden Tagen zu "erhöhtem Kundenaufkommen" kommen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, Stefan Genth, dem "Handelsblatt". Die Händler hätten aber in vergangenen Monaten bewiesen, dass sie funktionierende Hygienekonzepte haben. "Zudem haben viele Kunden ihre Planungen in den letzten Tagen sicherlich schon auf den drohenden Lockdown eingestellt."

USA beginnen mit Auslieferung von Corona-Impfstoff

Millionen Impfstoffdosen, verpackt in Trockeneis bei minus 70 Grad: Mit einem riesigen logistischen Aufwand sind am Sonntag in den USA die ersten Chargen des Corona-Impfstoffs des Pharmaunternehmens Pfizer und seines deutschen Partners Biontech ausgeliefert worden. Bereits am Montag sollen die ersten US-Bürger eine Impfung erhalten, wie der Leiter der US-Arzneimittelbehörde, Stephen Hahn, dem TV-Sender CNN sagte. Hier lesen Sie mehr.

Pyrotechnik-Industrie von Feuerwerks-Verkaufsverbot geschockt

Die Hersteller von Feuerwerken haben sich schockiert über das von Bund und Ländern beschlossene Verkaufsverbot gezeigt. Das Verbot werde "die Branche hart treffen, im Zweifel droht nun die Insolvenz des gesamten Wirtschaftszweigs", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI), Thomas Schreiber, am Sonntag. Da die Branche 95 Prozent des Jahresumsatzes im Dezember erwirtschafte, werde sie "keine Unterstützung durch die Überbrückungshilfen erhalten", kritisierte er.

"Das wusste auch die Politik, die bislang aber jedweden Gesprächsversuch unsererseits unbeantwortet ließ", kritisierte Schreiber. Gebraucht würden aber "gesonderte Hilfsgelder, um die 3.000 Einzelexistenzen in der Branche zu sichern".

Nach der vorangegangenen Entscheidung von Bund und Ländern, Feuerwerk zunächst nicht verbieten zu wollen, sei mit den Hauptauslieferungen bereits begonnen worden. "Nun steht der Einzelhandel vor dem Problem, was mit den Waren geschehen soll", so Schreiber. "Feuerwerk ist ein Kommissionsgeschäft, am Ende wird der wirtschaftliche Schaden von der pyrotechnischen Industrie getragen werden müssen."

Söder kündigt nächtliche Ausgangssperre für ganz Bayern an

Angesichts der drastisch gestiegenen Corona-Zahlen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) strikte nächtliche Ausgangsbeschränkungen für den ganzen Freistaat angekündigt. Bislang habe man eine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr in Hotspots mit einer Inzidenz von über 200 umgesetzt – da das Land nun aber insgesamt über diesem Wert liege, werde man das jetzt "für ganz Bayern machen", sagte Söder am Sonntag nach telefonischen Beratungen von Bund und Ländern in Berlin.
 

 
Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist dann nur noch aus ganz wenigen triftigen Gründen erlaubt. Die Ausgangssperre gilt auch für Silvester. Zudem werde der Verkauf von Feuerwerk vor Silvester grundsätzlich verboten. "Wir haben de facto ein Böllerverbot in Deutschland", sagte Söder. Das komme auch auf expliziten Wunsch der Krankenhäuser. "Es wird also ein stilles Silvester."

Einzelhändler: Lockdown schon diese Woche wäre Ende der Innenstädte

In einem offenen Brief an die Bundesregierung haben 28 deutsche Einzelhändler gewarnt, dass ein Großteil der Geschäfte in Innenstädten einen frühen harten Lockdown nicht überstehen würde. Ein harter Lockdown schon diese Woche "wäre das Ende der Innenstädte wie wir sie heute kennen", heißt es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Man darf jetzt keinesfalls das gesamte Weihnachtsgeschäft ausschließlich den Online-Giganten überlassen", schreiben die Unterzeichner, zu denen zahlreiche aus Fußgängerzonen bekannte Unternehmen wie die Modehändler New Yorker, Jeans Fritz und NKD sowie Woolworth, Depot oder Tedi gehören.

"Bei einem erneuten Lockdown droht dem Handel eine Erosion, die menschlich, kulturell und auch wirtschaftlich nicht nur desaströse Folgen, sondern irreparable wirtschaftliche Auswirkungen nach sich zieht", warnen die Händler.

Nach Ausbrüchen auf Nerzfarmen: Russland will im Januar Impfstoff für Tiere liefern

Nach Corona-Ausbrüchen auf mehreren Nerzfarmen in Europa entwickelt Russland einen eigenen Impfstoff für Tiere. Das Vakzin solle Ende Januar vorliegen, sagte der Chef der Agraraufsichtsbehörde Rosselchosnadsor, Sergej Dankwert, der russischen Fachzeitschrift "Veterinär und Leben". Die Europäische Union, die USA und Singapur hätten bereits Interesse bekundet.

Dankwert zufolge durchläuft der Wirkstoff aktuell die entscheidende Testphase III. "Der neue Impfstoff wird derzeit an Nerzen, Katzen und Nagetieren getestet." Seine Behörde erhalte regelmäßig Anfragen aus russischen Tierfarmen nach einem Corona-Impfstoff, weil Nerze und Frettchen als besonders anfällig für das Virus gelten und sich gegenseitig infizieren könnten, sagte der Behördenleiter.

In den vergangenen Wochen hat es in mehreren europäischen Ländern Fälle von Corona-Infektionen bei Nerzen gegeben, unter anderem in Schweden, Frankreich und den Niederlanden. In Dänemark waren Millionen Tiere getötet worden, weil das Virus mutiert war. In Russland leben in Tierfarmen offiziellen Angaben zufolge mehr als 97.000 Nerze und 6.900 Frettchen. In dem Land sind bereits zwei Impfstoffe für Menschen gegen Corona freigegeben worden.

Vor möglichen Ladenschließungen: Innenstädte am Samstag gut besucht 

Angesichts der Diskussion um Ladenschließungen wegen steigender Corona-Zahlen haben viele Menschen in Deutschland den Samstag noch einmal für Geschenkekäufe genutzt. Es sei der stärkste Tag im Weihnachtsgeschäft gewesen, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann. Trotzdem lägen die Umsätze noch knapp 25 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Zum Bummeln komme kaum jemand in die Städte – stattdessen würden Wunschzettel abgearbeitet.

Auch in anderen Teilen Deutschlands nutzten die Kunden den vielleicht letzten Einkaufssamstag vor Weihnachten. "Im Vergleich zu den Vorwochen merkt man, dass mehr Menschen da gewesen sind", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Umsätze vor dem dritten Advent in diesem Jahr 40 bis 50 Prozent unter denen des Vorjahres lägen. Auch hier kauften die Menschen zielgerichteter ein.

In Nordrhein-Westfalen hatte der Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Freitag eine scharfe Kontrolle durch Ordnungsamt und Polizei zur Einhaltung der Corona-Regeln angekündigt. Das Ministerium hatte einen besonders starken Ansturm der Kunden befürchtet. Dieser blieb jedoch am Samstag weitgehend aus. Die Innenstädte in Köln und Düsseldorf waren nach Angaben der Städte zwar gut besucht, die Ordnungshüter waren jedoch zufrieden mit der Lage.

Schatten der katholischen Gaukirche St. Ulrich, Paderborn, Ostwestfalen-Lippe (Symbolbild): Bei einem Gottesdienst in dem Landkreis haben sich 65 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. (Quelle: imago images)Schatten der katholischen Gaukirche St. Ulrich, Paderborn, Ostwestfalen-Lippe (Symbolbild): Bei einem Gottesdienst in dem Landkreis haben sich 65 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. (Quelle: imago images)

Bei Gottesdienst in Lippe stecken sich 65 Menschen an

Bei einem Gottesdienst im Landkreis Lippe in Nordrhein-Westfalen haben sich 65 der 165 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Coronavirus infiziert. "Am 22. November gab es einen freikirchlichen Gottesdienst in Lippe, an dem 165 Menschen teilnahmen. Anschließend wurden 65 positiv getestet", sagte Axel Lehmann (SPD), Landrat des Kreises Lippe, dem "Westfalen Blatt".

In der letzten Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Menschen im Kreis Lippe rasant an – der 7-Tage-Inzidenzwert stieg bis auf 312 am Freitag. Der Landkreis reagierte mit einer Ausgangssperre zwischen 22 und 6 Uhr – am Neujahrstag gilt sie nur von 3 bis 6 Uhr. Nach draußen darf nur noch, wer zur Schule, zur Arbeit, zum Arzt, zur Pflege oder mit dem Hund spazieren gehen muss. Verstöße kosten 250 Euro. 

Kretschmann: Lockdown kommt wohl vor Weihnachten

Der bundesweite Lockdown wird nach Einschätzung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann schon vor Weihnachten kommen. "So wie es sich abzeichnet, wird der harte Lockdown vor Weihnachten kommen und nicht erst danach", sagte Kretschmann am Samstag beim Grünen-Landesparteitag in Reutlingen mit Verweis auf eine Corona-Schalte mit anderen Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel. Dort sei am Samstagmorgen die Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Sonntag zur Corona-Krise vorbereitet worden. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Winfried Kretschmann: Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg ist der Meinung, dass der nächste "harte Lockdown" schon vor Weihnachten kommen wird. (Quelle: dpa)Winfried Kretschmann: Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg ist der Meinung, dass der nächste "harte Lockdown" schon vor Weihnachten kommen wird. (Quelle: dpa)

Scholz: Schnelle Einschränkungen für Einzelhandel müssen kommen

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die Menschen in Deutschland im Kampf gegen die weitere Corona-Ausbreitung auf schnelle Einschränkungen im Einzelhandel eingestimmt. Deutschland müsse wegen der Verbreitung des Virus viele Einschränkungen akzeptieren, "zum Beispiel was den Einzelhandel betrifft", sagte der Vizekanzler am Samstag in Berlin.

"Das muss jetzt ganz schnell geschehen." Beschlüsse für weitere Einschränkungen werden für diesen Sonntag von Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Viele Kontakte müssten reduziert werden, etwa auch in den Schulen, sagte Scholz bei einer SPD-Veranstaltung zur Vorbereitung des Programms für die Bundestagswahl 2021.

Maskenpflicht im Supermarkt: Die Forscher haben den Sonderweg Jena untersucht und mit Daten aus ähnlichen deutschen Städten verglichen. (Quelle: imago images/Kevin Voigt)Maskenpflicht im Supermarkt: Die Forscher haben den Sonderweg Jena untersucht und mit Daten aus ähnlichen deutschen Städten verglichen. (Quelle: Kevin Voigt/imago images)

Auch in Asien klettern die Corona-Fallzahlen auf hohe Werte

In Japan wird erstmals die Schwelle von 3.000 Neuinfektionen an einem Tag überschritten. Allein in Tokio habe es 621 Fälle gegeben, berichtet der Sender NHK. Insgesamt seien 3.041 Fälle registriert worden. In Japan ist es bislang noch nicht zu vergleichbaren Ausbrüchen der Seuche wie in den USA oder einigen europäischen Ländern gekommen. Allerdings steigen seit Winterbeginn die Ansteckungen vor allem in den nördlichen Landesteilen deutlich an.

Auch Südkorea meldet einen Rekordwert von 950 neuen Ansteckungen binnen eines Tages und mobilisiert Polizei und Armee zur Nachverfolgung von Infektionsketten. Rund 800 Polizisten, Militärangehörige sowie Amtsärzte würden für umfangreiche Tests im Großraum Seoul eingesetzt, kündigte die Regierung am Samstag an. Präsident Moon Jae-in sprach von einer Notsituation. Das Land hatte die Pandemie den Sommer über mit Nachverfolgung, Tests und Quarantäne-Anordnungen gut in den Griff bekommen. Die neue Welle veranlasste die Regierung am Dienstag dazu, nun auch Beschränkungen für Restaurants und Geschäfte zu verhängen. Den bisherigen Höchststand mit 909 Neuinfektionen am Tag hatte es Ende Februar gegeben.

Studie: Masken verringern Corona-Infektionsrisiko um 45 Prozent

Ein Mund-Nasen-Schutz verringert das Corona-Infektionsrisiko einer Studie zufolge um fast die Hälfte – um durchschnittlich rund 45 Prozent. Mehr dazu lesen Sie hier.

RKI meldet erneut hohe Neuinfektionszahlen – R-Wert steigt stark

Kein neuer Rekord, aber mit mehr als 28.400 wieder sehr viele Neuinfektionen. Die gemeldeten Corona-Zahlen des RKI bleiben auch am Samstag hoch. Mehr dazu lesen Sie hier.

Impfungen in den USA starten – Weißes Haus setzte Behörde offenbar massiv unter Druck

Als erster Corona-Impfstoff hat das Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung in den USA bekommen. Zuvor wurde der Chef der US-Arzneimittelbehörde offenbar massiv vom Trump-Lager unter Druck gesetzt. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Lauterbach fordert sofortigen Lockdown – mit offenem Ende

SPD-Politiker Karl Lauterbach hat die dringliche Forderung ausgesprochen, einen bundesweiten Voll-Lockdown ab sofort zu verhängen. Doch auch dann sei das Ziel, die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner unter 50 zu drücken, bis 10. Januar "kaum zu erreichen", schrieb der Gesundheitsexperte auf Twitter. "Nur wenn es sehr schnell kommt und Weihnachten keine Unterbrechung wäre", ergänzte er. Dies sei aber "unrealistisch". Das Ende des kommenden Lockdowns sollte offenbleiben.

Zuvor hatte Lauterbach sich für eine Ausgangssperre für die Silvesternacht ab 20 Uhr ausgesprochen. 

Moderna liefert weitere 100 Millionen Impf-Dosen an die USA

Der Pharmakonzern Moderna wird nach eigenen Angaben weitere 100 Millionen Impf-Dosen an die USA liefern. Insgesamt habe die Regierung in Washington damit 200 Millionen Dosen bestellt. Die ursprüngliche Vereinbarung vom August sah den Kauf von 100 Millionen Impf-Dosen vor, mit einer Option auf insgesamt weitere 400 Millionen. Am Donnerstag soll sich ein Berater-Gremium der US-Arzneimittelbehörde FDA mit dem Antrag von Moderna auf eine Notfallzulassung beschäftigen.

Großversammlung gegen Corona-Maßnahmen in Erfurt bleibt verboten

Das Verwaltungsgericht Weimar hat das Verbot einer für Samstag in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt geplanten Großversammlung mit 3.000 Teilnehmern bestätigt. Die Stadt hatte zuvor die gegen die Corona-Maßnahmen gerichtete Veranstaltung mit Blick auf den Infektionsschutz untersagt. Dagegen gingen die Anmelder mit einem Eilantrag vor. Den lehnte das Verwaltungsgericht Weimar nun ab, wie das Gericht am Freitagabend mitteilte. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.

Das Gericht vertritt in seiner Entscheidung die Auffassung, dass von größeren Menschenansammlungen ein erhöhtes Übertragungsrisiko ausgeht, wie es in der Mitteilung heißt. Daher sei in solchen Fällen dringend geboten, die Übertragung des Coronavirus so weit zu verhindern, wie es die Versammlungsfreiheit zulasse.

Lauterbach für Ausgangssperre an Silvester wie in Frankreich

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert für den Jahreswechsel eine bundesweite Ausgangssperre wie in Frankreich. "Ich finde eine Ausgangssperre, zum Beispiel ab 20.00 Uhr wie in Frankreich, richtig und sinnvoll, um die Infektionszahlen zu senken", sagte Lauterbach zu "Bild" (Vorabbericht). Auch sprach er sich für ein striktes Böllerverbot aus.

"Es gibt dieses Silvester nichts zu feiern. Tausende Menschen kämpfen in Krankenhäusern darum, Luft zu atmen". Es würde die Krankenhäuser und auch die Ordnungsbehörden entlasten, wenn sie in Corona-Zeiten nicht auch noch mit Böller-Unfällen und anderem "Party-Chaos" zu tun hätten.

Bund und Länder wollen am Sonntag über Lockdown beraten

Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Ab 10.00 Uhr soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten geben. Über den genauen Zeitpunkt gab es lange Unklarheit. Erwartet wird eine Entscheidung über einen bundesweiten Lockdown. Einige Bundesländer haben bereits verschärfte Einschnitte in das private und öffentliche Leben beschlossen.

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