Stand: 30.12.2020 18:41 Uhr
Nach Kritik am langsamen Impfstart stellt sich jetzt heraus, dass Niedersachsen zunächst viel weniger Impfstoff erhält als erhofft. Eine für Anfang Januar angekündigte Lieferung entfällt komplett.
Die für den 4. Januar erwartete Lieferung hätte rund 63.000 Impfdosen für Niedersachsen enthalten. Diese Charge entfällt nach Angaben des Herstellers und des Bundesgesundheitsministeriums ersatzlos, wie das niedersächsische Sozialministerium am Mittwoch mitteilte. Die nächste Lieferung in gleicher Höhe sei nun erst für den 11. Januar angekündigt. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, die Produktion sei erkennbar "noch nicht zuverlässig".
Niedersachsen hat Impfstoff für 56.000 Menschen
Bereits am Mittwoch sind nach Auskunft des Sozialministeriums rund 15.000 Impfdosen weniger in Niedersachsen angekommen als ursprünglich angekündigt waren. Insgesamt stehen dem Land demnach je zwei Impfdosen für rund 56.000 Menschen zur Verfügung. Niedersachsen legt anders als einige andere Länder für jede verimpfte Dosis die in drei Wochen benötigte zweite Impfdosis zurück. Damit sei sichergestellt, dass alle Zweitimpfungen pünktlich stattfinden können, heißt es aus dem Ministerium. Das Land kündigte am Mittwoch zusätzlich an, später mit der Terminvergabe für die Impfzentren zu beginnen. Dies war ursprünglich für den 6. Januar geplant.
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Impfstart verschlafen?
Zuvor hatte die FDP Kritik am langsamen Vorankommen in Niedersachsen geäußert. Das Sozialministerium wies den Vorwurf zurück, Niedersachsen habe den Impfstart verschlafen. "Wir haben einen Ansatz, der in die Fläche geht", sagte ein Ministeriumssprecher. Auch sei zunächst nicht klar gewesen, wie viel Impfstoff tatsächlich in Niedersachsen ankommen würde. Vor Bekanntwerden der Lieferschwierigkeiten ging das Ministerium davon aus, dass spätestens am 6. Januar jedes der 50 Impfzentren im Land seine Impfdosen zur Verfügung haben würde.
Bislang vergleichsweise wenig geimpft
Bis Mittwoch verzeichnete Niedersachsen 1.527 Impfungen und befindet sich damit bundesweit auf einem der hinteren Plätze. Nur in Bremen (1.059) und Hamburg (1.499) sowie im Saarland, in Sachsen und Thüringen waren es weniger.
Impfstart in der Region Hannover und in Nienburg
In der Region Hannover wurden am Mittwoch das Personal und die Bewohner in zwei Pflegeheimen gegen das Coronavirus geimpft. Auch im Landkreis Nienburg und in der Stadt Osnabrück sollten die Impfungen starten. Die Landkreise Osnabrück, Cloppenburg und Grafschaft Bentheim hatten schon vorher begonnen.
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Viele Landkreise starten erst kommende Woche
Im Nordosten des Landes, aber auch etwa in den Landkreisen Schaumburg, Hildesheim und Hameln-Pyrmont werden die mobilen Impfteams voraussichtlich erst in der kommenden Woche mit der Arbeit beginnen. "Dass es am Anfang etwas gehakt hat, mag ärgerlich sein, aber ich glaube, wir kommen da jetzt gut voran", sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU).
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