Mit Blick auf die Ereignisse in den USA fürchtet Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch um die Stabilität der Demokratie in Deutschland. Im Interview mit WELT AM SONNTAG sagte der CSU-Vorsitzende: „Aus bösen Gedanken werden böse Worte und irgendwann auch böse Taten. Deswegen müssen wir auch in Deutschland nicht nur die Sicherheitsmaßnahmen für die demokratischen Institutionen verbessern, sondern grundlegend die sektenähnliche Bewegung der ,Querdenker‘ und anderer vergleichbarer Gruppierungen in den Blick nehmen.“
Der Verfassungsschutz habe dabei eine zentrale Aufgabe zu spielen. Söder sagte: Es bestehe die Gefahr, dass sich aus dem Umfeld der AfD heraus „in Deutschland ein Corona-Mob oder eine Art Corona-RAF bilden könnte, die zunehmend aggressiver und sogar gewalttätig werden könnte“.
Auch der Terrorismusexperte Peter Neumann vom Londoner King’s College hat mit Sorge auf die Ereignisse in den USA reagiert. Der Sturm auf das US-Kapitol in Washington sei der Beginn einer „extremistischen Bewegung“. Das war „nicht der Endpunkt, sondern der Anfang einer extremistischen Bewegung, die auch gewalttätig sein wird“, sagte Neumann der Nachrichtenseite „ntv.de.“ „Was wir am Mittwoch gesehen haben, war noch kein Terrorismus – aber selten hat sich eine terroristische Bewegung so spektakulär angekündigt.“
Nach einer Anti-Corona-Demonstration im vergangenen August in Berlin waren Demonstranten auf die Treppe des Reichstagsgebäudes gestürmt, darunter auch durchaus erkennbare Rechtsradikale. Sie hatten Fahnen geschwenkt und Parolen skandiert. Die Polizei konnte verhindern, dass sie in das Gebäude gelangten.
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