Nigeria fordert seit Jahren die Rückgabe geplünderter Benin-Bronzen. Deutsche Museumsexperten haben sich jetzt mit Kulturstaatsministerin Grütters auf erste Schritte geeinigt.
mjm/dpa
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Deutsche Museen sollen im nächsten Jahr erste Kunstschätze der als Raubgut geltenden Benin-Bronzen an Nigeria zurückgeben. Darauf verständigte sich am Donnerstag eine Runde von Museumsexperten und politisch Verantwortlichen in einer Online-Schalte mit Berlin.
Bis zu diesem Sommer sollen konkrete Handlungsschritte und ein Fahrplan für die Frage der Rückführung von Benin-Bronzen entwickelt werden.
»Wir stellen uns der historischen und moralischen Verantwortung, Deutschlands, koloniale Vergangenheit ans Licht zu holen und aufzuarbeiten«, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nach der von ihr einberufenen informellen Runde. »Der Umgang mit den Benin-Bronzen ist dafür ein Prüfstein.«
Neben größtmöglicher Transparenz werden laut Grütters »vor allem substanzielle Rückgaben angestrebt«. Bis zum 15. Juni solle eine Aufstellung aller im Besitz der Museen befindlichen Benin-Bronzen veröffentlicht werden.
»Das ist ein historischer Schritt«, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, der Deutschen Presse-Agentur. »Wir hoffen, dass wir schon 2022 mit Rückgaben beginnen können.« Laut Parzinger sind mit den nigerianischen Partnern »Gespräche über substanzielle Rückgaben und künftige Kooperationen« vorgesehen.
Bronzen aus dem Königspalast des damaligen Königreichs Benin sind in zahlreichen deutschen Museen zu finden. Die Objekte stammten größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897.
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