Der Mond bot am Mittwoch einen besonders beeindruckenden Anblick: „Der nächste Vollmond am 26. Mai wird wieder ein besonders großer sein“, hatte Sven Melchert, der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde, bereits angekündigt. Er erscheine am Himmel rund zehn Prozent größer als im Durchschnitt. Der Grund: Für eine Runde um die Erde benötigt der Mond 27 Tage, dabei schwankt aber die Entfernung wegen der elliptischen Umlaufbahn zwischen 356.400 und 406.700 Kilometern. Da Vollmond alle 29,5 Tage sei, falle der Abstand jeden Monat anders aus.
Über dem Pazifik konnten die Menschen am Mittwoch einen Super-Blutmond bestaunen. Das seltene Himmelsschauspiel aus einem besonders nah an der Erde stehenden Vollmond und einer totalen Mondfinsternis ließ sich über dem gesamten Pazifik von Australien bis zur Westküste der USA beobachten. Der Vollmond tauchte in Sydney am späten Abend und in Los Angeles am frühen Morgen für 14 Minuten in den Kernschatten der Erde ein und verfärbte sich kupferrot.
Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond – der Mond taucht also in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft. Bei einer totalen Mondfinsternis wird der Mond aber nicht etwa vollständig schwarz, sondern er leuchtet kupferfarben bis orangerot. Der sogenannte Blutmond entsteht durch die Brechung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre, wobei langwelliges rotes Licht in den Kernschatten gelenkt wird.
Dieser Blutmond war aber noch spektakulärer als andere, weil der Mond gleichzeitig besonders nah an der Erde stand: Er kam am Mittwoch auf knapp 360.000 Kilometer an die Erde heran. Am erdnächsten Punkt erscheint der Vollmond 30 Prozent heller und 14 Prozent größer als am entferntesten Punkt – er wird zum sogenannten Supermond.
In Sydney versammelten sich am Mittwochabend zahlreiche Schaulustige am Hafen und hatten klare Sicht auf den Super-Blutmond über dem berühmten Opernhaus. Die Fluglinie Qantas bot sogar einen Rundflug über den Pazifik für eine besonders gute Sicht auf das Himmelsspektakel an. Mit dem nächsten Super-Blutmond rechnen Astronomen erst im Jahr 2033.
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