Dass Markus Söder SPD-Kandidat Olaf Scholz gratuliert habe, dass der Kanzler werden könne - ja, das klingt harmlos. Ist es nur nicht. Ein Kommentar.
Und er hat es wieder getan: Markus Söder hat wieder „geschmutzelt“. So nannte Horst Seehofer, Vorgänger als bayerischer Ministerpräsident und CSU-Chef, was der Franke tat, um ihn aus diesen Ämtern zu bekommen. Manch andere hätten das Mobbing genannt. Dabei aber lässt sich Söder nicht erwischen, nicht auf offener Bühne. Keiner versteht es so wie er - immerhin Jurist und gelernter Journalist -, ätzende Kritik in vermeintlich freundschaftliche Bekundungen zu verpacken.
Dass er SPD-Kandidat Olaf Scholz gratuliert habe; dass der Kanzler werden könne - ja, klingt völlig harmlos. Ist es nur nicht. Dann nicht, wenn Bruderfeind Armin Laschet gerade um seine letzte Chance kämpft, doch noch irgendwie selbst Kanzler zu werden. Söder erklärt das mal so im Nebensatz für abseitig.
Und wenn er, wohlgefällig blickend, Gefolgsmann Alexander Dobrindt festhalten lässt, die CSU wolle „Ordnung“ – dann soll das im Umkehrschluss bedeuten, dass Laschet für Chaos steht. Das ist schließlich das Bild, das der CSU-Chef seit Anfang der ungeheuerlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Parteichefs zeichnet: Mit ihm wäre alles anders sortiert.
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Womit Söder wieder die Botschaft aussendet, dass er da ist. Wenn er gerufen wird. Berechnend? Ja. Aber, kaum zu glauben: Die Rechnung kann sogar noch aufgehen.
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