Stand: 29.11.2021 17:59 Uhr
Die Corona-Ampel ist am Montag den dritten Tag hintereinander "rot" aufgeleuchtet. Damit treten von Mittwoch an verschärfte Corona-Regeln in ganz Mecklenburg-Vorpommern in Kraft.
Mit einem Wert von 9,9 hat die Hospitalisierungs-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern den dritten Tag hintereinander den Schwellenwert für die höchste Warnstufe überschritten. Damit treten am Mittwoch verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen in Kraft, wie ein Sprecher der Landesregierung gegenüber NDR 1 Radio MV bestätigte. Zu den verschärften Maßnahmen gehören auch Kontaktbeschränkungen. Es dürfen sich dann maximal fünf Personen aus zwei Haushalten in Innenbereichen treffen. In Außenbereichen können sich maximal zehn Personen unabhängig von der Anzahl der Haushalte treffen. Allerdings werden Geimpfte, Genesene und Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet.
2G-Regel im Einzelhandel
Unter anderem greift im Einzelhandel die 2G-Regel. Das heißt: Nur noch Geimpfte und Genesene haben Zutritt zu vielen Geschäften. Ausgenommen von dieser Regel sind Lebensmittelgeschäfte, Lebensmittelwochenmärkte, der Buch- und Zeitungshandel, Weihnachtsbaumverkaufsstellen, Blumengeschäfte, Apotheken, Drogerien, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Sanitätshäuser, Hörgeräteakustiker, Optiker, Tierbedarfsmärkte, Futtermittelmärkte, der Großhandel, Babyfachmärkte, Tankstellen sowie Bau-und Gartenbaumärkte.
Veranstaltungen nur noch mit getesteten Geimpfteten
Für Veranstaltungen gilt die 2G-Plus-Regel und eine Beschränkung der maximalen Zuschauer- beziehungsweise Besucher-Zahl. Es dürfen nur noch 30 Prozent der Sitzplätze vergeben werden. Das gilt auch für Sport- und andere Außenveranstaltungen. Die Obergrenze beträgt 7.250 Zuschauer. Die 2G-Plus-Regel gilt dann für alle Weihnachtsmärkte: Besucher müssen geimpft oder genesen sein und einen tagesaktuellen Negativ-Test vorlegen.
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Vorgezogenes Bund-Länder-Spitzengespräch.
Falls die Corona-Warnampel sieben Tage hintereinander auf "rot" bleibt und außerdem dem Gesundheitssystem eine weitergehende Überlastung droht, treten zusätzliche Einschränkungen in Kraft. Dies könnte bereits am kommenden Sonnabend der Fall sein. Möglich wäre eine Schließung von Kultur- und Freizeiteinrichtungen, der Gastronomie sowie die Absage von Veranstaltungen, hieß es seitens der Landesregierung. Der Profisport würde demnach dann wieder ohne Zuschauer stattfinden. Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage und langer Schlangen vor den Impf- und Testzentren haben sich die Regierungschefs der Bundesländer für Dienstag zu einem vorgezogenen Spitzengespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD) verabredet. Ursprünglich war es für den 9. Dezember anberaumt.
FDP spricht von Staatsversagen
Angesichts der langen Schlangen vor den Corona-Impf- und Test-Zentren hat der FDP-Landtagsfraktionschef René Domke von "Staatsversagen" gesprochen. Die Teststrategie umzusetzen, sei auf die Arbeitgeber und die Zivilgesellschaft abgewälzt worden, sagte Domke gegenüber dem NDR. Inzwischen sei es dazu gekommen, dass Leute, die eine zertifizierte Testbestätigung brauchen, "Tests mitbringen müssen, weil in den Apotheken Tests nicht mehr vorhanden sind". Die Impf- und Test-Infrastruktur herunterzufahren, sei ein eindeutiges Versäumnis der Politik gewesen. Es dürfe nicht sein, dass Menschen stundenlang im schmuddeligen November-Wetter anstehen müssen, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende Franz-Robert Liskow sagte bei NDR MV Live, wichtig sei es, unbedingt die Testkapazitäten hochzufahren. Dazu sei vorher auch kein MV-Gipfel notwendig, auf denen gewöhnlich das Land und die Landkreise das weitere Vorgehen beraten.
Grüne: Im Wahlkampf alles geöffnet
Auch von den Grünen kam Kritik am Corona-Management. Ihr Landtagsfraktionschef Harald Terpe merkte an, "dass wir deutschlandweit die Entwicklung verschlafen haben". Im Sommer sei angesichts des Wahlkampfes alles geöffnet worden. "Man hat nicht über unsere Landesgrenzen hinaus geguckt, was sich international tut", so Terpe, dabei sei aus Israel relativ frühzeitig bekannt, "was auch uns blüht".
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