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Corona-News | Deutschland holt USA bei Impfquote ein - t-online.de

Mit einem angeblichen Attest wollte ein Techniker in Köln die Maskenpflicht umgehen. Sein Arbeitgeber kündigte ihm zu Recht, so ein Gericht. Alle Infos im Newsblog.

In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts starben mehr als 90.800 Erkrankte. Im Zuge der Ende 2020 begonnenen Impfkampagne haben inzwischen 53,6 Prozent der Bundesbürger mindestens eine Impfdosis erhalten, 35,4 Prozent sind vollständig geimpft (Stand: 29. Juni).

 

Kündigung wirksam – trotz "Rotzlappenbefreiung"

Die fristlose Kündigung eines Servicetechnikers, der bei der Arbeit keinen Mund-Nasen-Schutz tragen wollte, ist trotz dessen Vorlage eines ärztlichen Attests wirksam. Das entschied das Arbeitsgericht Köln im Fall eines Technikers, der ein als "Rotzlappenbefreiung" tituliertes ärztliches Attest auf Blankopapier vorgelegt hatte. Darin hieß es, für den Mann sei es aus medizinischen Gründen unzumutbar, eine Maske zu tragen.

Mit der Befreiung wollte der Mann demnach erreichen, bei einem Auftrag im Außendienst keinen Mundschutz tragen zu müssen, obwohl der Kunde ausdrücklich darauf bestand. Sein Arbeitgeber habe das Attest "mangels konkreter nachvollziehbarer Angaben" nicht anerkannt, jedoch die Übernahme der Kosten für die medizinischen Masken angeboten. Als der Techniker den Auftrag weiter ablehnte, wurde ihm gekündigt. Dagegen ging er gerichtlich vor.

Nach Einschätzung der Kammer bestehen Zweifel an der Ernsthaftigkeit der behaupteten medizinischen Einschränkungen, weil der Techniker den Mund-Nasen-Schutz selbst als "Rotzlappen" bezeichnete. Ohne konkrete Diagnose sei das Attest ohnehin wenig aussagekräftig. Einer angebotenen betriebsärztlichen Untersuchung sei der Mann zudem nicht nachgekommen. Gegen das Urteil kann Berufung beim Landesarbeitsgericht in Köln eingelegt werden. 

Deutschland zieht mit USA bei Impfquote gleich

Deutschland hat die USA bei der Impfquote nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn eingeholt. 45,3 Millionen Bürger und damit 54,5 Prozent seien mindestens einmal geimpft, twittert er. 30,3 Millionen oder 36,5 Prozent hätten den vollen Impfschutz. "Damit liegt Deutschland bei den Erstimpfungen erstmals gleichauf mit den Vereinigten Staaten", unterstreicht der CDU-Politiker.

Menschen auf dem Weg zum Impfzentrum in Freising: 30,3 Millionen Deutsche haben schon den vollen Impfschutz. (Quelle: imago images/Sven Simon)Menschen auf dem Weg zum Impfzentrum in Freising: 30,3 Millionen Deutsche haben schon den vollen Impfschutz. (Quelle: Sven Simon/imago images)

Aktuellen Zahlen der "New York Times" zufolge sind in den USA (Stand: 29. Juni 2021) 54 Prozent der Menschen erstgeimpft. Den vollen Impfschutz haben demnach 46 Prozent. Etwa 180 Millionen US-Bürger haben somit ihre erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten, 

So denken die Deutschen über eine Impfpflicht

Fast jeder Vierte in Deutschland spricht sich nach dem Auftreten der Delta-Variante des Coronavirus für eine Impfpflicht aus. Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage für das RTL/ntv-"Trendbarometer". Demnach sprechen sich 22 Prozent der Befragten für eine Impflicht für alle Bürger aus, bei denen keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer (77 Prozent) finden hingegen, die Corona-Impfung sollte weiterhin freiwillig bleiben.

Frau erhält Impfung: 22 Prozent der befragten Bundesbürger sind für eine generelle Impfpflicht gegen das Coronavirus. (Quelle: imago images/ITAR-TASS)Frau erhält Impfung: 22 Prozent der befragten Bundesbürger sind für eine generelle Impfpflicht gegen das Coronavirus. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)

Für eine Impfpflicht sprechen sich der Befragung zufolge am ehesten die über 60-Jährigen (36 Prozent) sowie die Anhänger von CDU und CSU (37 Prozent) aus. Gegen eine Pflicht sind insbesondere die Anhänger von FDP (85 Prozent) und AfD (91 Prozent). Für das "Trendbarometer" befragte Forsa vom 15. bis zum 28. Juni 1001 Menschen.

Laschet warnt vor weiteren Corona-Varianten

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat vor Leichtfertigkeit angesichts der sinkenden Zahl der Corona-Neuinfektionen gewarnt. Das Impftempo sei zwar ermutigend. "Trotzdem gibt es keinen Grund zum Übermut", sagte der CDU-Bundesvorsitzende am Mittwoch in einer Gedenkstunde des Landtags in Düsseldorf für die Opfer der Corona-Pandemie. "Neue gefährliche Varianten können uns sehr schnell wieder mit steigenden Infektionszahlen konfrontieren", so Laschet. "Und wir müssen den ganzen Tag hoffen, dass keine Variante entsteht, gegen die der Impfstoff nicht wirkt und dass wir wieder von vorne anfangen müssen."

Das Coronavirus wird die Menschen nach Worten Laschets weiter begleiten. "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben, auch wenn die Schrecken der Pandemie einmal verblasst sein werden."

Putin erklärt im Staatsfernsehen: Habe mich mit Sputnik impfen lassen

Mehr als drei Monate nach seiner Impfung hat der russische Präsident Wladimir Putin nun doch das Geheimnis zu dem ihm im März verabreichten Präparat gelüftet. Er habe sich mit dem russischen Impfstoff Sputnik V impfen lassen, sagte Putin am Mittwoch bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sendung "Der direkte Draht". Mehr dazu lesen Sie hier.

Jeder zweite Selbstständige verdient weniger als vor der Pandemie

Selbstständige sind von der Corona-Pandemie finanziell besonders betroffen, wie aus einer Yougov-Umfrage für den Versicherer Ergo hervorgeht. Rund 61 Prozent der Befragten geben an, wirtschaftlich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen zu sein. Ein Fünftel davon sieht sich von Insolvenz bedroht. "So verdienen 49 Prozent der Befragten derzeit weniger als vor der Pandemie und drei Prozent können aktuell gar keinen Verdienst ausweisen."

Seehofer spricht über seine Covid-Erkrankung

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat seine Corona-Infektion ohne größere Probleme überstanden. "Ja, es geht mir gut", sagte der 71-Jährige der "Augsburger Allgemeinen". "Ich war zum Glück schon einmal geimpft und hatte vermutlich deshalb kaum Beschwerden. Aber es hat vier Wochen gedauert, bis ich nicht mehr positiv war."

Seine vierwöchige Quarantäne habe er unter der strengen Aufsicht des Gesundheitsamtes Ingolstadt verbracht, inklusive "sofortige schriftliche Belehrung inklusive Strafandrohung im Falle von Verstößen gegen die Regeln und tägliche Meldepflicht", berichtete Seehofer. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich von der Dame, die beim Gesundheitsamt für mich zuständig war, bevorzugt behandelt wurde."

Der CSU-Politiker war am 10. Mai positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte sich daraufhin in häusliche Isolation begeben. Am 14. April war er erstmalig mit dem Präparat von Biontech/Pfizer gegen Covid-19 geimpft worden. Anfang Juni kehrte er nach Berlin zurück.

RKI-Umfrage: Große Mehrheit will Zweitimpfung

Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht in Deutschland keinen Trend zum Verzicht auf die Zweitimpfung gegen das Coronavirus. In einer RKI-Umfrage gaben 98,7 Prozent der bisher einmal geimpften Befragten an, sich "auf jeden Fall" oder "eher" ein zweites Mal impfen lassen zu wollen. "Es ist also keine Tendenz erkennbar, dass das empfohlene Impfschema nicht vervollständigt wird", erklärte das RKI.

Seit diesem Januar erfragt das RKI regelmäßig die Impfbereitschaft und -akzeptanz in der Bevölkerung und erstellt ein Monitoring zu den Impfquoten. Zwischen dem 17. Mai und dem 9. Juni wurden 3.004 Erwachsene zur Covid-19-Impfung befragt. Es war die fünfte derartige Erhebung.

Von den Befragten waren rund 62,2 Prozent mindestens einmal und 27,4 Prozent vollständig geimpft. Laut RKI liegt die allgemeine Impfbereitschaft "auf einem hohen Niveau". Unter allen ungeimpften Befragten gaben demnach mit 67 Prozent zwei Drittel an, sich impfen lassen zu wollen. Unter Berücksichtigung der bereits einmal Geimpften ergebe sich damit ein Anteil von etwa 88 Prozent impfbereiter beziehungsweise bereits geimpfter Menschen.

Lauterbach: Homeoffice beibehalten

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach empfiehlt Arbeitgebern, das Homeoffice weiterzuführen. "Jetzt ist ein erheblicher Teil der Menschen noch nicht oder nur einmal geimpft. Damit ist die Situation noch nicht ungefährlich", sagt Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochausgaben) laut Vorabbericht. Er rate dringend dazu, Mitarbeiter in Büros zwei Mal pro Woche zu testen, um Ausbrüche zu verhindern.

Bund will Impfversprechen offenbar früher erfüllen 

Die Bundesregierung rechnet damit, dass sie ihr Corona-Impfversprechen früher einlösen kann als geplant. Die Zusage, jedem bis zum Ende des Sommers im September ein Impfangebot machen zu können, werde bereits in der ersten Hälfte des Sommers, wahrscheinlich schon im Juli erfüllt, hieß es aus Regierungskreisen in Berlin. Noch im Juli werde man 17 bis 18 Millionen Erstimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff anbieten können. Die Nachfrage sei wahrscheinlich mehr als gedeckt, hieß es weiter.

Mobiles Impfteam bei der Arbeit im Pflegeheim (Archivbild): Die Gesundheitsämter melden mehr als 800 neue Corona-Fälle. (Quelle: imago images/Horst Rudel)Mobiles Impfteam bei der Arbeit im Pflegeheim (Archivbild): Die Gesundheitsämter melden mehr als 800 neue Corona-Fälle. (Quelle: Horst Rudel/imago images)

Die Infrastruktur der Corona-Impfzentren soll den Informationen zufolge über den 30. September hinaus in "abgespeckter Version" beibehalten werden. Es gehe dabei aber weniger um die "großen Tanker" wie Messehallen, sondern um "Schnellboote" wie die mobilen Impfteams. Diese würden im Herbst voraussichtlich für Auffrischungsimpfungen etwa in Pflegeeinrichtungen gebraucht.

EU rügt deutsches Reiseverbot für Portugal

Die deutschen Einschränkungen für Reisen nach Portugal sind nach Ansicht der EU-Kommission nicht im Einklang mit den Absprachen unter den EU-Staaten. Ein Sprecher der Behörde sagte, dass Länder durchaus Quarantäne und Testpflicht vorschreiben können, aber Reiseverbote nicht vorgesehen seien.

Mit der deutschen Einstufung Portugals als Virusvariantengebiet gilt ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt. 

Die EU-Staaten versuchen zwar, einheitliche Regeln für Reisen im Block abzustimmen, immer wieder kommt es aber zu nationalen Alleingängen. Länder mit einem starken Tourismussektor etwa haben andere Interessen als Staaten, in denen dieses Gewerbe keinen großen Anteil an der nationalen Wirtschaftsleistung ausmacht.

Menschen am Strand von Oeiras in Portugal: Erneute Reisebeschränkungen belasten den Tourismus im Land. (Quelle: imago images/Edson de Souza)Menschen am Strand von Oeiras in Portugal: Erneute Reisebeschränkungen belasten den Tourismus im Land. (Quelle: Edson de Souza/imago images)

Laut Hersteller: Sputnik V hochwirksam gegen Delta-Variante

Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V weist nach Hersteller-Angaben eine Wirksamkeit von rund 90 Prozent gegen die hochansteckende Delta-Variante auf. Diese Zahl basiere auf medizinischen Daten und Impf-Daten, sagt Denis Logunow, stellvertretender Direktor des Moskauer Gamaleya-Instituts, das das Vakzin entwickelt hat, laut der Nachrichtenagentur RIA. Gegen den ursprünglichen Virusstamm hatten Forscher bei Sputnik V eine Wirksamkeit von 92 Prozent festgestellt.

Eine Ampulle des Sputnik-Vakzins in Russland: Der stellvertretende Direktor des Moskauer Gamaleya-Instituts meldet gute Nachrichten. (Quelle: imago images/Sergei Malgavko/TASS )Eine Ampulle des Sputnik-Vakzins in Russland: Der stellvertretende Direktor des Moskauer Gamaleya-Instituts meldet gute Nachrichten. (Quelle: Sergei Malgavko/TASS /imago images)

30 Landkreise in Deutschland mit Inzidenz von null

Deutschlandweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 5,4. In 30 Landkreisen und zehn Stadtkreisen sieht die Corona-Lage sogar noch besser aus: Dort meldet das Robert Koch-Institut einen Wert von 0,0. Zu den Landkreisen gehören: Plön, Goslar, Northeim, Lüchow-Dannenberg, Friesland, Leer, Wesermarsch, Höxter, Limburg-Weilburg, Vogelsbergkreis, Schwalm-Eder-Kreis, Freyung-Grafenau, Regen, Straubing-Bogen, Amberg-Sulzbach, Tirschenreuth, Bayreuth, Wunsiedel im Fichtelgebirge, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Uckermark, Rostock, Vorpommern-Greifswald, Anhalt-Bitterfeld, Mansfeld-Südharz, Sömmerda, Ilm-Kreis und Greiz.

Tirschenreuth: Der Landkreis ist derzeit coronafrei. (Quelle: imago images/imagebroker)Tirschenreuth: Der Landkreis ist derzeit coronafrei. (Quelle: imagebroker/imago images)

Die kreisfreien Städte mit einer Inzidenz von null lauten: Weimar, Suhl, Magdeburg, Desslau-Roßlau, Kaufbeuren, Amberg, Straubing, Pirmasens, Wilhelmshaven und Flensburg. 

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es dem Statistischen Bundesamt zufolge 294 Kreise bzw. Landkreise und 107 kreisfreie Städte bzw. Stadtkreise. Fast zehn Prozent der Landkreise gelten demnach derzeit als coronafrei. 

Drei Milliarden Impfungen gegen Corona weltweit verabreicht

Weltweit sind inzwischen mehr als drei Milliarden Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Dies geht aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP hervor, die dafür alle bis Dienstagvormittag vorliegenden Angaben offizieller Stellen in den verschiedenen Ländern auswertete. Mit etwa 40 Prozent der weltweit verabreichten Dosen (1,2 Milliarden) führt ganz klar China in der Länderliste, mit weitem Abstand folgen Indien (329 Millionen) und die USA (324 Millionen).

Die Europäische Union (EU) hat insgesamt 357 Millionen Dosen an rund 50 Prozent ihrer Bevölkerung verimpft. Etwa 32 Prozent sind komplett geimpft. Als kleinstes Land der Union erreicht Malta die höchste Impfquote mit mehr als 70 Prozent der Bevölkerung. In den größten Staaten der EU – Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien – schwankt die Quote um die 50 Prozent.

Rekord an Corona-Toten in Russland – EM-Viertelfinale weiter geplant

Die russischen Behörden haben einen Rekordwert an Corona-Todesfällen verzeichnet. Am Dienstag wurden 652 Tote binnen 24 Stunden registriert – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. In Russland, wo viele Menschen einer Impfung skeptisch gegenüberstehen, verbreitet sich vor allem die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus rasant. Zuletzt zählte die offizielle Corona-Statistik mehr als 20.000 neue Infektionen an einem Tag. Das Viertelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft ist trotzdem weiter für Freitag in St. Petersburg geplant.

Die Ostsee-Metropole ist neben der Hauptstadt Moskau besonders stark betroffen. Am Dienstag wurden dort knapp 1.400 Neuinfektionen und 119 Tote registriert. Ungeachtet der dramatischen Corona-Lage feierten zudem am vergangenen Wochenende Zehntausende Schüler auf den Straßen von St. Petersburg ausgelassen und weitgehend ohne Schutzmasken ihren Abschluss.

Im flächenmäßig größten Land der Erde haben sich jüngsten Angaben zufolge erst rund 11,5 Prozent der Bürger mit einem Vakzin gegen Corona immunisieren lassen. Am Dienstag erklärte der Kreml das ursprüngliche Vorhaben, bis zum Herbst 60 Prozent der Bevölkerung geimpft zu haben, für nicht mehr erreichbar. Erst seit dieser Woche sei ein Anstieg an Impfbereiten zu beobachten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax. Mehrere russische Regionen haben vor einigen Tagen eine Impfpflicht für Angestellte zahlreicher Berufsgruppen verhängt.

Maas verteidigt Lockerung der Corona-Reisewarnungen

Bundesaußenminister Heiko Maas hat die für Donnerstag geplante Aufhebung der pauschalen Reisewarnung für alle Corona-Risikogebiete verteidigt. "Die Zeit der Pauschalbeurteilungen muss vorbei sein", sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande des G20-Außenministertreffens im italienischen Matera. "Dort, wo es positive Entwicklungen gibt, gibt es auch keinen Grund, Restriktionen aufrechtzuerhalten."

Die Bundesregierung hatte bereits vor knapp drei Wochen entschieden, die Reisewarnung für alle Risikogebiete mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) zum 1. Juli aufzuheben. Das betrifft mehr als 80 Länder weltweit. Außerdem will die Regierung dann nicht mehr pauschal von touristischen Reisen ins Ausland abraten.

Corona-Impfung: mRNA-Impfstoffe sollen einer Studie zufolge jahrelang Schutz gewähren. (Quelle: imago images/Frank Sorge)Corona-Impfung: mRNA-Impfstoffe sollen einer Studie zufolge jahrelang Schutz gewähren. (Quelle: Frank Sorge/imago images)

mRNA-Impfstoffe schützen wohl jahrelang

Ist eine Auffrischimpfung bei den Vakzinen von Moderna und Biontech nötig? Eine neue Studie zeigt, dass die Immunisierung durch die Impfstoffe womöglich Jahre anhält. Mehr dazu lesen Sie hier.

 
Kanzleramtschef Braun verteidigt Quarantänepflicht für Geimpfte

Kanzleramtsminister Helge Braun hat die 14-tägige Quarantäne-Pflicht für geimpfte Reiserückkehrer aus Virusvarianten-Gebieten verteidigt. "Wenn eine neue Variante auftritt, braucht es relativ lange, um sicherzugehen, wirkt der Impfstoff", sagt der CDU-Politiker im ZDF-Morgenmagazin. Die zweite Frage sei, ob die Geimpften die Krankheit weiter übertragen könnten. "Daher ist es bei Virus-Varianten wichtig, dass auch Geimpfte in Quarantäne gehen." Braun erklärte zudem, die Ständige Impfkommission (Stiko) prüfe derzeit, ob es sinnvoll sei, die Zweitimpfung vorzuziehen, um die hochansteckende Delta-Variante des Corona-Virus einzudämmen. "Das Fachgremium wie die Stiko ist das richtige, um so etwas zu beurteilen."

RKI-Zahlen von Dienstag

Die Gesundheitsämter melden stetig sinkende Ansteckungszahlen. Und auch der Sieben-Tage-Wert ist erneut gefallen. Bundesweit wurden 57 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Lesen Sie hier mehr.

Das Corona-Impfzentrum in den Hamburger Messehallen (Archivbild): Ab Herbst soll es weniger Impfzentren geben. (Quelle: imago images/xim.gs)Das Corona-Impfzentrum in den Hamburger Messehallen (Archivbild): Ab Herbst soll es weniger Impfzentren geben. (Quelle: xim.gs/imago images)

Gesundheitsminister wollen Impfzentren zurückfahren

Die Gesundheitsminister der Bundesländer wollen im Herbst den Betrieb der Impfzentren zurückfahren. Auch über den 30. September hinaus setze man bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf staatliche oder kommunale Impfangebote. Der Schwerpunkt dabei solle zunehmend aber auf mobilen Impfteams liegen, heißt es in einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Montagabend. Die Länder könnten dabei selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden. Im Bedarfsfall sollen die Impfzentren in jedem Fall aber auch schnell wieder aktiviert werden können.

Der bayerische Gesundheitsminister und Chef der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), sagte: "Wir kommen bald in eine Situation, in der der Großteil der impfwilligen Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft sein wird. Auf dem Weg dahin waren die Impfzentren eine tragende Säule der nationalen Impfstrategie."

Holetschek fügte hinzu: "Auch wenn wir künftig die Impfzentren in ihrer bisherigen Struktur voraussichtlich nicht mehr brauchen, werden ihre Erfahrung und Infrastruktur insbesondere für bevorstehende Auffrischungsimpfungen weiterhin von Nutzen sein. Dabei legen wir den Fokus ab Herbst auf mobile Impfteams, mit denen wir bereits zu Beginn der Impfungen sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

Nach Massenansteckung: Mallorca verschärft Regeln

Nach der Ansteckung von rund tausend Schülern mit dem Coronavirus bei Abiturfahrten auf Mallorca hat die Regionalregierung der Balearen eine Verschärfung der Einreiseregeln für große Gruppen beschlossen. Die Teilnehmer von organisierten Gruppenreisen müssen künftig einen negativen PCR-Test vorlegen oder einen vollständigen Impfschutz nachweisen, wie die Regierung der spanischen Mittelmeer-Region am Montag in Palma mitteilte. Das werde künftig für Gruppen ab 20 Personen gelten, die Mallorca, Ibiza, Menorca oder Formentera besuchen, hieß es.

Allein in Madrid wurden bisher 493 Ansteckungen von Jugendlichen registriert, die Mitte Juni auf Klassenfahrt auf Mallorca waren, wie die Regionalregierung am Montag mitteilte. Besonders viele Fälle wurden unter anderem auch im Baskenland, Valencia, Galicien und Katalonien verzeichnet. Die Zahlen steigen täglich.

Es wird vermutet, dass sehr viele der betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren. Andere kamen vermutlich erst auf der Insel miteinander in Kontakt. Alle Schüler hätten sich mit der Alpha-Variante des Virus infiziert, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, hieß es.

Griechenland zahlt jungen Leuten für Erstimpfung 150 Euro

In Griechenland erhalten junge Leute künftig eine Bezahlkarte im Wert von 150 Euro, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Dies kündigte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Montag in Athen an. Das Angebot richtet sich an 940.000 junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren. Insgesamt sind dafür bis zu 141 Millionen Euro eingeplant. Ziel ist, dass in dem 11-Millionen-Einwohner-Land bis Ende Juli knapp 60 Prozent der Bevölkerung voll geimpft sind.

Corona-Impfung in Griechenland: Junge Bürger erhalten künftig einen Gutschein für ihre erste Spritze. (Quelle: imago images/ANE Edition)Corona-Impfung in Griechenland: Junge Bürger erhalten künftig einen Gutschein für ihre erste Spritze. (Quelle: ANE Edition/imago images)

Die so genannte Freiheitskarte sei als Dank für die Geduld junger Menschen während der Pandemie gedacht, aber auch als Anreiz, sich impfen zu lassen, sagte Mitsotakis. Sie kann für Hotelbuchungen, Fähr- und Flugtickets sowie Konzerte und Museumsbesuche genutzt werden. "Es kann sein, dass Jüngere denken, sie kriegen kein Corona, oder wenn, dann erkranken sie nicht stark", so der Ministerpräsident. "Aber sie sind Träger des Virus und ermöglichen dadurch die Weiterverbreitung."

Merkel gegen erneute Grenzschließungen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erneute Grenzschließungen zu europäischen Nachbarn wie Frankreich etwa bei einer Verschärfung der Corona-Krise abgelehnt.

Diese Maßnahmen in der ersten Corona-Welle seien "etwas sehr Hartes" gewesen, sagte die CDU-Politikerin am Montag bei einer virtuellen Sitzung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung. "In der damaligen Situation waren sie wahrscheinlich unumgänglich. Aber ich stimme zu, dass sich so etwas nicht wiederholen sollte." Dies mache dann aber auch eine sehr enge Abstimmung erforderlich. "Ich glaube, wir haben daraus unsere Lektion gelernt", sagte Merkel.

RKI: Jeder zehnte Landkreis mit Inzidenz von Null

Rund jeder zehnte Landkreis in Deutschland hat nach RKI-Angaben in den vergangenen sieben Tagen keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts von Montag hervor. Demnach lag die 7-Tage-Inzidenz in 40 von 412 erfassten Kreisen und kreisfreien Städten bei 0. In weiteren 45 Kreisen gab es jeweils nur einen Fall. Zu bedenken ist, dass es zu Nachmeldungen kommen kann.

In knapp 50 Kreisen lag die Inzidenz noch höher als 10, Schlusslicht ist der Landkreis Lichtenfels in Bayern mit 46,4. Bei den Bundesländern ist die Inzidenz in Sachsen-Anhalt an niedrigsten (1,9), in Hamburg an höchsten (10,0). Die bundesweite Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche - gab das RKI am Montag mit 5,6 an.

Moskau und St. Petersburg melden neue Tageshöchstwerte an Corona-Toten

Moskau und St. Petersburg haben erneut Höchststande an neuen Corona-Todesfällen verzeichnet. Die Behörden in der russischen Hauptstadt meldeten am Montag 124 Tote binnen 24 Stunden, in St. Petersburg wurden 110 neue Todesfälle registriert. Damit wurden die traurigen Rekordzahlen in beiden Städten vom Wochenende nochmals überschritten. Für den rasanten Anstieg machen Experten die hochansteckende Delta-Variante des Virus und die schleppende Impfkampagne verantwortlich.

Trotz des rapiden Anstiegs bei den Infektionen bereitet sich St. Petersburg auf die Austragung eines Viertelfinales der Fußball-Europameisterschaft am kommenden Freitag vor. "Das Viertelfinale wird wie geplant stattfinden," erklärte die Pressestelle der Organisatoren. Ein Uefa-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, für die Teams mache die Lage in Russland "keinen Unterschied".

Für das Spiel am Freitag werden mehr als 26.000 Zuschauer erwartet. Beim Match Finnland gegen Belgien vor einer Woche hatten sich knapp hundert finnische Fans angesteckt.

Ben Wallace: Der britische Verteidigungsminister hatte Kontakt zu einer coronainfizierten Person. (Quelle: imago images/Zuma Wire)Ben Wallace: Der britische Verteidigungsminister hatte Kontakt zu einer coronainfizierten Person. (Quelle: Zuma Wire/imago images)

Britischer Minister und Top-Militärs nach Corona-Fall in Quarantäne

Die britischen Streitkräfte werden wegen eines Corona-Falls in der obersten Leitungsebene in den kommenden Tagen aus der Distanz geführt. Die gesamte Spitze samt Verteidigungsminister Ben Wallace ist für zehn Tage in häuslicher Quarantäne, wie das Verteidigungsministerium in London in der Nacht zum Montag bestätigte.

Wallace sowie die Chefs von Marine, Luftwaffe und Strategic Command, das etwa dem Einsatzführungskommando entspricht, hätten sich in Selbstisolation begeben, nachdem der militärische Oberbefehlshaber Nicolas Carter am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Spitzenmilitärs hatten sich am Donnerstag mit Wallace getroffen.

Dabei waren auch Armeechef Mark Carleton-Smith sowie Carters Stellvertreter anwesend. Sie hatten weiter weg von dem Infizierten gestanden, waren übers Wochenende aber ebenfalls in Quarantäne und warteten auf das Ergebnis von PCR-Tests, wie der "Daily Telegraph" berichtete. Das Ministerium teilte mit, Abstandsregeln seien eingehalten worden. Wallace sowie Royal-Navy-Chef Antony Radakin, Luftwaffenchef Michael Wigston und Patrick Sanders, Chef des Strategic Command, seien aber dennoch in engen Kontakt mit Carter gekommen.

Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt: Das Bundesland hat derzeit die niedrigste Inzidenz in Deutschland. (Quelle: imago images/Christian Schroedter)Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt: Das Bundesland hat derzeit die niedrigste Inzidenz in Deutschland. (Quelle: Christian Schroedter/imago images)

Dieses Bundesland hat die niedrigste Inzidenz

In Sachsen-Anhalt ist das Corona-Infektionsgeschehen dem Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge derzeit so gering wie in keinem anderen Bundesland. Am Montagmorgen wies das RKI 1,9 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und sieben Tage aus. Am Vortag waren es 1,8 gewesen, am Samstag 2,3. Den zweitniedrigsten Wert in Deutschland hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 2,1.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Montag laut RKI-Dashboard 5,6. Binnen 24 Stunden wurden demnach 219 neue Corona-Fälle gemeldet und acht weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. In Sachsen-Anhalt gab es im selben Zeitraum eine neue Infektion. Es wurde kein neuer Todesfall gemeldet.

Am Montag gab das RKI für vier Landkreise und kreisfreie Städte eine Sieben-Tage-Inzidenz von 0 an: für Mansfeld-Südharz, Anhalt-Bitterfeld, Magdeburg und Dessau-Roßlau. Allein der Landkreis Börde lag mit 11,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und sieben Tage im zweistelligen Bereich, alle anderen blieben zwischen 0,5 und 4,8.

Mehr als 35 Prozent der Deutschen vollständig gegen Corona geimpft

Mehr als 35 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervor (Stand: 10.50 Uhr). Rund 44,6 Millionen Menschen (53,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, 29,4 Millionen Menschen (35,4 Prozent) sind vollständig geimpft. Allein am Sonntag wurden 275 827 Impfdosen verabreicht.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb auf Twitter, damit sei das für Juni gesetzte Ziel, in Deutschland mindestens jeden Zweiten einmalig und mindestens jeden Dritten vollständig geimpft zu haben, übertroffen worden.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 61,6 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Bis auf Sachsen (47,6 Prozent) liegen alle Bundesländer über der 50-Prozent-Marke. Das Saarland hat mit 41,8 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 32,4 Prozent das Schlusslicht.

Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80 Jahren, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

Reisende am Flughafen Düsseldorf: Die sich rasch ausbreitende Delta-Variante sorgt für Debatten über die Einreiseverordnung. (Quelle: imago images)Reisende am Flughafen Düsseldorf: Die sich rasch ausbreitende Delta-Variante sorgt für Debatten über die Einreiseverordnung. (Quelle: imago images)

Immunologe: Delta-Variante wird noch im Juli vorherrschend sein

Der Immunologe Carsten Watzl rechnet damit, dass die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus noch im Juli die vorherrschende Mutante in Deutschland sein wird. Aktuell dürften 30 Prozent der Neuinfektionen auf die Delta-Variante zurückzuführen sein, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Mehr dazu lesen Sie hier.

Maskenpflicht im Freien und letzte Ausgangssperre in Italien aufgehoben

Angesichts sinkender Corona-Fallzahlen ist in Italien am Montag die Maskenpflicht im Freien aufgehoben worden. Landesweit gilt die Pflicht zum Tragen einer Mundmaske nun nur noch in öffentlich zugänglichen Innenräumen sowie an stark frequentierten Orten an der frischen Luft. Auch die letzte noch geltende regionale Ausgangssperre fiel weg. Im nordwestlichen Aostatal wurde die nächtliche Sperrstunde zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens aufgehoben.

Ein Drittel der italienischen Bevölkerung über zwölf Jahren war nach Angaben der Regierung bis Sonntag geimpft worden - insgesamt mehr als 17,5 Millionen Menschen. Trotz der Fortschritte mahnte Gesundheitsminister Roberto Speranza die Bevölkerung, wachsam zu bleiben. "Der Kampf ist noch nicht vorbei", sagte er. Auch für Touristen aus der Europäischen Union, Großbritannien, den USA, Kanada und Japan, ist die Einreise wieder ohne Quarantäne möglich – wenn sie geimpft sind oder einen negativen Test vorweisen können.

Tschentscher und Weil für Verschärfung der Corona-Einreiseverordnung

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat (SPD) sich für eine rasche Verschärfung der Corona-Einreiseverordnung ausgesprochen. Diese sei in ihrer geltenden Fassung "an mehreren Stellen zu lax", sagte Tschentscher der "Welt"  mit Blick auf die sich ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus. "Bei Einreisen aus Risikogebieten reicht derzeit ein einmaliger einfacher Antigen-Test, um Quarantäne zu vermeiden. Das ist zu unsicher", kritisierte Tschentscher.

Alle nicht geimpften Reiserückkehrer aus Risikogebieten und Hochinzidenzgebieten sollten nach Einschätzung Tschentschers grundsätzlich in Quarantäne gehen, die frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test aufgehoben werden kann.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sprach sich für eine Änderung der Corona-Einreiseverordnung aus. "Ich plädiere für eine zweifache Testpflicht für alle Rückkehrenden, die noch nicht vollständig geimpft sind", sagte der Regierungschef der "Welt". "Auch in Ländern mit vergleichsweise niedrigen Inzidenzen läuft man Gefahr, mit anderen Urlaubern zusammenzukommen, die das deutlich ansteckendere Delta-Virus mit sich tragen." Bisher unterliegen nur Rückkehrer aus Risiko-, Hochrisiko- und Virusvariantengebieten abgestuften Testpflichten.

Weil sprach sich zudem für verstärkte Testkontrollen aus. "Ich unterstütze ausdrücklich die Forderung nach Kontrollen an den Grenzen, ob aktuelle Negativtests vorliegen. Genau daran hat es bislang gemangelt", sagte der SPD-Politiker.

Ähnlich äußerte sich Berlins Regierungschef Müller. "Sie können schon bei der Anreise kontrollieren: Wer hat den entsprechenden negativen Testnachweis? Und dann hier nach einer bestimmten Quarantänezeit auch mit einem erneuten Test gegenchecken, dass man auch wirklich negativ ist", erklärte der SPD-Politiker am Sonntagabend im ZDF. 

Bundeskanzlerin Merkel erwägt Einstufung Großbritanniens als Risikogebiet

Bundeskanzlerin Angela Merkel erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, Großbritannien wegen der Ausbreitung der Delta-Variante als Corona-Risikogebiet einzustufen. Der Vorschlag werde derzeit im Krisenreaktionskomitee der Europäischen Union (EU) diskutiert, berichtet "The Times". Griechenland, Spanien, Zypern, Malta und Portugal hätten sich bereits dagegen ausgesprochen.

Apotheker: Keine Höchstbestellmengen für Praxen mehr

Nach Monaten der Knappheit tritt die Corona-Impfkampagne in Deutschland in eine neue Phase ein. "Erstmals seit die Hausärzte in die Impfkampagne einbezogen sind, gibt es keine Höchstbestellmengen für die Praxen, die Ärzte können ohne Mengenbeschränkungen Corona-Impfstoffe bestellen", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe) laut Vorabbericht. "Das gab es zuvor noch nie." Trotzdem ändere das nichts daran, dass nicht jede Praxis die Mengen erhalten kann, die sie verimpfen könnte. "Da die Impfstoffe nach wie vor nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen und zahlreiche Zweitimpfungen anliegen, werden trotzdem nicht so viele Erstimpfungen stattfinden können."

Lauterbach: Stiko soll Empfehlung für das Kinder-Impfungen überdenken

Die Ständige Impfkommission hat eine Corona-Impfung für Kinder nur bedingt empfohlen. Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich dafür aus, das noch einmal zu überdenken. Lesen Sie hier, warum.

Städtetag: Bei steigenden Fallzahlen Bundesnotbremse reaktivieren

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, hat vor einem erneuten Anstieg der Corona-Inzidenzen gewarnt. "Es ist erfreulich, dass die Inzidenzen rapide sinken. Für den Sommer sind wir optimistisch", sagte Dedy der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Allerdings sei klar, dass die Pandemie nicht vorbei sei. Sollten die Inzidenzen wegen neuer Virus-Varianten wieder ansteigen, müsse der Bund die zum Monatsende auslaufende Bundesnotbremse "rechtzeitig wieder in Kraft setzen".

"Bundesweit einheitliche Standards haben geholfen, damit die Menschen die Regeln verstehen und akzeptieren", betonte Dedy. An die Menschen appellierte er, die Abstands- und Hygieneregeln weiter zu beachten. Zudem müssten Reiserückkehrer die Quarantänepflichten "unbedingt einhalten", mahnte er.

Vor einer Neuauflage der Corona-Notbremse warnte in der "Rheinischen Post" derweil FDP-Chef Christian Lindner. Mit ihren "pauschalen Ausgangssperren" sei die Bundesnotbremse "unverhältnismäßig", sagte er. Statt nun eine Neuauflage zu diskutieren, müsse die Bundesregierung die aktuell gute Lage nutzen, "damit im Herbst keine vierte Welle droht".

Impfstoff an Coronavirus-Mutante angepasst

Astrazeneca und die Universität Oxford haben mit neuen Studien zur Wirksamkeit ihres abgewandelten Impfstoffs gegen die Betavariante des Coronavirus begonnen. Es sei wichtig, sich auf Veränderungen beim Coronavirus vorzubereiten und somit der Pandemie "einen Schritt voraus zu sein", erklärte der Direktor der Oxford Vaccine Group, Andrew Pollar, am Sonntag.

An den klinischen Studien der Phasen II und III mit dem leicht veränderten Auffrischungsimpfstoff sollen rund 2.250 Teilnehmer aus Großbritannien, Südafrika, Brasilien und Polen teilnehmen. Ein Teil der Probanden soll bereits zwei Mal mit dem Original-Vektorvirenimpfstoff von Astrazeneca oder mit einem der mRNA-Vakzine wie etwa von Biontech und Pfizer geimpft worden sein, ein anderer Teil soll noch keine Impfung erhalten haben. Erste Daten werden noch in diesem Jahr erwartet.

Die Betamutante war zuerst in Südafrika entdeckt worden. Im Mai hatte die britische Regierung erstmals mit klinischen Studien zur Wirksamkeit einer Auffrischungsimpfung mit bestehenden Covid-Impfstoffen begonnen. Experten gehen davon aus, dass die bestehenden Impfstoffe gegen die Betavariante weniger wirksam sind, auch wenn sie weiterhin schwere Erkrankungen verhindern. Große Sorge bereitet inzwischen aber vor allem die zuerst in Indien entdeckte hochansteckende Deltavariante, die derzeit in einigen Ländern, darunter auch in Großbritannien, auf dem Vormarsch ist.

Ministerpräsidenten fordern schärfere Einreisekontrollen

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat (SPD) sich für eine rasche Verschärfung der Corona-Einreiseverordnung ausgesprochen. Diese sei in ihrer geltenden Fassung "an mehreren Stellen zu lax", sagte Tschentscher der "Welt" (Montagsausgabe) mit Blick auf die sich ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus. "Bei Einreisen aus Risikogebieten reicht derzeit ein einmaliger einfacher Antigen-Test, um Quarantäne zu vermeiden. Das ist zu unsicher", kritisierte Tschentscher.

Alle nicht geimpften Reiserückkehrer aus Risikogebieten und Hochinzidenzgebieten sollten nach Einschätzung Tschentschers grundsätzlich in Quarantäne gehen, die frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test aufgehoben werden kann.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sprach sich für eine Änderung der Corona-Einreiseverordnung aus. "Ich plädiere für eine zweifache Testpflicht für alle Rückkehrenden, die noch nicht vollständig geimpft sind", sagte der Regierungschef der "Welt". "Auch in Ländern mit vergleichsweise niedrigen Inzidenzen läuft man Gefahr, mit anderen Urlaubern zusammenzukommen, die das deutlich ansteckendere Delta-Virus mit sich tragen." Bisher unterliegen nur Rückkehrer aus Risiko-, Hochrisiko- und Virusvariantengebieten abgestuften Testpflichten.

Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg lockern Corona-Maßnahmen

In Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg werden am Montag weitere Corona-Regeln gelockert. Für den Nordosten bedeutet dies, dass auch der Urlaub an Nord- und Ostsee wieder einfacher wird. Für das Einchecken im Hotel bleibt es bei der Testpflicht vor der Anreise. Zusätzlich ist noch einmalig nach 72 Stunden ein weiterer Corona-Test notwendig. Außerdem sind in Schleswig-Holstein nun auch wieder deutlich größere Veranstaltungen erlaubt, mit 1.250 Personen drinnen und 2.500 draußen. Das gilt unter anderem für Konzerte, Theater, Kino oder Gottesdienste.

Urlauber in Heringsdorf an der Ostsee: Die Inzidenz ist in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich am niedrigsten. (Quelle: imago images/Leo)Urlauber in Heringsdorf an der Ostsee: Die Inzidenz ist in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich am niedrigsten. (Quelle: Leo/imago images)

Auch in Baden-Württemberg werden die Kontaktbeschränkungen gelockert. So dürfen sich in Regionen mit einer stabilen Inzidenz von weniger als zehn Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen 25 Menschen aus beliebig vielen Haushalten treffen. Geimpfte und Genesene werden nicht dazu gerechnet. Die Maskenpflicht dagegen bleibt. Der Mund-Nasen-Schutz muss in geschlossenen Räumen wie in Supermärkten, Museen, Theatern, Kinos, Arztpraxen oder öffentlichen Gebäuden weiter getragen werden. Das gilt auch für öffentliche Verkehrsmittel.

Südafrika setzt Corona-Alarmstufe herauf

Nach einem ungewöhnlich starken Anstieg der Infektionszahlen verschärft Südafrika seine Corona-Beschränkungen deutlich. Präsident Cyril Ramaphosa setzte die Alarmstufe am Sonntagabend in einer TV-Rede auf die zweithöchste Stufe herauf. Am Vortag war bekanntgeworden, dass die hochansteckende Delta-Variante den Kap-Staat im Griff hat. Auch bereits zuvor mit der Beta-Variante infizierte und danach genesene Südafrikaner seien nun gefährdet, so Ramaphosa. "Wir sind im Griff einer verheerenden Welle."

Luxemburgs Premierminister nach EU-Gipfel positiv auf Corona getestet

Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ist nach dem EU-Gipfel in Brüssel positiv auf Corona getestet worden. Dies teilte die luxemburgische Regierung am Sonntagabend mit. Der 48-Jährige habe milde Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen, werde seine Arbeit aber von zuhause aus fortsetzen. Es sind zehn Tage Quarantäne vorgesehen. Zuvor hatten die Zeitung «Luxemburger Wort» und das Portal «Politico» darüber berichtet.

Beim Gipfel hatte Bettel Kontakt mit vielen anderen europäischen Staats- und Regierungschefs, auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach eigenen Angaben ist er bislang einmal gegen das Coronavirus geimpft. Am 6. Mai erhielt er eine erste Spritze des Impfstoffs von Astrazeneca. Seine zweite Impfung hätte er diese Woche bekommen sollen, sagte eine Regierungssprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Australien verhängt strengere Corona-Maßnahmen

Nach einem Anstieg bei den Neuinfektionen sind Australien die Corona-Maßnahmen teils deutlich verschärft worden. Im Großraum Darwin im Norden des Landes gilt seit Sonntag zunächst für zwei Tage ein "voller Lockdown", teilte die Regionalregierung mit. Dort wurden mehrere Menschen positiv getestet, nachdem sich ein Bergarbeiter vermutlich bei einer Übernachtung in einem Quarantänehotel an der Ostküste infiziert hatte. Knapp 200 Menschen befinden sich nun in Isolation.

Bereits seit Samstag ist in der Millionenmetropole Sydney und den umliegenden Regionen ein zweiwöchiger Lockdown in Kraft. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Bewohner zuhause bleiben. Grund ist die zunächst in Indien entdeckte Deltavariante, die als besonders ansteckend gilt. Die Regierungschefin des Bundesstaats New South Wales, Gladys Berejiklian, erwartet, dass sich die Lage verschärft. In New South Wales stieg die Zahl der örtlich übertragenen Fälle binnen einer Woche von sieben auf mehr als hundert.

Auch für die westaustralische Millionenstadt Perth ordneten die Behörden Beschränkungen an. Dort gelten seit Sonntag zunächst für drei Tage Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht. Zuvor war eine Frau aus Perth nach einer Reise nach Sydney positiv getestet worden. In dem Land mit rund 25 Millionen Einwohnern meldeten die Behörden bislang mehr als 30.000 Infektionen. 910 Menschen starben in Folge einer Infektion.

Corona-Fälle unter britischen Schülern steigen rasant

Das Coronavirus breitet sich unter britischen Schülern rasant aus. In der Woche zum 20. Juni sei die Zahl der infizierten Fünf- bis Neunjährigen im Vergleich zur Vorwoche um 70 Prozent gestiegen, bei den Zehn- bis 14-Jährigen sei es ein Plus von 56 Prozent, berichtet die "Sunday Times" unter Berufung auf Zahlen der Gesundheitsbehörde Public Health. Insgesamt 16.100 Schüler waren wegen einer Corona-Infektion abwesend, in der Vorwoche waren es noch 10.600. Zehntausende wurden zudem in Selbstisolation geschickt, so dass insgesamt 216.000 Schüler im Unterricht fehlten.

Corona-Testation in der Turnhalle einer Schule in Liverpool: Am schnellsten breitet sich die Deltavariante unter den Fünf- bis Neunjährigen aus. (Quelle: imago images/Peter Byrne)Corona-Testation in der Turnhalle einer Schule in Liverpool: Am schnellsten breitet sich die Deltavariante unter den Fünf- bis Neunjährigen aus. (Quelle: Peter Byrne/imago images)

Grund für die rasche Ausbreitung sei die hoch ansteckende Deltavariante, berichtet die Zeitung. Der Co-Generalsekretär der Lehrergewerkschaft National Education Union, Kevin Courtney, warnte vor einer Vervielfachung der Fälle. Steve Chalke von der Wohltätigkeitsorganisation Oasis Trust sagte, Schulen seien "Inkubationszentren für die neue Deltavariante". "Der Trend in Schulen zeigt seit drei Wochen nach oben. Wir haben offensichtlich noch nicht die Spitze dieser dritten Welle erreicht", sagte Chalke.

Eltern kritisieren zunehmend die Strategie der Regierung, bei positiven Corona-Selbsttests die ganze Klasse für zehn Tage in Selbstisolation zu schicken. Zehntausende gesunde Kinder würden deshalb den Unterricht versäumen. Befürworter der Praxis weisen indes darauf hin, dass nur 15 Prozent der Eltern ihre Kinder regelmäßig testen. Gewerkschaften fordern eine Beibehaltung der Maskenpflicht sowie eine bessere Belüftung für Schulklassen. Schulleiter hoffen auf eine baldige Entscheidung zugunsten einer Impfung von Kindern.

Indonesien verzeichnet Rekordwert an Corona-Ansteckungen

Indonesien hat mit mehr als 21.000 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden einen Rekordwert der Corona-Ansteckungen verzeichnet. In den vergangenen Wochen waren die Fallzahlen in Indonesien sprunghaft angestiegen. Grund sind wohl zahlreiche Reisen nach dem Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan im Mai sowie neue hochinfektiöse Virus-Varianten. Die Befürchtung wächst, dass das fragile Gesundheitssystem zusammenbrechen könnte. Viele Krankenhäuser sind bereits überfüllt.

Die Regierung in Jakarta, der allgemein ein unzureichender Umgang mit der Pandemie vorgeworfen wird, hat vorübergehend Einschränkungen der Bewegungsfreiheit verschärft, von strengeren Lockdown-Maßnahmen bislang aber abgesehen. Offizielles Ziel ist es, bis Anfang nächsten Jahres 180 Millionen der 270 Millionen Einwohner zu impfen. Bislang verfügen rund fünf Prozent der Bevölkerung über einen vollständigen Impfschutz.

Italien: Hunderte missachten Corona-Regeln bei Party in Krisenregion

Bis zu 700 Menschen sollen laut Medienberichten in der Nacht zum Sonntag in einer Corona-Krisenregion Norditaliens stundenlang eine Party gefeiert haben. In Maleo hätten sie die Masken- und Abstandsregeln nicht eingehalten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag. Der kleine Ort in der Lombardei steht im Fokus, weil dort zuletzt Corona-Fälle mit der gefährlichen Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden waren.

Außerdem erinnern sich in Italien noch viele an die benachbarte Stadt Codogno, aus der am 21. Februar 2020 eine Corona-Infektion gemeldet worden war. Sie galt damals als der erste Ausbruch in Italien. Die Regierung riegelte damals mehrere Städte in der Gegend ab.

Reiseanbieter will Deutsche aus Portugal zurückholen

Der deutsche Reiseanbieter Olimar will mehrere Hundert Bundesbürger aus Portugal zurückholen, nachdem die Bundesregierung das Land zum Virusvariantengebiet erklärt hat. Das Unternehmen aus Köln, das auf Portugal spezialisiert ist, habe seinen Gästen gleich nach der Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) eine Rückkehr bis Montagabend angeboten, sagte Pascal Zahn von Olimar. "Etwa zehn Prozent unserer Gäste wollen ihren Urlaub jedoch eventuell verlängern", sagte Zahn.

Badegäste am Strand von Sao Pedro do Estoril: Portugal registrierte am Freitag die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Februar. (Quelle: dpa/Edson De Souza)Badegäste am Strand von São Pedro do Estoril: Portugal registrierte am Freitag die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Februar. (Quelle: Edson De Souza/dpa)

Nach Schätzungen des Deutschen Reiseverbandes DRV machen zurzeit etwa 1.000 Deutsche in Portugal Urlaub. "Es sind noch nicht so viele, weil Portugal erst seit Kurzem wieder leicht zugänglich ist", sagte DRV-Sprecherin Kerstin Heinen. Das RKI hatte Portugal wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus am Freitagabend zum Virusvariantengebiet erklärt – zunächst für zwei Wochen. Dies bedeutet ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen Bundesbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland aber zurückbringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Sie kann nicht durch einen Test verkürzt werden und gilt auch für vollständig Geimpfte und Genesene.

Mit 1.604 neuen Corona-Ansteckungen binnen 24 Stunden wurde in Portugal am Freitag nach Angaben des Gesundheitsministeriums der höchste Wert seit Februar registriert. Die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in 14 Tagen (14-Tage-Inzidenz) stieg auf 137,5. Am Vortag hatte sie 128,6 betragen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist das der höchste Wert aller 30 erfassten Länder. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt der Wert 25. In Lissabon macht die Delta-Variante bereits mehr als 70 Prozent aller neuen Fälle aus.

Politiker fordern schnellere Zweitimpfung

Angesichts der raschen Ausbreitung der Delta-Variante sprechen sich Gesundheitsexperten der Opposition für eine frühere Zweitimpfung aus. Bei mRNA-Impfstoffen (Biontech/Pfizer und Moderna) solle die Zweitimpfung gegen das Coronavirus bereits nach drei Wochen stattfinden, sagte Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen der "Welt am Sonntag". Es gebe "harte Daten", dass dies gegen die Delta-Variante sehr wirksam sei. Zu einer früheren Zweitimpfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca läge noch nichts vor.

Eine Frau wird in einer Arztpraxis geimpft: Politiker fordern nun, dass die Zweittermine vorgezogen werden. (Quelle: imago images/Wilhelm Mierendorf)Eine Frau wird in einer Arztpraxis geimpft: Politiker fordern nun, dass die Zweittermine vorgezogen werden. (Quelle: Wilhelm Mierendorf/imago images)

Der FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss, Andrew Ullmann, sagte: "Die Ständige Impfkommission sollte ihre Empfehlung zu den Impfintervallen überarbeiten und den Zeitpunkt der Zweitimpfung vorziehen." Laut Zulassung wären schnellere Impfserien möglich: zwei Biontech-Spritzen im Abstand von drei Wochen, bei Moderna und Astrazeneca im Abstand von vier Wochen.

Der Präsident des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, zeigte sich dagegen skeptisch. "Es ist leider weiterhin so, dass wir nicht genügend Impfstoff zur Verfügung haben und fast die Hälfte der Bevölkerung noch nicht einmal die erste Impfung erhalten hat."

Bayern will engmaschige Kontrollen in ganz Deutschland

Bund und Land befinden sich derzeit in enger Abstimmung, um engmaschige Kontrollen an den Grenzen während der Reisezeit sicherzustellen, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Urlauber, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, sollen nach dem Willen von Holetschek (CSU) an den Grenzen engmaschig auf Impfausweise und negative Corona-Tests kontrolliert werden. Das sagte der CSU-Politiker, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist, der "Bild am Sonntag" mit Blick auf die rasche Ausbreitung der Delta-Variante.
 

 
"Im Gegensatz zum letzten Sommer sind in ganz Deutschland flächendeckende Testsysteme aufgebaut. Entscheidend ist, dass vor Einreise getestet wird und die Testnachweise an den Grenzübergängen und den Flughäfen nicht nur stichprobenartig kontrolliert werden", so Holetschek. 

Mehr Absagen von Impfterminen in Arztpraxen

Die Hausärzte in Deutschland beobachten, dass immer mehr Impftermine abgesagt werden. "Absagen oder No-Shows nehmen auch in den Hausarztpraxen zu", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Eine allgemeine Impfmüdigkeit könnten die niedergelassenen Allgemeinmediziner jedoch nicht feststellen.

Eine Frau wird in einer Arztpraxis geimpft: Politiker fordern nun, dass die Zweittermine vorgezogen werden. (Quelle: imago images/Wilhelm Mierendorf)Eine Frau wird in einer Arztpraxis geimpft: Politiker fordern nun, dass die Zweittermine vorgezogen werden. (Quelle: Wilhelm Mierendorf/imago images)

Bei Absagen könnten die Hausärzte anderen Patienten Impfungen anbieten, sodass keine Impfstoffdosen vergeudet werden müssten. Zudem gelinge es den Hausärzten immer wieder, Patienten, die aus anderen Gründen in die Praxis kommen, für eine Impfung zu gewinnen. "Wir brauchen jedoch weiter mehr Impfstoff und verlässliche Zusagen bei den Lieferungen", betonte Weigeldt.

Großbritannien meldet höchste Infektionszahl seit Anfang Februar

In Großbritannien steigt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen mit 18.270 binnen eines Tages auf den höchsten Stand seit dem 5. Februar. Die Gesundheitsbehörden verzeichnen im Zusammenhang mit dem Coronavirus zudem 23 Todesfälle. Dass deren Zahl nicht höher ist, deutet auf den Erfolg der Impfkampagne hin. Mittlerweile sind 83,7 Prozent der Erwachsenen einmal und 61,2 zweimal geimpft.

Mehr Corona-Impfdosen von Moderna erwartet

Eine Helferin sieht eine Impfspritze in Frankfurt/Oder auf. (Archivbild): Moderna wird ab Juli mehr Impfstoff liefern. (Quelle: imago images/Jochen Eckel)Eine Helferin sieht eine Impfspritze in Frankfurt/Oder auf. (Archivbild): Moderna wird ab Juli mehr Impfstoff liefern. (Quelle: Jochen Eckel/imago images)

Für die Corona-Impfungen sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums im dritten Quartal deutlich mehr Dosen des Herstellers Moderna zu erwarten als ursprünglich angekündigt. Im Juli sollen pro Woche statt der vorgesehenen 733.000 nun jeweils 1,33 Millionen Dosen kommen. Im August werden dann 2,57 Millionen Dosen pro Woche erwartet, im September 2,95 Millionen pro Woche.

Insgesamt will der US-Hersteller den neuen Zahlen zufolge im Juli 5,32 Millionen Impfdosen liefern, im August 10,28 Millionen und im September 14,5 Millionen Dosen. Dies gebe der Impfkampagne einen zusätzlichen Schub, sagte ein Ministeriumssprecher.

Söder bei vierter Welle gegen Lockdown

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist gegen einen erneuten Lockdown, sollten die Infektionszahlen wieder steigen. "In einer denkbaren vierten Welle mit der Delta-Mutation muss es neue Instrumente geben", sagte der CSU-Politiker dem "Münchner Merkur" (Samstagausgabe). "Wir müssen bei einem Anstieg nicht sofort wieder zur klassischen Notbremse greifen, also automatisch Geschäfte und Gastronomie schließen."

Markus Söder: Bayerns Ministerpräsident spricht sich gegen einen weiteren Lockdown aus. (Quelle: imago images/Sven Simon)Markus Söder: Bayerns Ministerpräsident spricht sich gegen einen weiteren Lockdown aus. (Quelle: Sven Simon/imago images)

Die Gefahr sei nun wegen der fortschreitenden Impfungen eine andere, denn die Delta-Variante greife weniger die Älteren an, sondern eher Schüler und Studenten. "Wir müssen deshalb die Schulen besser vorbereiten." Außerdem forderte er mehr Tempo beim Impfen.

Lauterbach fordert Reiseverbot für Briten in die EU

Wegen der angespannten Corona-Lage in Großbritannien hat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ein Reiseverbot für Briten in der Europäischen Union gefordert. "Es ist komplett unverständlich, warum es keine harten EU-weiten Einreisebeschränkungen für Reisende aus Großbritannien gibt", sagte Lauterbach der "Bild"-Zeitung. "Angesichts der dramatischen Corona-Entwicklung im Vereinten Königreich mitten in der Hauptreisesaison wäre ein Reise-Embargo aus dem Vereinigten Königreich nach Europa ratsam."

Der SPD-Politiker plädierte zumindest aber für eine "zehntägige Quarantäne mit ersten Test nach fünf Tagen für Briten in allen EU-Ländern". Es könne nicht sein, dass "in der letzten Phase vor der Impfung noch ganz Europa im Urlaub der Delta-Variante aus England ausgesetzt wird". Die erstmals in Indien nachgewiesene Variante wird als 40 bis 60 Prozent ansteckender eingeschätzt als die zuerst in Großbritannien identifizierte Alpha-Variante.

Kein Bundesland mehr über einer Inzidenz von Zehn

Urlauber in Heringsdorf an der Ostsee: Die Inzidenz ist in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich am niedrigsten. (Quelle: imago images/Leo)Urlauber in Heringsdorf an der Ostsee: Die Inzidenz ist in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich am niedrigsten. (Quelle: Leo/imago images)

Auch Hamburg und das Saarland haben nun einen einstellige Sieben-Tages-Inzidenz. Der Stadtstaat und das Bundesland rutschten von einer Inzidenz von zehn Infizierten pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tage auf 9,1 in Hamburg und 8,2 im Saarland. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts. 

Sieben Bundesländer liegen bereits unter einer Inzidenz von fünf – besonders gut stehen die ostdeutschen Bundesländer dar. Am wenigsten Infektionen pro 100.000 Einwohnern gab es in Mecklenburg-Vorpommern (2,1) und Sachsen-Anhalt (2,3). Die deutschlandweite Inzidenz liegt bei 5,9. Weitere aktuelle Zahlen des RKI lesen Sie hier. 

Fast alles wieder erlaubt: Niederlande lockern Corona-Regeln

Die Niederlande haben fast alle im Zuge der Corona-Pandemie eingeführten Maßnahmen ab Samstag aufgehoben. Als zentrale Regel gilt nur noch der Sicherheitsabstand von 1,5 Meter. Wenn der – wie etwa in einer Disco – nicht eingehalten werden kann, ist Zutritt nur mit Test- oder Impfbeweis möglich. Die Regierung mahnte aber die Bürger weiterhin zur Vorsicht – auch im Blick auf die sich schnell verbreitende Delta-Variante des Virus, die als besonders ansteckend gilt.

Mehr als 15 Monate nach der erzwungenen Schließung öffneten bereits um Mitternacht in zahlreichen Städten Diskotheken und Nachtclubs wieder. Besucher konnten sich vor dem Eintritt testen lassen. Für Gaststätten, Museen und Theater entfallen die Restriktionen ebenfalls. Und Fußballfans können ab sofort gemeinsam mit anderen die EM-Spiele auf Bildschirmen in Cafés und Kneipen anschauen. Auch andere Veranstaltungen sogar mit Zehntausenden Besuchern sind wieder möglich mit Test- oder Impfbeweis.

Auch die Maskenpflicht wurde fast vollständig aufgehoben. Nur in Bussen und Bahnen, auf Flughäfen sowie in Test- und Impfzentren müssen sie noch getragen werden. Die Niederlande haben zur Zeit etwa 29 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, mehr als die Hälfte haben die erste Impfdosis erhalten. 

Delta-Variante: EU fordert von Mitgliedsländern mehr Maßnahmen

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus fordert die Europäische Kommission die EU-Staaten auf, deutlich mehr zu tun als bisher. "Für die Ungeimpften und nur teilweise Geimpften ist die Delta-Variante eine echte Bedrohung", sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der Tageszeitung "Welt" (Samstag). Solange nicht mehr Menschen ihre zweite Impfung erhalten hätten, müsse alles getan werden, um die Übertragungskette der Delta-Variante zu unterbrechen. "Das bedeutet, dass unsere Anstrengungen, die Bevölkerung zu impfen, verdoppelt und die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit respektiert werden müssen."

Eine Helferin sieht eine Impfspritze in Frankfurt/Oder auf. (Archivbild): Moderna wird ab Juli mehr Impfstoff liefern. (Quelle: imago images/Jochen Eckel)Eine Helferin sieht eine Impfspritze in Frankfurt/Oder auf. (Archivbild): Moderna wird ab Juli mehr Impfstoff liefern. (Quelle: Jochen Eckel/imago images)

"In diesem Sommer sind sichere und effektive Impfstoffe verfügbar und wir müssen jede Dose so schnell wie möglich verimpfen", forderte Kyriakides. Man werde im Sommer voraussichtlich damit rechnen müssen, dass die Delta-Variante des Coronavirus dominant sein wird. "Wir müssen das ernst nehmen und jetzt handeln, um eine neue Covid-Welle zu verhindern."

Niederlande fast ohne Beschränkungen

Die Niederlande haben einen großen Schritt zurück zu einem öffentlichen Leben fast ohne Corona-Beschränkungen gemacht. Fast alle im Zuge der Pandemie eingeführten Maßnahmen sind seit Samstag wieder aufgehoben. Als zentrale Regel gilt nur noch der Sicherheitsabstand von 1,5 Meter. Wenn der - wie etwa in einer Disco - nicht eingehalten werden kann, ist Zutritt nur mit Test- oder Impfbeweis möglich. Die Regierung mahnte aber die Bürger weiterhin zur Vorsicht - auch im Blick auf die sich schnell verbreitende Delta-Variante des Virus, die als besonders ansteckend gilt.

Mehr als 15 Monate nach der erzwungenen Schließung öffneten bereits um Mitternacht in zahlreichen Städten Diskotheken und Nachtclubs wieder. Besucher konnten sich vor dem Eintritt testen lassen.

Portugal und Russland als Virusvariantengebiet eingestuft

Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung die Einreise aus Portugal und Russland massiv ein. Wie ist die aktuelle Lage in den beiden Ländern – und was bedeutet das für Urlauber? Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Stiko prüft Kürzung der Impfabstände wegen Delta-Variante

Angesichts der angenommenen Wichtigkeit vollständiger Impfserien zum Schutz vor der Delta-Variante des Coronavirus gibt es eine neue Diskussion um die Verkürzung der Impfabstände. Die Frage sei nicht trivial, teilte Thomas Mertens, der Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko), der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Es gebe verschiedene Pro- und Contra-Argumente, erklärte der Ulmer Virologe. "Wir versuchen derzeit die notwendige Evidenz zu schaffen."

Die Stiko empfiehlt bislang längere Zeitabstände zwischen den zwei Impfungen als es gemäß Zulassung der jeweiligen Impfstoffe möglich wäre. Das hat Gründe: Bei Astrazeneca etwa steigt die Wirksamkeit bei längerem Abstand. Zudem sprach die Impfstoffknappheit dafür, zunächst möglichst viele Menschen mit der Erstimpfung zu versorgen.

Bei Astrazeneca lautet der bisherige Rat des Expertengremiums, zwölf Wochen zwischen erster und zweiter Dosis verstreichen zu lassen. Für die mRNA-Impfstoffe (Biontech/Pfizer und Moderna) beträgt der empfohlene Abstand sechs Wochen. Laut Zulassung wären schnellere Impfserien möglich: zwei Biontech-Spritzen im Abstand von drei Wochen, bei Moderna und Astrazeneca im Abstand von vier Wochen.

Nach Vorschlag härterer Eingriffe – Kretschmann rudert zurück

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist nach massiver Kritik an seinem Vorstoß für ein härteres Regime bei Pandemien zurückgerudert. Er bedauere, dass seine Äußerungen in einem Interview zu Missverständnissen geführt hätten, teilte der Grünen-Politiker am Freitag mit. "Im Rechtsstaat gilt immer der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit – und zwar immer und ohne Einschränkung." Dieses zentrale Prinzip der Verfassung würde er nie in Frage stellen. "Umso mehr ärgert es mich, dass durch meine Äußerungen offenbar dieser Eindruck entstanden ist."

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg: Ihm gehe es darum mehr Freiheit zu schaffen, statt Freiheiten einzuschränken. (Quelle: imago images/J.MW./Future Image)Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg: Ihm gehe es darum mehr Freiheit zu schaffen, statt Freiheiten einzuschränken. (Quelle: J.MW./Future Image/imago images)

Der Ministerpräsident hatte in einem Interview mit "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" vorgeschlagen, harte Eingriffe in die Bürgerfreiheiten zu ermöglichen, um Pandemien schneller in den Griff zu bekommen. Mehr zu seinem Vorstoß lesen Sie hier.

CDU, SPD, FDP und AfD im Bundestag hatten Kretschmann für seinen Vorschlag scharf kritisiert. Der Grünen-Politiker stellte am Freitag klar: "Der Anlass meiner Ausführungen war die Forderung nach einer Enquete-Kommission im Bundestag, die sich damit beschäftigen soll, wie wir mögliche Pandemien in Zukunft schneller eindämmen können." Es gehe ihm darum, die Folgeschäden möglichst gering zu halten und lang andauernde, tiefgreifende Einschnitte in Grundrechte zu vermeiden. "Es geht mir also nicht um weniger Freiheit für die Bürger, sondern um mehr Freiheit."

Mehrheit der Deutschen rechnet mit vierter Infektionswelle

67 Prozent der Deutschen rechnen laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen wegen Corona-Mutationen mit einer vierten Welle. "Die jetzt geltenden Corona-Maßnahmen halten 63 Prozent für gerade richtig, 16 Prozent fordern, dass die Maßnahmen härter ausfallen sollen und für 19 Prozent sind die aktuellen Vorgaben übertrieben." 79 Prozent sprechen sich für eine Maskenpflicht in Geschäften aus, 87 Prozent halten dies in öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin für angebracht.

Britisches Bevölkerungswachstum wegen Corona deutlich verlangsamt 

Wegen der Corona-Pandemie ist das Wachstum der britischen Bevölkerung auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren gesunken. Mitte 2020 hätten im Vereinigten Königreich schätzungsweise 67,1 Millionen Menschen gelebt, teilte das britische Statistikamt ONS am Freitag mit. Das Plus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt bedeute aber das niedrigste Wachstum seit 2001. Die Statistiker machten die Auswirkungen des Coronavirus auf die deutlich erhöhte Sterblichkeit für die Entwicklung verantwortlich.

Im Jahr bis Mitte 2020 seien landesweit etwa 669.000 Menschen gestorben, 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und der höchste Wert seit 1986. Zugleich sank die Zahl der Geburten auf 701.000 und damit auf den niedrigsten Stand seit 2003. Zudem gab es elf Prozent weniger Umzüge als im Vorjahr. "Einige der deutlichsten Auswirkungen der Pandemie sind in der Zunahme der Zahl der Todesfälle und der Verringerung der Zahl der Umzüge innerhalb des Vereinigten Königreichs zu sehen", sagte ONS-Experte Neil Park.

Coronavirus verbreitete sich wohl schon früher als bekannt

Eine britische Studie stellt die Darstellung Chinas über den Beginn der Corona-Pandemie infrage. Wissenschaftler der Universität von Kent gehen davon aus, dass sich das Virus bis zu zwei Monate früher in der Volksrepublik ausgebreitet haben könnte als bislang allgemein angenommen. Hier lesen Sie mehr dazu. 

Fischmarkt in China: Zur Verbreitung des Coronavirus gibt es neue Erkenntnisse. (Quelle: Reuters/Claro Cortes)Fischmarkt in China: Zur Verbreitung des Coronavirus gibt es neue Erkenntnisse. (Quelle: Claro Cortes/Reuters)

RKI-Chef warnt vor Delta-Ausbrüchen an Schulen

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat sich für die Beibehaltung von Schutzmaßnahmen an Schulen bis zum Frühjahr 2022 ausgesprochen. "Wir empfehlen, dass in Schulen weiter getestet und Mund-Nasen-Schutz getragen wird. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, das sollte bis zum nächsten Frühjahr so sein", sagte Wieler der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

RKI-Chef Wieler: Er warnt vor Corona-Ausbrüchen an Schulen. (Quelle: imago images/Jens Schicke)RKI-Chef Wieler: Er warnt vor Corona-Ausbrüchen an Schulen. (Quelle: Jens Schicke/imago images)

Für diese Empfehlung nannte er zwei zentrale Gründe: "Zum einen wollen wir ja das Infektionsgeschehen niedrig halten, weil auch Kinder schwer erkranken können. Und zum anderen haben wir natürlich das Ziel, dass die Schulen offen bleiben." Zugleich rechnet der RKI-Präsident nach eigener Aussage mit einem steigenden Infektionsgeschehen an Schulen. "Es werden vermehrt Fälle bei Kindern auftreten, schon jetzt sehen wir größere Ausbrüche der Delta-Variante in Schulen", sagte Wieler.

Hunderte Schüler nach Klassenfahrten auf Mallorca infiziert

Hunderte Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Teilen Spaniens haben sich offenbar bei Abschlussfahrten Mitte Juni auf Mallorca mit dem Coronavirus infiziert. Allein in Madrid seien mindestens 245 Jugendliche betroffen, teilten die regionalen Behörden am Donnerstag mit. Zuvor hatte das Baskenland von 49, die Region Valencia von 32 und Murcia von 18 Fällen berichtet. Es wird vermutet, dass praktisch alle betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren und sich vom 12. bis 18. Juni auf der Mittelmeerinsel aufhielten. Alle Schüler hätten sich mit der britischen Variante des Virus infiziert.

In der Region Madrid wurden nach den amtlichen Angaben 452 Kontaktpersonen der infizierten Schüler unter Quarantäne gestellt. Es wird nach Medienberichten trotzdem befürchtet, dass die Zahl der Ansteckungen, die mit diesen Klassenfahrten zusammenhängen, in den nächsten Tagen noch zunehmen wird. Die spanische Gesundheitsministerin Carolina Darias rief die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen des Landes, die wegen der strikten Alterspriorisierung mehrheitlich noch nicht geimpft sind, zu "verantwortungsvollem Verhalten" auf. Bei den 15- bis 29-Jährigen würden derzeit die höchsten Infektionsraten verzeichnet. Man verfolge den Mallorca-Ausbruch sehr genau.

Die Corona-Zahlen gehen in Spanien seit Monaten fast kontinuierlich zurück. Zuletzt wurden landesweit 43 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen erfasst. In Urlaubsregionen wie den Balearen sowie in Valencia und den Kanaren ist die Lage mit Werten um 20 noch besser. Im Zuge der relativ entspannten Corona-Lage beschloss die Regierung am Donnerstag eine deutliche Lockerung der strengen Maskenpflicht im Freien. Ab Samstag muss der Mund-Nasen-Schutz nur dann aufgesetzt werden, wenn der Mindestabstand von eineinhalb Metern zu haushaltsfremden Personen nicht gewahrt werden kann.

Sydney geht wegen Delta-Variante in den Lockdown

Die Innenstadt von Sydney sowie die östlichen Vororte der Stadt werden ab Freitag um Mitternacht für eine Woche in den Lockdown gehen. Wie die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, mitteilt, versuche man so, einen Ausbruch der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus in der Stadt einzudämmen. Anwohner dürften ihre Häuser nur verlassen, wenn sie einen systemrelevanten Beruf hätten, für Lebensmitteleinkäufe, oder um Sport im Freien zu treiben. Am Freitag wurden in Sydney 22 Coronavirus-Fälle gemeldet, der höchste Anstieg seit dem ersten Fall mit der Delta-Variante am vergangenen Mittwoch.

Studie: US-Lebenserwartung sinkt wegen Covid – riesige Ungleichheit

Die Lebenserwartung der US-Bevölkerung ist einer Studie zufolge im Corona-Jahr 2020 um fast zwei Jahre gesunken. Das Forscherteam fand dabei eine riesige Ungleichheit zwischen Schwarzen, Latinos und Weißen. So fiel die Lebenserwartung von schwarzen Männern demnach auf knapp 68 Jahre – das sei der geringste Wert seit 1998. Weiße Männer liegen demgegenüber bei knapp 75 Jahren. Der Artikel des US-Teams wurde im "British Medical Journal" veröffentlicht.

Insgesamt sank die Lebenserwartung in den USA von 2018 bis 2020 den Wissenschaftlern zufolge insgesamt um 1,87 auf 76,9 Jahre. Besonders extrem sei die Entwicklung für Schwarze und Latinos gewesen, deren Lebenserwartung nach Angaben der Studie jeweils um mehr als drei Jahre zurückging. Die Entwicklung in den USA sei dabei sehr viel drastischer als in 16 ausgewählten, vergleichbaren Industrieländern. Dort liege die Abnahme der durchschnittlich erwarteten Lebenszeit bei etwa 0,22 Jahren – insgesamt liege die Lebenserwartung 4,7 Jahre über der in Amerika.

Als Gründe sehen die Forscher um Steven Woolf von der Virginia Commonwealth University School of Medicine in Richmond dabei grundlegende strukturelle Probleme in den USA: Eine seit Langem anhaltende und sich ausweitende Benachteiligung in der gesundheitlichen Versorgung, "hohe Sterberaten im Jahr 2020 und anhaltende Ungerechtigkeit gegenüber rassischen und ethnischen Minderheiten", seien die Folge politischer Entscheidungen und systemischem Rassismus.

WHO rechnet mit jährlicher Impfauffrischung für gefährdete Menschen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht von jährlichen Impfauffrischungen für die am meisten gefährdeten Personen wie Ältere aus. Bei der Allgemeinbevölkerung sei dies alle zwei Jahre nötig, geht aus einem internen Papier hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Es sei mit neuen Varianten des Coronavirus zu rechnen und die Impfstoffe müssten regelmäßig angepasst werden. Im schlimmsten Fall müssten sich alle Geimpften auf eine jährliche Auffrischung einstellen.

EU-Impfkampagne: Bald 60 Prozent der Erwachsenen einmal gespritzt

Bis Sonntag sollen 220 Millionen Europäer mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft sein – rund 60 Prozent der Erwachsenen in der EU. Die Zahl nannte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag beim EU-Gipfel. Für Juli erwartet die Kommission dann noch einmal die Lieferung von mindestens 90 Millionen Impfdosen von Biontech, Moderna und Johnson & Johnson. Hinzu kommen könnten mehr als 30 Millionen Dosen von Astrazeneca, was aber nicht bestätigt sei.

Mit den Prognosen liegt die Kommission auf Kurs für ihr Impfziel: Bis Ende Juli soll so viel Impfstoff ausgeliefert sein, dass 70 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Spritze bekommen können. Wissenschaftler nehmen jedoch an, dass dies zur Eindämmung der Pandemie nicht reicht. Zum einen sind für eine Immunisierung bei fast allen Impfstoffen zwei Spritzen nötig. Zum anderen muss ein möglichst hoher Anteil der Gesamtbevölkerung erreicht werden und nicht nur der Erwachsenen.

Lauterbach: Vierte Welle wird Kinder und Ungeimpfte treffen

Karl Lauterbach warnt aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante vor einer vierten Pandemiewelle in Deutschland. Diese werde im Herbst zu spüren sein und vor allem Kinder treffen sowie Menschen, die bis dahin noch nicht geimpft sind, schreibt der SPD-Gesundheitsexperte auf Twitter.

"Wir haben Glück, dass die Delta-Variante bei uns erst dann die dominierende Variante sein wird, wenn mehr als in UK geimpft sein werden und die Fallzahl niedriger ist", betont Lauterbach und verweist dabei auf einen Tweet von Christian Drosten. Darin mahnt auch der Virologe, dass die Delta-Quote in Deutschland bald steigen werde.

Baden-Württemberg nutzt Johnson & Johnson in Regionen mit Delta-Fällen

Das baden-württembergische Gesundheitsministerium will zusätzliche Impfdosen von Johnson & Johnson vor allem in Regionen einsetzen, in denen sich die Delta-Variante ausgebreitet hat. Der Bund habe für Anfang Juli eine zusätzliche Lieferung nach Baden-Württemberg angekündigt, teilt das Ministerium mit. Diese wolle man gezielt an Kreise verteilen, in denen Corona-Fälle mit der Delta-Variante nachgewiesen worden seien. Bis zum 21. Juni betreffe dies 40 Kreise.

Moderna will Corona-Impfstoff an Deutschland früher liefern

Der Europa-Chef des US-Konzerns Moderna, Dan Staner, will den versprochenen Corona-Impfstoff für Deutschland früher als geplant liefern. "Moderna hofft, die im dritten Quartal für Deutschland geplanten Dosen früher bereitstellen zu können, um einen möglichst raschen Fortschritt bei den Impfungen zu unterstützen", sagte Staner der "Wirtschaftswoche". Einen konkreten Termin nannte er nicht. Staner versicherte aber, dass die für 2021 geplante Liefermenge von rund 80 Millionen Dosen auf jeden Fall bereitgestellt werde.

Unterdessen arbeitet der Konzern unter Hochdruck an Auffrischungsimpfungen, die auch gegen neue Virusvarianten schützen sollen. "Die stärkste Wirkung zeigt derzeit unser Booster-Impfstoff gegen die Beta-Variante. Wir erwarten, dass unser multivalenter Booster-Impfstoff auch gegen das ursprüngliche Virus und die bedenklichen Varianten schützt", sagte Staner. Im Herbst könnte dieser Impfstoff dann bei denjenigen eingesetzt werden, die "im Januar und Februar dieses Jahres mit einem mRNA-Vakzin erst- oder zweitgeimpft wurden."

Macron zu Delta-Mutante: "Müssen wachsam sein"

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron warnt vor der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. "Wir müssen wachsam sein", sagt Macron bei seiner Ankunft zum EU-Gipfel in Brüssel. Notwendig sei schnelleres Impfen und ein koordiniertes Vorgehen der EU-Staaten.

Pfizer: Impfstoff hat hohe Wirksamkeit gegen Delta-Variante

Der Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech verfügt nach Angaben eines Unternehmensvertreters über eine sehr hohe Wirksamkeit gegen die ansteckendere Delta-Variante des Virus. Die bislang vorliegenden Daten deuteten darauf hin, dass das Vakzin zu rund 90 Prozent Covid-19 verhindern könne, sagt Pfizers medizinischer Direktor in Israel, Alon Rappaport, dem dortigen Armee-Rundfunk.

Spahn: Mehr als jeder Dritte hat in Deutschland den vollen Impfschutz

Bis heute wurden in Deutschland über 69,5 Millionen Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht, davon 2,3 Millionen Impfungen allein in den vergangenen beiden Tagen. Das hat Gesundheitsminister Jens Spahn via Twitter mitgeteilt.

Damit sind inzwischen 43,5 Millionen Bürger (52,2 Prozent) mindestens einmal geimpft. Mehr als jeder Dritte (33,5 Prozent) hat bereits den vollen Impfschutz. "Mit Blick auf die Delta-Variante halten wir das Impf-Tempo hoch", schreibt Spahn weiter.

Merkel: Bislang fast 30 Millionen digitale Impfpässe ausgestellt

Fast 30 Millionen Menschen in Deutschland können inzwischen ihre Corona-Impfung durch ein digitales Immunitäts-Zertifikat nachweisen. Bis Mittwochabend seien 29,2 Millionen solcher Impfpässe für das Handy ausgestellt worden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag im Bundestag.

"Deutschland hat seine nationalen Hausaufgaben gemacht", sagte sie. "Rechtzeitig zur Sommerzeit" werde der Digitalnachweis in allen EU-Ländern verbindlich anerkannt. Dies sei ein "wichtiges Signal".

Braun: Müssen bei hoher Impfquote über Lockdown nicht nachdenken

Mit einer möglichst hohen Corona-Impfquote lassen sich nach Einschätzung von Kanzleramtsminister Helge Braun trotz der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante erneute drastische Maßnahmen verhindern. Wenn sich zwei Drittel der Bürger, also rund 55 Millionen Menschen, impfen lassen, "muss man dann auch nicht über einen Lockdown oder so nachdenken", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". 

Angesichts der Liefermengen von Impfstoffen könne man je nach Höhe der Impfbereitschaft "damit rechnen, dass jetzt bis Ende Juli/Anfang August wirklich jeder, der möchte, seine Erstimpfung bekommen hat". Die Nichtgeimpften – bei einem Drittel wären es immer noch 27 Millionen – müssten sich dann gerade im Herbst ganz regelmäßig testen lassen.

Die Schulen und Kindergärten seien "unser großes Sorgenkind", sagte Braun, weil es zumindest für jüngere Kinder unter zwölf Jahren noch kein Impfangebot gebe. Die könnten dadurch geschützt werden, dass alle Erwachsenen ringsherum um sie geimpft würden. Hinzu kämen weitere Maßnahmen wie etwa die Ausrüstung von Schulen mit Lüftungsanlagen.

Ärzteverbände fordern mehr Tempo bei Impfungen wegen Delta-Variante

Angesichts der wachsenden Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus dringen Ärzteverbände auf eine Beschleunigung der Impfkampagne in Deutschland mit mehr Impfstoffen für niedergelassene Ärzte. "Wir dürfen beim Durchimpfen nicht nachlassen, je mehr Menschen geschützt sind, desto geringer sind auch die Chancen für die Delta-Variante", sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Gebt uns genügend Impfstoffe!" Je mehr Menschen geimpft seien, desto geringer sei die Ausbreitungsmöglichkeit.

Auch der Verband der Kinder- und Jugendmediziner fordert, "das Impftempo deutlich zu erhöhen", erklärt Bundessprecher und Kinderarzt Jakob Maske dem RND. Besonders gefährdet sei die Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren. "Diese Menschen haben oft keine oder nur die erste Impfung erhalten und sind so einem erhöhten Risiko ausgesetzt."

RKI-Zahlen am Donnerstag

Der bundesweite Sieben-Tage-Wert ist erneut gesunken. Die Zahl der neuen Corona-Fälle liegt unter der Vorwoche. Die Gesundheitsämter verzeichneten zudem 93 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Lesen Sie hier mehr.

WHO: Mängel bei Produktion von Sputnik V

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bei der Inspektion einer Produktionsstätte des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V mehrere Probleme festgestellt. Die WHO-Inspektoren beanstandeten insbesondere Mängel bei den Daten zur Überwachung des Herstellungsprozesses und der Qualitätskontrolle des Vakzins, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten WHO-Bericht mit vorläufigen Ergebnissen hervorgeht. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, die Mängel seien berücksichtigt worden "und alles, was geändert werden musste, wurde geändert".

Russland hatte bei der WHO die Zulassung des vom Gamaleja-Institut entwickelten Impfstoffs für den Notfalleinsatz beantragt. Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP kommt Sputnik V bereits in 40 Ländern zum Einsatz, darunter neben Russland etwa in Indien, im Iran und in Mexiko.

Spahn warnt vor "Sorgenherbst" nach Urlaubssommer

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger aufgefordert, auch beim Reisen die Corona-Pandemie weiter im Blick zu behalten. "Ich appelliere an alle Reisenden, sich sorgsam über das Infektionsgeschehen zu informieren, Testangebote anzunehmen und die Quarantänepflichten ernst zu nehmen", sagte Spahn dem "Handelsblatt". "So führt der Urlaubssommer nicht zu einem Sorgenherbst."

Auf die Frage, ob die Menschen trotz Delta-Variante sorglos ihren Urlaub buchen könnten, sagte er: "Grundsätzlich ja. Bei Reiseländern, die von der Delta-Variante bereits stark betroffen sind, sieht das aber anders aus." Dort sei das Risiko, sich anzustecken und die Virusvariante nach Hause zu bringen, deutlich höher.

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