Gemeinsam besuchen Kanzlerin Merkel und Ministerpräsident Laschet besonders von der Flutkatastrophe betroffene Gebiete in Nordrhein-Westfalen. Der Wiederaufbau werde dauern, sagt Merkel. Doch weil gerade Wahlkampf ist, geht es natürlich auch um die schwächelnde Union und deren Kanzlerkandidaten.
Drei Wochen vor der Bundestagswahl hat Kanzlerin Angela Merkel ihr Vertrauen in den Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet bekräftigt. "Armin Laschet führt dieses größte Bundesland der Bundesrepublik Deutschland sehr erfolgreich", sagte Merkel in Hagen mit Laschet an ihrer Seite. "Und wer so ein Land führen kann, kann auch die Bundesrepublik Deutschland als Kanzler führen." Zuletzt hatten mehrere Umfragen die SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz deutlich vor CDU/CSU gesehen.
In den nächsten drei Wochen sei "voller Einsatz auf allen Ebenen gefragt, sowohl beim Regieren als auch bei den Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern", sagte Merkel. "Wir haben ja viele Dinge gleichzeitig zu machen: Es gibt Corona, es gibt das Hochwasser und dann gibt es auch noch eine Bundestagswahl. Aber ich denke, dass wir das gemeinsam gut angehen werden. Und Armin Laschet weiß um meine Unterstützung."
Zuvor hatten Merkel und Laschet eine von der Hochwasser-Katastrophe besonders stark getroffene Region in Nordrhein-Westfalen besucht. In Schalksmühle im Sauerland sprachen sie 50 Minuten mit Kollegen zweier umgekommener Feuerwehrleute. Es sei "schon richtig", dass die Kanzlerin hier sei, sagte Feuerwehrmann Harald Niecke. Der Job, den sie machten, sei nicht nur freiwillig, sondern auch gefährlich, wie man gesehen habe. Merkel sagte anschließend, sie sei "beeindruckt von der Festigkeit", mit der diese Leute ihr Ehrenamt ausübten.
"Ich wollte der Kanzlerin Tschüs sagen"
Anschließend fuhren Merkel und Laschet weiter nach Hagen am Rande des Ruhrgebiets, und sahen sich eine Brücke an, die vom Hochwasser im Juli schwer beschädigt worden war, in zwei Wochen aber schon wieder fertig sein soll. Merkel betonte: "Der Wiederaufbau wird lange dauern." Sie sei sich aber sicher, dass auch die nächste Bundesregierung die Flutgebiete nicht aus den Augen verlieren werde.
Die verschiedenen Stationen von Merkels Rundfahrt wurden von über 100 Bürgerinnen und Bürgern gesäumt. Auf einem vereinzelten Transparent stand die Aufschrift "Merkels Diktatur". Insgesamt wurde die scheidende Regierungschefin aber freundlich empfangen, in Schalksmühle sogar mit Applaus. Anwohnerin Jacqueline Nagel sagte: "Ich wollte der Kanzlerin Tschüs sagen."
Später sagte ein Journalist bei der Pressekonferenz in Hagen zu Laschet, einige der Leute hätten auch Unterstützung für ihn bekundet. Laschet erwiderte darauf fast zaghaft: "Schön, dass Sie das so interpretieren. Wir sind ja heute nicht im Wahlkampf." Außerhalb dieses Tages spüre er den Zuspruch aber häufig. Er wolle in den nächsten Wochen weiter präsent und vor Ort sein und den Menschen zuhören.
Und wie will sich Merkel noch im Wahlkampf einbringen? "Erst einmal durch vernünftige Regierungsarbeit. Dann werde ich mit Sicherheit bei der Abschlussveranstaltung dabei sein." Dann ist da noch ein Termin im Konrad-Adenauer-Haus - und im Übrigen könne man sich ja einfach die Tagesdaten geben lassen. "Mit dem Herzen bin ich natürlich sehr dabei."
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